Hotel auf der Loreley: Investor fällt Bäume und erläutert Pläne

| Hotellerie Hotellerie

Im Zuge des geplanten Baus eines 700-Betten-Hotels auf der weltberühmten Loreley am Rhein sind dort zahlreiche Bäume gefällt worden. «Die letzte verbliebene Idylle auf dem Loreley-Plateau verschwindet», kritisierte die örtliche Bürgerinitiative Rheinpassagen. Sie habe in einem Brief an Politiker «die sofortige Einstellung der Abholzung gefordert». Die Rhein-Lahn-Kreisverwaltung teilte indessen mit: «Die Baumfällungen finden auf der Grundlage des rechtswirksamen Bebauungsplans statt und bedürfen daher keiner gesonderten Genehmigung.»

Das Hotel «Slow Down Loreley» soll sich laut seinen Investoren mit begrünten Dächern gut in die abschüssige Landschaft einfügen - mit einem treppenförmigen fünfstöckigen Hauptgebäude, zehn zwei- bis vierstöckigen «Hotelvillen» sowie einstöckigen Bungalows als «Weinbergterrassen». Die drei Investoren Planet Gruppe, Nidag und Aye Media planen eine Investition von rund 90 Millionen Euro.

Planet-Vorstand Andreas Böckmann sagte der Deutschen Presse-Agentur, auf dem ehemaligen Campingplatz auf der Loreley seien etwa 20 Bäume und Büsche gefällt, mehrere «großstämmige Bäume» extra verschont und rund 20 Brutkästen für Vögel neu an Bäumen aufgehängt worden. Im Laufe dieses Jahres würden hier auch noch einige kleinere und für Tiere wie etwa Fledermäuse eigens schon verschlossene Gebäude wie die einstige Camping-Rezeption abgerissen. Der für Frühling 2021 ins Auge gefasst Baubeginn könnte sich laut Böckmann womöglich noch um ein paar Monate verschieben. Ende 2024 solle das Hotel eröffnet werden. «Das ist ein ehrgeiziges Ziel», sagte der Manager.

Der Bauantrag ist gestellt, das Verfahren für die Baugenehmigung läuft. Die Rhein-Lahn-Kreisverwaltung teilte mit: «Zu dem Antrag wurden elf betroffene Fachbehörden um Abgabe ihrer Stellungnahmen gebeten.» Eine zentrale Rolle spiele die Lage im Welterbegebiet: «Bisher liegt uns von der Unesco noch keine Stellungnahme vor.» Die Anfrage über den nötigen Behördenweg hierzu laufe.

Das Obere Mittelrheintal leidet unter extremem Bahnlärm, teils veralteten Tourismusangeboten und Bevölkerungsschwund. 2029 ist hier die Bundesgartenschau (Buga) geplant. Nach früheren Angaben der Verbandsgemeinde Loreley fehlen im Welterbetal laut Studien 3000 Hotelbetten. Die Planet Gruppe stellte 100 neue Jobs in Aussicht. Kritiker halten das 700-Betten-Hotelprojekt im Herzen des Welterbes für überdimensioniert. Sie verweisen auch auf die schmale Zufahrtsstraße vom Rhein zwischen Felsen hoch zur Loreley. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Eröffnung des neuen Motel One Standorts in Wien-Donau City verbindet urbanes Design mit einem spezifisch für das Haus konzipierten Kunstwerk des in Wien lebenden Künstlers Paul Riedmüller. Das Hotel mit 198 Zimmern und Dachterrassen-Bar setzt auf die Nähe zu Donau und Stadtzentrum.

Das Radisson RED Vienna hat in Kooperation mit dem Unternehmen Where to know ein System zur Künstlichen Intelligenz (KI) implementiert, das die Analyse von Gästefeedback in Echtzeit ermöglicht. Ziel der Anwendung ist die Verbesserung des Gästeerlebnisses und die Steigerung der betrieblichen Effizienz im Hotelmanagement.

Die offizielle Baugenehmigung für die Hauptgebäude markiert den Beginn der Umsetzung des Veritas Parks in Wittenberge, einem 16 Hektar großen Zukunftsquartier auf dem ehemaligen Singer-Gelände, das auf CO₂-Neutralität und die Verbindung von Industriehistorie mit moderner Nutzung setzt. Im Zentrum der ersten Phase steht unter anderem das künftige Singer-Hotel.

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.

Der Hotelimmobilienmarkt sieht sich im Jahr 2026 einer Neujustierung gegenüber, bei der insbesondere das Segment der Serviced Apartments durch effiziente Betriebsmodelle und hohe Auslastung an Dynamik gewinnt. Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf die Bonität und Transparenz von Betreibern in Kombination mit stabilen Mikrolagen.