Deutschlands berühmtester Hotel- und Restaurantkritiker, Heinz Horrmann, ist tot. Der langjährige Journalist, Buchautor und TV-Juror starb im Alter von 82 Jahren überraschend in seiner Berliner Wohnung. Seine Ehefrau Regine Horrmann bestätigte den Tod gegenüber der Bild-Zeitung: „Er war nicht krank, fühlte sich nur etwas schlapp und ist Mittwochabend früh schlafen gegangen. Als ich gegen 22 Uhr nach ihm schaute, hat er ganz normal geschlafen. Am nächsten Morgen habe ich ihn dann leblos gefunden.“
Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. „So traurig und schmerzvoll sein Verlust ist – für Heinz hätte es keinen besseren Tod geben können. Er hätte nicht ins Krankenhaus gewollt und an Schläuche angeschlossen werden“, so Regine Horrmann. Sie blickt trotz des Schmerzes dankbar auf das gemeinsame Leben zurück: „Wir hatten ein sehr schönes und erfülltes Leben zusammen.“
Heinz und Regine Horrmann waren 58 Jahre verheiratet, ihre Liebesgeschichte begann vor über sechs Jahrzehnten. „Ich war 15, eine gute Tennisspielerin in Northeim, und er hat über mich geschrieben“, erinnert sich Regine. Vier Jahre später heirateten sie, kurz darauf kam ihr Sohn zur Welt.
Horrmann begann seine journalistische Karriere nach dem Abitur und einem Volontariat. Er schrieb für BILD, WELT und WELT am Sonntag, veröffentlichte über 30 Bücher zu Reisen, Hotels und Kulinarik, darunter Bestseller wie „Die 99 ultimativ besten Hotels der Welt“ und „Inselparadiese“. Insgesamt verfasste er 38 Werke.
Mit 64 Jahren wurde Horrmann Fernsehstar: Zunächst in der Vox-Show „Die Kocharena“, später bei „Grill den Henssler“, jeweils an der Seite von Reiner Calmund. Auch in dem RTL-Format „Der Hotelinspektor“ war er 2009 zu sehen. Erst 2016 beendete er seine TV-Karriere, und vor etwa drei Jahren zog er sich auch aus dem Berufsleben zurück.
Reiner Calmund würdigte seinen langjährigen Weggefährten mit bewegenden Worten: „Heinz Horrmanns plötzlicher Tod lässt meine Gedanken zurückschweifen auf viele gemeinsame Kochsendungen und jede Menge Spaß, den man mit ihm immer garantiert hatte. Seine ebenso sensible wie scharfe Zunge schmeckte nicht jedem unserer Köche. Doch seiner Art blieb er immer treu.“
Für viele war Horrmann ein Mann mit Profil – bekannt für sein stets steckendes Einstecktuch, seine pointierten Urteile und seine klare Haltung. Seine Frau betont: „Ich bin sehr, sehr stolz auf meinen Mann, was er alles in seinem Leben erreicht hat!“
Horrmann, der das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt, war leidenschaftlicher Kreuzfahrer. Passend dazu wird er in einer dunkelblauen Urne mit Goldrand beigesetzt. Die Trauerfeier findet in rund sechs Wochen auf dem Melaten-Friedhof in Köln statt. Seine Witwe: „Es wird eine Trauerfeier geben, damit sich alle Freunde von ihm verabschieden können.“