Historische Himmler-Villa am Tegernsee: Ein neuer Ort der Toleranz und Offenheit

| Hotellerie Hotellerie

Die einstige Residenz des SS-Reichsführers Heinrich Himmler am Tegernsee hat eine neue Aufgabe bekommen. Drei Freunde haben die Villa gepachtet und aufwendig zu einem Hotel umgebaut. Das „Blyb“ (ausgesprochen: Bleib) soll ab jetzt ein Ort der Toleranz und Offenheit sein und einen Raum für weltoffene Begegnungen bieten.

Einer der Pächter ist Florian Zibert, der die 130 Jahre alte Villa mit zwei Freunden Anfang des Jahres gepachtet hat. Die drei Freunde sind sich der Geschichte und der Verantwortung des 20.000 Quadratmeter großen Areals bewusst, wie er im Gespräch mit der Zeitung Merkur deutlich macht. „Wir spüren die Verantwortung, die zu dieser Villa gehört“, so Zibert.

Wie Zibert dem BR erklärte, würden das Haus und seine Geschichte eine große Verantwortung mit sich bringen. Daher stellen sie ihren Ort als Plattform für Vereine und Stiftungen zur Verfügung, die für eine demokratische Kultur mit der Stärkung von Toleranz in unserer Gesellschaft eintreten, sich der Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus verschrieben hätten und sich für den Schutz von Minderheiten engagieren.

Dabei ist die Herausforderung, die düstere Vergangenheit mit einem Ort der Offenheit in Einklang zu bringen. So haben die Freunde zum Beispiel den Kamin, den Himmler einst bauen ließ, unaufgeregt in die Raumgestaltung integriert. Außerdem haben sie die Deckengemälde freigelegt und den 130 Jahre alten Holzboden aufarbeiten lassen. Der Luftschutzbunker aus der Himmler-Ära wird stattdessen weder genutzt noch betreten.

1,5 Millionen Euro haben die Pächter in das Projekt investiert und mittlerweile haben sie die Hotel- sowie Restauranttüren geöffnet. Die 29 Zimmer seien fast alle belegt, sagt Zibert gegenüber Merkur. Und dass, obwohl sie über keinen Fernseher verfügen. Stattdessen soll das „Blyb“ vor allem Gäste anziehen, die ins Gespräch kommen, sich von der Natur beeindrucken lassen und den Ort erleben möchten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die in Berlin ansässige Amano Group setzt ihren Expansionskurs fort. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt acht weitere Hotels zu eröffnen. Die derzeitige Zimmerkapazität soll durch die neuen Projekte um über 1.500 Zimmer erweitert werden.

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.

Die Eröffnung des neuen Motel One Standorts in Wien-Donau City verbindet urbanes Design mit einem spezifisch für das Haus konzipierten Kunstwerk des in Wien lebenden Künstlers Paul Riedmüller. Das Hotel mit 198 Zimmern und Dachterrassen-Bar setzt auf die Nähe zu Donau und Stadtzentrum.

Das Radisson RED Vienna hat in Kooperation mit dem Unternehmen Where to know ein System zur Künstlichen Intelligenz (KI) implementiert, das die Analyse von Gästefeedback in Echtzeit ermöglicht. Ziel der Anwendung ist die Verbesserung des Gästeerlebnisses und die Steigerung der betrieblichen Effizienz im Hotelmanagement.

Die offizielle Baugenehmigung für die Hauptgebäude markiert den Beginn der Umsetzung des Veritas Parks in Wittenberge, einem 16 Hektar großen Zukunftsquartier auf dem ehemaligen Singer-Gelände, das auf CO₂-Neutralität und die Verbindung von Industriehistorie mit moderner Nutzung setzt. Im Zentrum der ersten Phase steht unter anderem das künftige Singer-Hotel.

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.