Hotel-Design-Studie: Gästemeinungen spielen bei Zimmergestaltung keine Rolle

| Hotellerie Hotellerie

Die Hochschule IUBH hat nach einer „Expertenbefragung“ eine Studie veröffentlicht. Gefragt wurde, wohin der Trend im Hotel-Design gehe. Antwort: Komfort und das Design des Betts sind Gästen besonders wichtig. Wie ein Hotelzimmer auszusehen hat, entscheiden aber mehrheitlich die Hoteliers.

Wer ein Hotel buchen möchte, entscheidet sich häufig auf Basis von Hotelfotos. Das dort abgebildete Hoteldesign ist also schon bei der Buchung extrem wichtig. Doch wer entscheidet, wie Zimmer aussehen? Und wo geht der Trend im Hotel-Design hin? Das untersuchte die IUBH Internationale Hochschule in ihrer aktuellen Studie[1] über das “Hotelzimmer 2030 “. Die wichtigsten Ergebnisse: Komfort und Design des Betts sind Hotelgästen besonders wichtig. Und Hoteliers sollten stärker auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen achten.

Design ist wichtiges Verkaufsargument im Hotelmarketing

„Look und Ambiente gehören zu den wichtigsten Alleinstellungsmerkmalen im Hotelgeschäft,“ stellt Prof. Dr. Nicola Zech, Fachgebietsleiterin für Tourismus an der IUBH, fest. Dementsprechend nutzen laut IUBH-Studie 74 Prozent aller Hotels ihre Raumgestaltung als Verkaufsargument auf Webseite oder Social Media-Plattformen. Zudem investieren sie regelmäßig in die Innengestaltung: Umfangreiche Renovierungsmaßnahmen finden in Hotels in der Regel im Rhythmus von fünf bis fünfzehn Jahren statt.

Wie die Neugestaltung aussehen wird, entscheiden allerdings vorrangig Hotelbesitzer (74%) und Architekten (44%). „Gästemeinungen und Marktforschung spielen dagegen nur eine sehr untergeordnete Rolle,“ so Co-Autorin Prof. Dr. Annegret Wittmann-Wurzer, IUBH-Professorin für Tourismuswirtschaft. „Das ist riskant, denn es besteht die Gefahr, dass das Design am Bedarf der Zielgruppe vorbeigeht.“

Hoteliers sollten Gästemeinungen und Designtrends stärker berücksichtigen

Die Wissenschaftlerinnen haben sich daher genauer mit den Wünschen von Hotelgästen beschäftigt. Das Ergebnis: Wohlfühlambiente, Bettkomfort und Zimmer-Design haben auf die Gästezufriedenheit den größten Einfluss. Die Ausstattung von Badezimmer und Arbeitsbereich sowie Sicherheit und Beleuchtung spielen dagegen eine untergeordnete Rolle. „Hoteliers sollten also bei der Zimmergestaltung einen besonderen Schwerpunkt auf den Schlafkomfort legen,“ fasst Zech zusammen.

Und wie sollten Hoteliers strategisch bei künftigen Design-Entscheidungen vorgehen? Dafür hat die IUBH ein Dreiecksmodell entwickelt, das die Rahmenbedingungen für das Hotelzimmerdesign im Jahr 2030 abbildet - nämlich Zielgruppen-Prioritäten, technologische Innovationen sowie ökonomische Restriktionen. „Jede Entscheidung in punkto Design sollte diese Eckpunkte berücksichtigen“, raten Wittmann-Wurzer und Zech. Technologische Innovationen sollten beispielsweise immer mit den tatsächlichen Gästewünschen abgestimmt werden: Wieviel Technologie will der Gast in seinem Hotelzimmer haben? Welche Innovationen unterstützen den Wohlfühlfaktor? Ökonomische Aspekte im Zimmerdesign wie. Reinigungszeit für das Zimmer oder Lebenszyklus der Zimmergestaltung, dürfen ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.

Nach kurzer Vorbereitungszeit betreibt die DQuadrat Living GmbH seit dem 17. November nun auch ihr zweites Accor Franchisehaus, das ibis Styles Tübingen, und erweitert damit die Marktpräsenz in der Neckar-Alb-Region.

Kurzzeitvermietung verändert Städte, Märkte und Machtverhältnisse. Was als Sharing-Idee begann, ist heute ein milliardenschweres Ökosystem mit massiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige und die Gesellschaft. In ihrem Podcast sprechen Marco Nussbaum und Otto Lindner darüber, warum diese Debatte für die Zukunft der Hotellerie so entscheidend ist.

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.

Die auf Seniorenresidenzen spezialisierte „Schönes Leben Gruppe“ erweitert ihr Geschäftsfeld und wird künftig auch im Hotelgewerbe tätig. Am Niederrhein hat das Unternehmen den traditionsreichen Hotel Krefelder Hof übernommen. Ein neues Gebäude soll Hotel und Seniorenresidenz vereinen.

Die Dertour Group Hotel Division erweitert ihr Markenportfolio und nimmt zur Sommersaison 2026 insgesamt sieben neue Häuser in ihr Angebot auf. Die Expansion stärkt die Präsenz der Marken ananea, Sentido und Calimera, insbesondere in wichtigen Destinationen rund um das Mittelmeer.

Der Hotelverband Deutschland (IHA) hat einen neuen Podcast ins Leben gerufen, der sich an die deutsche und europäische Hotellerie richtet. Als Gastgeber fungieren die beiden IHA-Vorstandsmitglieder Otto Lindner und Marco Nussbaum.

Gäste in Essen können ab dem ersten Quartal 2026 im neuen Spark by Hilton Essen übernachten: Signo Hospitality Essen hat das bisherige Intercity Hotel in der Hachestraße übernommen. Das Haus wird in den kommenden Monaten renoviert und in die Budget-Marke von Hilton umgewandelt.