Harte Strafe gegen Airbnb in Spanien

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Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit. Die Plattform für touristische Unterkünfte müsse außerdem die irregulären Inserate zeitnah löschen. Eine Stellungnahme von Airbnb lag zunächst nicht vor.

Die Geldbuße wegen «unlauterer Geschäftspraktiken» sei die zweithöchste, die jemals von einer Verbraucherschutzbehörde in Spanien verhängt worden sei, sagte Minister Pablo Bustinduy. Größer sei nur die Strafe von 108 Millionen Euro gewesen, die 2024 gegen die Airline Ryanair ausgesprochen worden sei.

Die Höhe der Strafe entspreche dem Sechsfachen der Gewinne, die Airbnb mit den beanstandeten Inseraten seit der ersten Verwarnung bis zu deren Entfernung erzielt habe, hieß es. Die Strafe sei rechtskräftig, ein Einspruch der Plattform beim Ministerium sei zurückgewiesen worden. Die linksgerichtete Regierung hatte die Airbnb-Europazentrale in Irland zuvor mehrfach aufgefordert, die als illegal eingestuften Anzeigen zu entfernen.

«Tausende Familien leben am Existenzminimum»

Die massenhafte Vermietung von Ferienwohnungen wird in Spanien von vielen als eine der Hauptursachen der zunehmenden Wohnungsnot kritisiert. Die Regierung in Madrid und auch die verschiedenen Regionen versuchen seit längerem, diese Art der Vermietung stärker zu regulieren und einzudämmen.

Vor allem in Großstädten und in touristischen Hochburgen wie Mallorca, Ibiza oder den Kanaren übersteigt die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot deutlich, was die Mieten stark steigen lässt. Immer wieder kommt es deshalb zu Protestkundgebungen. Die Zahl der über Plattformen wie Airbnb angebotenen Ferienwohnungen wird in Spanien inzwischen auf mehr als 400.000 geschätzt. 

«Es gibt tausende Familien, die wegen der Wohnsituation am Existenzminimum leben, während einige wenige mit Geschäftsmodellen reich werden, die Menschen aus ihren Wohnungen vertreiben», sagte Bustinduy. In Spanien dürfe kein Unternehmen, «egal wie groß oder mächtig, über dem Gesetz stehen.» (dpa)


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