Das Familienhotel Ebbinghof sucht neue Mitarbeiter und wendete sich dabei direkt auf einem Portal an Ungeimpfte. Angestellte mit Attest tragen in der Herberge keine Masken. So gerät das bekannte Hotel erneut in die Corona-Schlagzeilen.
So sollen sechs Inserate auf dem Jobportal Impffreiwork noch bis vor kurzem zu finden gewesen sein, sagt der WDR. Laut dem Bericht suchen dort impfkritische Arbeitgeber gezielt ungeimpfte Angestellte.
Dem Sender gegenüber sagt die Eigentümerin des Familienhotels Ebbinghof Daniela Tigges, dass es auch um ein politisches Zeichen gegen die Corona-Maßnahmen gehe: „Ungeimpfte dürfen nicht mehr in bestimmte Geschäfte gehen“, beklagt Tigges gegenüber dem Sender. Dies könne sie durch dieses Signal ein bisschen ausgleichen. Irgendwie sei die Stellenausschreibung auch ein politisches Statement.
Dass auch Mitarbeiter in dem Hotel keine Masken tragen, bestätigt Tigges, die selbst wegen eines Attestes von der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes befreit ist: „Ich werde nicht das Risiko eingehen, dass hier jemand die Maske trägt und dann kollabiert“, sagte Tigges dem Sender. Ich habe da schon von ein paar Fällen gehört und ich muss das nicht ausprobieren, um das hier zu haben“, so die Hotelchefin.
Von Mitarbeitern ohne Masken schreibt auch eine Hotelbesucherin in einer Google-Bewertung: „Nachdem hier geschrieben wurde, dass dort keiner eine Maske trägt waren wir sehr verunsichert, wollten uns jedoch ein eigenes Bild machen vom Hotel. Einige Mitarbeiter tragen tatsächlich keine Maske, was ich in einem Hotel für Kinder für grob fahrlässig halte, bei den aktuellen Corona Zahlen. Habe mich deshalb gar nicht wohl gefühlt.“
Das Hotel antwortete darauf „Ja - einige Mitarbeiter finden hier die respektvolle Umgebung, wo auf ihre ärztliche Maskenbefreiung Rücksicht genommen wird. Schade, dass ihr euch damit nicht wohlfühlen konntet.“
Andererseits findet die Herberge auch Zuspruch von Impfkritischen Menschen gerade in Sozialen Netzwerken, in denen aber auch scharfe Kritik geübt wird.
Damit bringt es das Hotel nicht zum ersten Mal in die Corona-Schlagzeilen. Im April 2021 kündigte die Inhaberin des Ebbinghofs in Schmallenberg an, sich die Corona-Einschränkungen nicht länger gefallen lassen zu wollen. „Wir unterstützen diese Willkür nicht länger durch unser Ausharren!“ Damals öffnete die Sauerländerin ihr Hotel und handelte sich Ärger mit dem Ordnungsamt ein.
Gefilmt wurde die Aktion damals von den „Klagepaten“, einem Verein, der auf einer Berliner Querdenken-Demo Ende August auf der Bühne einen Scheck über die Spendesumme von 50.000 Euro erhielt, wie Recherchen des Blogs Volksverpetzer zeigen. In dem fast 27 Minuten langen Video thematisiert der Verein die Aktion des Familienhotels, das im April trotz Lockdowns öffnete - und direkt Besuch vom Ordnungsamt erhielt.