Hapimag zieht Halbjahresbilanz: Mehr Gäste, weniger Gewinn

| Hotellerie Hotellerie

Mit 3.7 Millionen Euro ist das Betriebsergebnis der Hapimag Unternehmensgruppe mit Sitz in Steinhausen (ZG) im ersten Halbjahr positiv, fällt jedoch niedriger aus als im Vorjahr (8.3 Millionen Euro). Dies ist zurückzuführen auf die bereits im vergangenen Jahr geplanten zusätzlichen Vergünstigungen für die Hapimag Aktionäre und Mitglieder (Rabatte auf Jahresbeiträge von Aktien, höhere Treueprämien, Verzicht auf Gebühren bei Serviceleistungen). Diese Massnahmen führen im gesamten Betriebsjahr zu Mindereinnahmen von rund 5.2 Millionen Euro. Zudem investierte Hapimag 10.1 Millionen Euro in die Renovierung und den Ausbau der Ferienanlagen.

Mehr Gäste und Umsatz – vor allem in Schweizer Resorts

Insgesamt kamen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 198 137 Gäste in die rund 60 Hapimag Resorts, was einer Zunahme um 0.2 Prozent gegenüber Vorjahr entspricht. Auch der Umsatz in den Resorts stieg leicht um 0.2 Prozent auf 43.3 Millionen Euro. Die Gäste gaben vor allem mehr Geld für gastronomische Leistungen und sonstige Serviceangebote aus (+5 Prozent).

In den Schweizer Resorts erhöhte sich die Anzahl der Gäste um insgesamt 13.3 Prozent auf 18 903. Das Resort in Flims verzeichnete hier mit +19.2 Prozent den höchsten Gästezuwachs. Der Umsatz in den Schweizer Resorts nahm insgesamt um 13.2 Prozent zu.

Marktentwicklung in Türkei und auf Mallorca bestätigt 

Nach Jahren, in denen sich Reisende vermehrt für das westliche Mittelmeer entschieden haben, verzeichnet der Mittelmeerraum dieses Jahr eine ausgeglichene Reisetätigkeit. Vor allem der Tourismus in der Türkei ist wieder stark angestiegen. Das Hapimag Resort in Bodrum, an der türkischen Ägäis, verzeichnete gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr Gäste (+54.3 Prozent), Umsatz (+65.5 Prozent) und Belegung (+60.3 Prozent).

Einen Rückgang auf 70.6 Prozent (-11.5 Prozent) in der Belegung verzeichnete das Hapimag Resort in Paguera (Mallorca) und bestätigt damit den generellen Reisetrend in Europa. «Während die Türkei boomt, können wir die Entwicklung auf Mallorca und auch an anderen europäischen Destinationen bestätigen. Da unsere Gäste grundsätzlich auch Miteigentümer der Hapimag sind, sind unsere Resorts nicht so stark betroffen wie unsere Mitbewerber. Viele Gäste sind Stammgäste und kommen mit ihren Familien und Freunden jedes Jahr zu uns», sagt Manuel Carrasco, Chief Hospitality Officer.

Die höchste Belegung zwischen Januar und Juni 2019 erreichten die Resorts Marbella an der Costa del Sol (90.6 Prozent), Berlin Gendarmenmarkt (90.3 Prozent), Amsterdam (88.9 Prozent) und Zell am See in Österreich (87.8 Prozent). Insgesamt fiel die Belegung in den Hapimag Resorts auf 65.3 Prozent (Vorjahr: 71.8 Prozent). Gründe hierfür sind zusätzliche Kapazitäten durch das 2018 neu eröffnete Resort Cavallino-Treporti an der italienischen Adria, der allgemeine Trend der stetig kürzer werdenden Aufenthalte und kurzfristigere Buchungen in der Sommersaison.

Kundenbedürfnisse stehen bei Investitionen im Zentrum

Die Gästezufriedenheit befindet sich mit 84.5 Prozent (Vorjahr: 84.3 Prozent) konstant auf hohem Niveau. Zu Beginn des Jahres wurden 20 Hapimag Resorts mit HolidayCheck Awards ausgezeichnet. Die verbesserte Gästezufriedenheit ist darauf zurückzuführen, dass unternehmenseigene Services und Angebote, vor allem in den Bereichen Wellness und Sport, laufend verbessert werden. Hapimag investiert zudem kontinuierlich in den Komfort der Resorts und erweitert das Angebot für Familien (Schwimmkurse für Kinder, Kinderwagen, Kindergeschirr, Hochstühle).

