Hamburg: Eigentümerin des Elbtower-Grundstücks insolvent

| Hotellerie Hotellerie

Die Eigentümerin des Elbtower-Grundstücks, die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG, hat nach Angaben der Stadt Hamburg einen Insolvenzantrag gestellt. Damit könne die Stadt nun ihr Wiederkaufsrecht sowie die Übernahme aller Planungs- und Bauverträge geltend machen, teilte die Stadtentwicklungsbehörde am Freitag mit. Der Deutschen Presse-Agentur wurde der Insolvenzantrag aus einer weiteren Quelle bestätigt.

In dem Haus soll auch ein Nobu-Hotel entstehen. Nobu Hospitality, die von Nobu Matsuhisa, Robert De Niro und Meir Teper gegründete Marke, will ihr deutschlandweit erstes Hotel und Restaurant im Elbtower in Hamburg eröffnen.

Das Nobu Hotel Elbtower Hamburg soll 191 Zimmer und Suiten, ein Nobu-Restaurant mit 200 Sitzplätzen, eine Terrassenbar und Lounge mit Blick auf die Elbe bieten. Neben dem Restaurant wird das Hotel auch über Veranstaltungsräume für Firmen- und gesellschaftliche Anlässe verfügen. Mitglieder des Nobu Private Members Clubs sollen zudem von einer privaten Lounge, Zugang zum hoteleigenen Fitness- und Wellnessbereich sowie exklusiven Events profitieren. Der 245 Meter und 64 Stockwerke hohe Elbtower wurde vom Architekturbüro David Chipperfield Architects entworfen.

Nach Angaben der Stadtentwicklungsbehörde war die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG verpflichtet, der Stadt den Insolvenzantrag mitzuteilen. Mit Einreichen des Antrags sei ein Fall der «Wirtschaftlichen Verschlechterung» nach Paragraf 10.7 des Grundstückskaufvertrags eingetreten.

«Damit kann die Stadt Hamburg nun ihr kaufvertraglich gesichertes Wiederkaufsrecht sowie die Übernahme aller Planungs- und Bauverträge geltend machen», sagte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). Die Stadt werde ihre Rechte auch im Insolvenzverfahren sichern und nach Bestellung des vorläufigen Insolvenzverwalters umgehend mit diesem in Kontakt treten.

Die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG ist mittelbare Tochter der ebenfalls bereits insolventen Signa Prime Selection AG des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko. Dieser hatte in der Niedrigzinsphase billige Kredite aufgenommen, finanzstarke Investoren gewonnen und so seine Signa-Gruppe stark ausgebaut. Doch die zuletzt gestiegenen Zinsen, Baukosten und Energiepreise haben sein komplexes Firmengeflecht in Schieflage gebracht.

Die Stadtentwicklungsbehörde geht nach eigenen Angaben davon aus, dass im Rahmen des Insolvenzverfahrens eine privatwirtschaftliche Lösung für die zeitnahe Wiederaufnahme der seit Oktober ruhenden Bautätigkeit gefunden wird. Wesentliche Veränderungen des Gesamtprojektes könnten aber nur im Einvernehmen mit der Stadt erfolgen.

Das Wiederkaufsrecht der Stadt ermögliche, dass die Stadt die Kontrolle über das Projekt übernehmen könne, wenn keine tragfähige Lösung gefunden werde, teilte die Stadt mit. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte zuletzt gesagt. «Bei einem Rückkauf würden wir den ursprünglichen Kaufpreis in Höhe von 122 Millionen Euro ohne Zinsen und abzüglich von fünf Millionen Euro erstatten und im Gegenzug das Grundstück zurückerhalten.»

Der Elbtower soll der krönende Abschluss der Hamburger Hafencity werden. Ganz im Osten bei den Elbbrücken soll er entstehen, quasi als Gegenstück zur Elbphilharmonie ganz im Westen: «64 Stockwerke, 245 Meter über dem Meer. Ein neuer Blick auf die Stadt», heißt es auf der Homepage des Elbtowers. Bislang geplante Fertigstellung und Gesamtkosten: 2025 für rund 950 Millionen Euro.

Seit Ende Oktober herrscht auf der Baustelle jedoch Stillstand. Bei 100 Metern Höhe hat das beauftragte Bauunternehmen die Arbeiten eingestellt, weil Rechnungen nicht bezahlt wurden. Das dritthöchste Gebäude Deutschlands, entworfen vom Londoner Stararchitekten David Chipperfield, soll einmal unter anderem Büros, Geschäfte, Galerien, Restaurants und eine Aussichtsplattform in der 55. Etage beherbergen. (mit dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.

Nach kurzer Vorbereitungszeit betreibt die DQuadrat Living GmbH seit dem 17. November nun auch ihr zweites Accor Franchisehaus, das ibis Styles Tübingen, und erweitert damit die Marktpräsenz in der Neckar-Alb-Region.

Kurzzeitvermietung verändert Städte, Märkte und Machtverhältnisse. Was als Sharing-Idee begann, ist heute ein milliardenschweres Ökosystem mit massiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige und die Gesellschaft. In ihrem Podcast sprechen Marco Nussbaum und Otto Lindner darüber, warum diese Debatte für die Zukunft der Hotellerie so entscheidend ist.

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.