Geschäftsführer des Best Western Hotel Das Donners unterstützt Mitarbeiter mit Hilfsfonds

| Hotellerie Hotellerie

Das Best Western Hotel Das Donners in Cuxhaven ist, wie alle touristischen und gastronomischen Betriebe in der aktuellen Corona-Krise, in einer schwierigen Situation. So hat das Hotel seit April Kurzarbeit beantragt, um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter und Auszubildenden für die Zukunft zu erhalten. Nun startet Geschäftsführer Carsten Weber eine bisher einzigartige Aktion: Aus privaten Mitteln finanziert er einen Mitarbeiter-Hilfsfonds, um seine Angestellten in Kurzarbeit finanziell zu unterstützen und einen Teil der fehlenden Einkünfte auszugleichen.

Mit privaten Geldern aus aufgelösten Altersvorsorgen, Steuerrückzahlungen und Erspartem will der Hotelier in der Corona-Krise seinen Kollegen, die seit April in Kurzarbeit sind, finanziell unter die Arme greifen und zumindest einen Teil der fehlenden Einkünfte ausgleichen.

„Die Corona-Krise trifft Hoteliers und Gastronomen mit aller Härte. Die Auswirkungen sind für die gesamte Branche verheerend, die fatale wirtschaftliche Situation verschärft sich von Tag zu Tag und die Spätfolgen sind noch in keiner Weise abzusehen. Seit Mitte März habe ich mein Team ganz bewusst auf alle möglichen Entwicklungen vorbereitet. Es war mir ein Anliegen, meine Kollegen so zeitig wie möglich zu informieren und offen über alle möglichen Szenarien und den damit verbundenen Konsequenzen zu sprechen“, erklärt Weber. „Das Ziel ist es, die Mitarbeiter, die wegen der Lohneinstiegsklassen nicht in der Lage sind ihren Lebensunterhalt mit einem reduzierten Netto-Einkommen aufrechtzuerhalten, während der Zeit in Kurzarbeit zu unterstützen und das aufgetretene Delta von 33 bis 40 Prozent des Netto-Lohns zu einem großen Teil aufzufangen.“

Die Größenordnung des Fonds, der sich aus aufgelösten Altersvorsorgen, Steuerrückzahlungen und Erspartem zusammensetzt, wird voraussichtlich zwischen 15.000 und 20.000 Euro liegen. Der Hilfsfond ist erst einmal für eine Dauer von zwei bis drei Monaten geplant und wird, in verschiedenen Tranchen und an die unterschiedlichen Situationen der Mitarbeiter angepasst, als zinsfreies Darlehen ausgegeben.

In einer kurzfristig einberufenen Mitarbeiterversammlung am 15. März 2020 wurde das Team des Best Western Hotel Das Donners von Carsten Weber über die möglichen Schritte informiert, um das Hotel so lange wie möglich für Geschäftskunden geöffnet zu haben und Arbeitsplätze zu erhalten. Seitdem wurden die Arbeiten stufenweise heruntergefahren und umverteilt, Überstunden und Resturlaub wurden abgebaut und die Mitarbeiter und Auszubildenden haben abteilungsübergreifende Aufgaben übernommen. Dazu gehören Grundreinigung, Instandhaltung, Gartenarbeit und vieles mehr. Die Auszubildenden wurden in verschiedenen Bereichen ihres Ausbildungsberufs eingearbeitet, die regulär noch nicht im Rahmenlehrplan vorgesehen waren.

Blick in die Zukunft: Hilfsmaßnahmen müssen schnell erfolgen

Die wirtschaftliche Situation des Best Western Hotel Das Donners ist solide. Dauert die aktuelle Lage aber länger als bis Ende Mai, wird es auch für das Hotel schwer werden: „Wir unterstützen die Forderungen der Branchenverbände, dass nun weitere konkrete staatliche Hilfsmaßnahmen so schnell wie möglich erfolgen müssen. Unbedingt notwendig für die Branche sind jetzt schnelle, effektive Liquiditätshilfen in Form von verlorenen Zuschüssen, wie im ersten Schritt durch Länder und Bund erfolgt. Allerdings reichen diese Summen bei weitem nicht aus, um Betriebe in dieser Situation sicher durch die Krise zu führen. Die Möglichkeit von Steuerstundungen, einem effektiven Hilfsprogramm in Form von direkten Finanzhilfen, sowie Steuerentlastungen – wie die Anpassung des Mehrwertsteuersatzes für alle Speisen im Gastgewerbe auf sieben Prozent – wären für die Erholung der Branche ein erster wichtiger Schritt, um den vielen kleinen Familienunternehmen wieder eine Basis für den „Wiederaufbau zu schaffen“, so Geschäftsführer Carsten Weber.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.

Nach kurzer Vorbereitungszeit betreibt die DQuadrat Living GmbH seit dem 17. November nun auch ihr zweites Accor Franchisehaus, das ibis Styles Tübingen, und erweitert damit die Marktpräsenz in der Neckar-Alb-Region.

Kurzzeitvermietung verändert Städte, Märkte und Machtverhältnisse. Was als Sharing-Idee begann, ist heute ein milliardenschweres Ökosystem mit massiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige und die Gesellschaft. In ihrem Podcast sprechen Marco Nussbaum und Otto Lindner darüber, warum diese Debatte für die Zukunft der Hotellerie so entscheidend ist.

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.