Dazu Manuel Carrasco: «Unsere Entscheidungen für Investitionen und Verbesserungen richten wir an den Bedürfnissen unserer Gäste aus. Deshalb investierten wir nicht nur weiter in unsere Servicequalität, sondern auch in WLAN, Küchenausstattung oder Ladestationen für E-Autos.»

Ausblick zweites Halbjahr und Wintersaison 2019/2020

Trotz eines herausfordernden Jahres für die Tourismus-Branche bestätigt sich der Trend, dass sich Reisen in die Alpen-Destinationen und vor allem in die Schweiz wachsender Beliebtheit erfreuen. In den Alpen-Resorts liegen die gebuchten Wohnungsnächte für das zweite Halbjahr 2019 um 3.4 Prozent über dem Vorjahr.

Aufgrund der aktuellen Buchungssituation erwarten wir in der Wintersaison 2019/2020 zudem mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Die Anzahl der Buchungen in den Alpen-Resorts (Andeer, Flims, Interlaken, Bad Gastein, Saalbach, Sonnleitn, St. Michael, Zell am See) für Januar bis März 2020 belaufen sich auf rund 23 600 Wohnungsnächte (+3.4 Prozent gegenüber Vorjahr). In allen Hapimag Resorts sind von Januar bis März 2020 bereits 80 400 Wohnungsnächte gebucht (+2.9 Prozent gegenüber Vorjahr).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine niederländische Kommission hat die Darstellung von Sternen auf Booking.com als irreführend und unlauter eingestuft. Hintergrund ist eine Beschwerde der DEHOGA Deutschen Hotelklassifizierung GmbH wegen unklarer Kriterien, die nicht mit offiziellen Standards übereinstimmen.

Das historische Hotel Goldener Adler in Hallstadt, gelegen unmittelbar vor den Toren der Weltkulturerbestadt Bamberg, hat den Eigentümer gewechselt. Gleichzeitig erfolgte die Umbenennung in eXo Hotel Franka Bamberg.

Der digitale Vertrieb über Online-Buchungsportale ist für die Hotellerie unverzichtbar. Gleichzeitig steigt jedoch die Zahl der Sicherheitsrisiken und Missbrauchsfälle mit der zunehmenden Abhängigkeit von diesen Plattformen. Hoteliers berichten immer häufiger von Fake-Buchungen, unautorisierten Belastungen von virtuellen Kreditkarten oder intransparenten Affiliate-Partnern.

Die Kooperation Romantik Hotels & Restaurants erweitert ihr Angebot um eine neue Adresse in der Schweiz. Das Romantik Hotel Château Salavaux wurde in das Portfolio aufgenommen und bereichert die Kollektion um ein Haus mit langer Geschichte.

Die Lindner Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG in Düsseldorf, die bisher als Dachgesellschaft (Holding) für die Geschäfte mit Hotels und Immobilienverwaltung fungierte, hat Ende Oktober Insolvenz angemeldet. Dies ist eine direkte Folge der erfolgreichen Neuaufstellung ihrer operativen Töchter.

Die Schani Hotels, die sich in weniger als zehn Jahren in der Wiener Hotellerie etabliert haben, setzen ihren Wachstumskurs fort. Die Hotelgruppe, die in Wien mit der Vision eines modernen und smarten Hotelkonzepts begann, hat angekündigt, zwei weitere Häuser zu eröffnen und ihre Präsenz in der österreichischen Hauptstadt somit weiter auszubauen.

Hyatt präsentiert seine jüngsten Geschäftszahlen: Trotz eines Anstiegs der Gebühren und des RevPAR im Luxussegment schließt das Unternehmen das dritte Quartal mit einem Nettoverlust ab. Die Expansion und die Stärkung des Kerngeschäfts bleiben strategische Prioritäten.

Meininger Hotels setzt seine Expansion in Südeuropa fort und hat die Realisierung seines ersten Standorts in der spanischen Hauptstadt Madrid bekannt gegeben. Die Eröffnung ist für das Jahresende 2027 geplant.

Das Romantik Hotel Scheelehof in Stralsund, ein Ensemble aus fünf historischen Fachwerkhäusern mit über 100 Zimmern, hat in dieser Woche den Betrieb eingestellt. Das Hotel galt als Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertrafen und war direkt im Herzen der Altstadt der Hansestadt angesiedelt.

Das Dorint Parkhotel Meißen hat eine umfassende Sanierung und Renovierung abgeschlossen. Die Arbeiten wurden seit Januar 2025 bei laufendem Betrieb durchgeführt, wobei die Eigentümerin, die Grandhotel in Meißen GmbH, über 3,5 Millionen Euro investierte. Das Hotel wird seit 2017 von der Kölner Dorint Hotelgruppe betrieben.