Hotel i31 in Berlin verkauft: Schließung des Hauses im Gespräch

| Hotellerie Hotellerie

Das Boutique-Hotel i31 in Berlin Mitte ist verkauft worden. Das bestätigte ein Vorstand der ABK Allgemeine Beamten Bank auf Nachfrage von Tageskarte. Außerdem ist das Haus auf der Webseite des Hotels nicht mehr buchbar. Mitarbeiter sollen gekündigt worden sein. Über eine Schließung wird spekuliert.

In einem der Schreiben, dass der Tageskarte-Redaktion vorliegt, schreibt die Geschäftsführung des Hotels einem Mitarbeiter: „Bedauerlicherweise müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir unser Hotel aus dringenden betrieblichen Gründen zum 30.11.2021 endgültig schließen. Aus diesem Grunde sehen wir uns gezwungen, das mit Ihnen bestehende Arbeitsverhältnis fristgemäß und ordentlich zum 30.11.2021  zu kündigen.“

Online ist das Hotel, ab Anfang November, weder auf der eigenen Webseite, noch auf Booking.com buchbar. Das gilt auch für das benachbarte HSH Hotel Apartments Mitte.

Angesprochen auf einen Verkauf der Immobilien sagte Frank Löwel, Vorstand der ABK Allgemeine Beamten Bank AG, gegenüber Tageskarte, dass ein Geschäftsfeld der ABK Allgemeine Beamtenbank AG der Bau und die Unterhaltung und auch der Kauf und Verkauf von Immobilien sei. „Dies hat die Bank in den letzten Jahren sehr erfolgreich praktiziert. Die nunmehr vorgenommene Veräußerung deckt sich somit mit der Strategie der Bank, auch Gewinne mittels Verkäufe zu realisieren.“

Auch der Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft des Hotels hatte Tageskarte einen Fragenkatalog zur Verfügung gestellt und mehrfach nachgehakt – dieser blieb aber unbeantwortet.

Auf Nachfrage von Tageskarte merkte Zeèv Rosenberg, der ehemalige Direktor des Hauses, an: „Es ist sehr schade zu hören, dass das i31 geschlossen wird und die Mitarbeiter, kurz vor Weihnachten, die Kündigung erhalten haben. Nach der sehr guten Marktpositionierung seit 2013, haben wir einen Bekanntheitsgrad über den Grenzen Berlin hinaus erreicht, dass i31 erfolgreich auf den Berliner Hotelmarkt zu etablieren. In den letzten Jahren waren wir bis auf Platz 3 der Berliner Hotels auf Tripadvisor erreicht. Wir haben es damals geschafft neben der Marktetablierung auch das Thema Personalführung erfolgreich zu gestalten. Mit Hilfe der tollen Mitarbeiter*innen haben wir ein tolles Hotel etabliert und es ist schade, dass die Geschäftsleitung, trotz der Pandemie, den Erfolg nicht weiterführen konnte.“

Hinter den Gesellschaften, die die Hotels betreiben sowie auch der Bank als ehemaligem Besitzer, steckt der Investor und Bankier Jörg Woltmann. Woltmann übernahm im Februar 2006 als Alleingesellschafter die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) und rettete das Unternehmen vor der Insolvenz. KPM eröffnete erst im September 2019 ein eigenes Hotel in Berlin Tiergarten. Nach Angaben von Woltmanns ABK Allgemeine Beamten Bank AG befindet sich diese Immobilie weiter im Besitz des Geldhauses.

Die gemutmaßte Schließung des Hotels wäre nicht das erste Ende einer bekannten Herberge in der Hauptstadt. Das Ellington-Hotel in Berlin schloss im August 2021 und stellte Ende September endgültig den Betrieb einstellen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hannoveraner Familie Rüter übernimmt das seit 1698 bestehende Hotel Haase in Laatzen. Trotz des Eigentümerwechsels setzen die Beteiligten auf personelle Beständigkeit in der Führung.

Nach einer umfassenden Transformation öffnet das Berghotel Wald und Wiesn in Balderschwang seine Türen. Die ehemalige Skihütte setzt nach einer neunmonatigen Bauzeit auf ein ganzjähriges Konzept mit Wellness- und Tagungsschwerpunkt sowie eine moderne energetische Infrastruktur auf Basis von Geothermie.

Das Unternehmen Sicon Hospitality hat sein Portfolio an Serviced Apartments in Hamburg erweitert. Mit dem Betrieb „Hub Apartments St. Georg“ in der Stiftstraße verfügt die Gruppe nun über sechs Standorte in der Hansestadt. Mit den neuen 58 Einheiten bewirtschaftet das Unternehmen in Hamburg insgesamt 768 Apartments und Hotelzimmer.

Herfords größtes Hotel hat Insolvenz angemeldet. Hintergrund des Insolvenzantrags sind Liquiditätsschwierigkeiten, unter anderem wegen außerordentlichen, unerwartet hohen Energiekostennachzahlungen. Der Betrieb des Vier-Sterne-Hauses soll vorerst uneingeschränkt weiterlaufen.

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe verpachtet 15 ihrer Hotels an das Unternehmen Coffee Fellows. Die Kooperation markiert einen strategischen Schritt zur Weiterentwicklung des Übernachtungsangebots entlang der Autobahn und bringt für Coffee Fellows das erste Engagement in diesem Segment mit sich. Die Umstellung der Standorte beginnt im Dezember 2025.

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit.

Das traditionsreiche Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden beendet mit einer Silvesterparty zum Jahresende 2025 seine aktuelle Ära und schließt anschließend für eine umfassende Grundsanierung. Die Wiedereröffnung ist für das erste Quartal 2028 geplant.

Die Marriott-Marke Moxy Hotels ist mit der Eröffnung des Moxy Kathmandu erstmals in Nepal präsent. Das Haus in der nepalesischen Hauptstadt soll durch sein spielerisches und geselliges Konzept Reisende ansprechen, die eine Verbindung zur lokalen Kultur und Dynamik suchen.

Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe begeht im Jahr 2026 das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit mit Küchenchef Boris Rommel. Anlässlich des Jahrestags kündigte das Hotel eine Reihe von Veranstaltungen an.

Im laufenden Jahr sind weniger Touristen nach Berlin gekommen als noch ein Jahr zuvor - und dabei wird 2025 auch eine wichtige Marke verpasst. Der Visit-Berlin-Chef hat eine Vermutung, woran das liegt.