Hohe Fehlerquote bei Abrechnung der Betriebskosten in der Hotellerie

| Hotellerie Hotellerie

In der Hotellerie entpuppen sich Betriebskostenabrechnungen zunehmend als wirtschaftlicher Risikofaktor: Laut einer aktuellen Analyse des Prüfunternehmens Mineko waren im Jahr 2024 rund 90 Prozent der geprüften Abrechnungen fehlerhaft. Die Studie basiert auf der Auswertung von 581 Abrechnungen aus Hotels, Boardinghouses und Serviced Apartments – mit teils gravierenden finanziellen Folgen für die Betreiber.

Der durchschnittliche Fehlerbetrag pro Abrechnung liegt bei 45.989 Euro. Hochgerechnet auf den Monat ergibt sich ein Fehlbetrag von 0,56 Euro pro Quadratmeter. In einem Einzelfall betrug die fehlerhafte Nachforderung sogar über 583.000 Euro.

Häufigste Fehlerquellen sind nicht umlagefähige Kosten (84 %), fehlerhafte Verteilerschlüssel (48 %) sowie Formfehler wie falsche Abrechnungszeiträume oder Fristverstöße (kombiniert 27 %). Diese Unregelmäßigkeiten führen nicht nur zu rechtswidrigen Nachforderungen, sondern auch zu langfristig überhöhten Betriebskosten.

Ein Beispiel aus Stuttgart verdeutlicht das Einsparpotenzial: Bei einer Hotelimmobilie mit über 6.300 Quadratmetern Mietfläche konnte eine Nachzahlung von ursprünglich 26.868 Euro nach Prüfung auf lediglich 3.500 Euro reduziert werden.

Die Initiative zur Prüfung geht meist von der Geschäftsführung (47 %) oder Finanzverantwortlichen (36 %) aus, vor allem bei unerwartet hohen Forderungen. Bemerkenswert ist jedoch, dass mögliche Gutschriften seltener zum Anlass für eine Überprüfung genommen werden – obwohl auch hier häufig Fehler vorliegen und Betreiber bares Geld verschenken.

Das Fazit der Untersuchung: Betriebskostenabrechnungen sind weit mehr als reine Verwaltungsaufgaben – sie sind ein strategisches Werkzeug zur Kostenkontrolle. Angesichts der hohen Fehlerquote empfiehlt sich für Betreiber in der Hotellerie eine sorgfältige Prüfung als wirtschaftlich sinnvolle Maßnahme.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.

Nach kurzer Vorbereitungszeit betreibt die DQuadrat Living GmbH seit dem 17. November nun auch ihr zweites Accor Franchisehaus, das ibis Styles Tübingen, und erweitert damit die Marktpräsenz in der Neckar-Alb-Region.

Kurzzeitvermietung verändert Städte, Märkte und Machtverhältnisse. Was als Sharing-Idee begann, ist heute ein milliardenschweres Ökosystem mit massiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige und die Gesellschaft. In ihrem Podcast sprechen Marco Nussbaum und Otto Lindner darüber, warum diese Debatte für die Zukunft der Hotellerie so entscheidend ist.

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.