Großbrand im Badischen Hof in Baden-Baden - Klage über 37,5 Millionen Euro 

| Hotellerie Hotellerie

Nur wenige Wochen nach seiner aufwendigen Renovierung zerstörte ein Feuer weite Teile des Luxushotels Badischer Hof in Baden-Baden im Jahr 2021. Über die Klage der Gebäudeversicherung des Hotels gegen den TÜV Süd, in Höhe von rund 37,5 Millionen Euro, geht es jetzt vor Gericht. Der TÜV Süd bestreitet eine Verantwortung.

Die klagenden Gebäudeversicherung wirft dem TÜV Süd vor, anlässlich regelmäßig stattgefundener baurechtlicher Überprüfungen der Sprinkleranlage und Wandhydrantenanlage nicht erkannt zu haben, dass die vorhandene Sprinkleranlage für die Bekämpfung des Brands in dem als Lagerraum genutzten Bereich unzureichend dimensioniert gewesen sei, weshalb ein Löschen des Brandes im Dachgeschoss über die Sprinkleranlage nicht möglich gewesen sei.

Auch sei im Rahmen der regelmäßigen Kontrollen durch den TÜV Süd übersehen worden, dass über einen Wandhydranten kein ausreichender Druck habe aufgebaut werden können. Weil der Brand im Dachgeschoss aufgrund dieser Mängel nicht auf den Brandausgangsbereich begrenzt worden sei, habe sich der Brand massiv ausweiten und zu einer Zerstörung des Dachs und weiter Teile des Gebäudes führen können. Es seien zudem massive Löschwasserschäden bis in den Keller des Gebäudes entstanden.

Auf die entstandenen Schäden habe die Gebäudeversicherung rund 37,5 Millionen Euro bezahlt, die sie nunmehr im Regresses aus übergegangenem Recht der Versicherungsnehmer gegen den TÜV Süd und einen dortigen Mitarbeiter geltend macht.
Der TÜV Süd bestreitet den Umstand, dass Mängel an Sprinkleranlage und Wandhydrantenanlage vorgelegen hätten und dass diese für die eingetretenen Schäden ursächlich geworden seien. Mit einer Widerklage begehrt er von dem klagenden Gebäudeversicherer Erstattung vorgerichtlich entstandener Anwaltskosten von rund 66.000 Euro

Das Hotel, das seit dem Brand geschlossen ist und renoviert wird, bietet eigentlich heute 158 Zimmer und Suiten, einen 800 Quadratmeter großen Spa-Bereich mit Sportbecken, Sauna, Dampfbad, Meeresklimakabine und Fitnessraum sowie eine gehobene Küche mit regionalen Produkten. Für Veranstaltungen offeriert das Team des Hauses Räumlichkeiten für bis zu 180 Personen, fünf Veranstaltungsräume sowie für Trauungen im Freien einen Hotelpark. Das Design des Hauses ist historisch inspiriert und mit modernen Elementen ergänzt.

Der Badische Hof in Baden-Baden ist das älteste Palasthotel in Deutschland. Viele große Persönlichkeiten waren dort schon zu Gast. Es entstand zwischen den Jahren 1807 und 1810 und zog damals in die Gebäude des vormaligen Kapuzinerklosters ein. Der Badische Hof gilt vielen als Zeugnis für die glanzvolle Ära Baden-Badens als Fürstenbad und Treffpunkt des europäischen Hochadels. Als einziges Haus in der Region verfügt es über einen eigenen Thermalwasseranschluss. Betreiber sind die Precise Hotels.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Eröffnung des neuen Motel One Standorts in Wien-Donau City verbindet urbanes Design mit einem spezifisch für das Haus konzipierten Kunstwerk des in Wien lebenden Künstlers Paul Riedmüller. Das Hotel mit 198 Zimmern und Dachterrassen-Bar setzt auf die Nähe zu Donau und Stadtzentrum.

Das Radisson RED Vienna hat in Kooperation mit dem Unternehmen Where to know ein System zur Künstlichen Intelligenz (KI) implementiert, das die Analyse von Gästefeedback in Echtzeit ermöglicht. Ziel der Anwendung ist die Verbesserung des Gästeerlebnisses und die Steigerung der betrieblichen Effizienz im Hotelmanagement.

Die offizielle Baugenehmigung für die Hauptgebäude markiert den Beginn der Umsetzung des Veritas Parks in Wittenberge, einem 16 Hektar großen Zukunftsquartier auf dem ehemaligen Singer-Gelände, das auf CO₂-Neutralität und die Verbindung von Industriehistorie mit moderner Nutzung setzt. Im Zentrum der ersten Phase steht unter anderem das künftige Singer-Hotel.

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.

Der Hotelimmobilienmarkt sieht sich im Jahr 2026 einer Neujustierung gegenüber, bei der insbesondere das Segment der Serviced Apartments durch effiziente Betriebsmodelle und hohe Auslastung an Dynamik gewinnt. Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf die Bonität und Transparenz von Betreibern in Kombination mit stabilen Mikrolagen.