Der Corona-Fall in Garmisch-Partenkirchen hat noch weitere Auswirkungen. Die Amerikanerin, die sich mit dem Virus infiziert hatte, arbeitet in der «Edelweiss Lodge & Resort» der US-Streitkräfte für Soldaten und deren Familien. Dort haben sich nach neuen Angaben 25 Menschen mit dem Virus infiziert. Das Hotel bleibt zwei Wochen geschlossen.
In Garmisch-Partenkirchen gibt es jedoch noch zwei weitere Hotels mit "Edelweiß" im Namen. Wie nun der Merkur berichtet, ist der ähnliche Name für die Betreiber ein echtes Problem. Das Hotel Edelweiß des Sozialwerks der Bundeswehr klagt mittlerweile über viele Stornierungen. Seit Samstag habe es keine Anreise mehr gegeben, wie Karsten Handrup dem merkur verriet. Die Leute würden nicht zwischen den verschiedenen Edelweiß-Varianten unterscheiden.
Ähnlich sieht es im Hotel Almenrausch & Edelweiß aus. Seit Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs schaue es echt traurig aus, erklärte der Geschäftsführer dem Merkur. Sie seien zuletzt nicht schlecht gebucht gewesen, seit Samstag sei das aber vorbei.
Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung
Die US-Amerikanerin war trotz Krankheitssymptomen und Quarantäneauflage in ein Restaurant gegangen. Am Tag danach erhielt sie das positive Testergebnis. Der möglichen Superspreaderin (deutsch: Superverbeiterin) droht nicht nur ein Bußgeld wegen Quarantäne-Verstoßes, sondern auch ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung (Tageskarte berichtete). Bayerns Innenminister Joachim Herrmann nannte ihr Verhalten «besonders rücksichtslos». Ministerpräsident Markus Söder (ebenfalls CSU) sprach von einem «Musterfall für Unvernunft».
Allerdings gibt es nach Massentests Garmisch-Partenkirchen bislang ur drei von rund 740 Getesteten die ebenfalls infiziert sind. «Wir haben alles im Griff», versprach Landrat Anton Speer (Freie Wähler) am Dienstag bei Bekanntgabe der ersten Ergebnisse. Dennoch müsse man «äußerste Vorsicht» walten lassen. Bars und Restaurants müssen nach einer Verfügung des Landratsamts weiter schon um 22.00 Uhr schließen. Für Privatveranstaltungen gelten Teilnehmerbeschränkungen.
(Mit Material der dpa)