Ex-Mitarbeiter soll Luxushotel Badischer Hof angezündet haben - 75 Millionen Euro Schaden

| Hotellerie Hotellerie

Das Feuer im «Badischen Hof» in Baden-Baden im letzten Jahr mit einem Schaden von rund 75 Millionen Euro soll ein ehemaliger Mitarbeiter des Luxushotels gelegt haben. Der mutmaßliche Brandstifter soll in der Vergangenheit im Ausland schon ähnliche Straftaten begangen haben.

Der «Badische Hof» ist das älteste Palasthotel in Deutschland und war gerade erst renoviert worden.

Viele große Persönlichkeiten waren dort schon zu Gast. Das Hotel entstand in den Jahren 1807 bis 1810 und zog damals in die Gebäude eines vormaligen Kapuzinerklosters ein. Der «Badische Hof» gilt vielen als Zeugnis für die glanzvolle Ära Baden-Badens als Fürstenbad und Treffpunkt des europäischen Hochadels. Als einziges Haus in der Region verfügt es über einen eigenen Thermalwasseranschluss. Das Hotel war nach der Übernahme durch die Precise Hotelgruppe renoviert und Mitte Juli vergangenen Jahres als Radisson Blu-Hotel wiedereröffnet worden.

Der Großbrand hatte dann Anfang September in einem historischen, denkmalgeschützten Teil des Gebäudes erheblichen Schaden angerichtet. (Tageskarte berichtete

Polizei und Staatsanwaltschaft beziffern den Sachschaden inzwischen auf rund 55 Millionen Euro, davon etwa 50 Millionen am Gebäude und 5 Millionen am Inventar. Der Schaden durch den Betriebsausfall dürfte demnach bei zusätzlichen etwa 20 Millionen Euro liegen.

Rund 160 Gäste waren damals rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden, als Mitten in der Nacht Flammen lichterloh aus dem Dachstuhl schlugen. In Bademänteln und Schlafanzügen standen Hotelgäste zunächst auf der Straße, das Rote Kreuz betreute sie. Ballsaal, Restaurants und die Spa-Abteilung wurden nach damaligen Angaben zerstört. «Was ich sehe, ist so furchtbar», hatte Hoteldirektor Benjamin Eichner den «Badischen Neuesten Nachrichten» gesagt.

Die Ermittler hätten seither mehr als 200 Zeugen befragt sowie Spuren und Hinweise ausgewertet, teilten sie nun mit. Dabei habe sich der Verdacht auf Brandstiftung erhärtet. «Auf der Gegenseite deutet aktuell nichts auf eine mögliche technische Ursache hin, die zu dem Brandausbruch geführt haben könnte.» Immer mehr Hinweise hätten zudem den Verdacht gegen den Ex-Mitarbeiter untermauert.

Von einem solchen Vorfall habe er noch nie gehört, sagte Nicolai Danne vom Branchenverband Dehoga Baden-Baden. Es stelle sich natürlich die Frage der mutmaßlichen Motivation. War es Rache? Bis zu einem Gerichtsurteil gelte die Unschuldsvermutung, betonte Danne. «Ich habe jedenfalls die Hoffnung, dass das ein Einzelfall bleibt.»

Der «Badische Hof» ist seit dem Feuer geschlossen. Die Eröffnung ist laut Homepage für das Jahr 2024 geplant. Für die Hotellerie in Baden-Baden ist es Danne zufolge schwierig, dass so ein großes Haus fehle. Daran ändere auch Corona nichts. Veranstalter wollten oft alle Teilnehmer in einem Hotel unterbringen. Da sei der «Badische Hof» mit fast 150 Gästezimmern und Suiten eine gefragte Adresse. (dpa)

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.

Der Hotelimmobilienmarkt sieht sich im Jahr 2026 einer Neujustierung gegenüber, bei der insbesondere das Segment der Serviced Apartments durch effiziente Betriebsmodelle und hohe Auslastung an Dynamik gewinnt. Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf die Bonität und Transparenz von Betreibern in Kombination mit stabilen Mikrolagen.

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.

Nach kurzer Vorbereitungszeit betreibt die DQuadrat Living GmbH seit dem 17. November nun auch ihr zweites Accor Franchisehaus, das ibis Styles Tübingen, und erweitert damit die Marktpräsenz in der Neckar-Alb-Region.