Hoteliers aus der Mecklenburger Seenplatte haben vor der Staatskanzlei in Schwerin für ein baldiges Ende der Zwangsschließung gastronomischer Einrichtungen demonstriert. Mehrere Sprecher forderten am Donnerstag eine Gleichbehandlung mit dem Einzelhandel, der unter strengen Hygieneauflagen und Zugangsbeschränkungen seit Montag wieder öffnen darf. Regelmäßiges Desinfizieren und die Einhaltung von Sicherheitsabständen seien auch in der Gastronomie gut machbar. «Wir brauchen keine Hysterie sondern Pragmatismus», sagte Birgit Bauer vom Waldrestaurant «Johannesruh» bei Wesenberg.
Katja Jedwillat vom Hotel «Goldene Kugel» in Waren/Müritz verwies auf die wachsende finanzielle Not der Unternehmen und forderte unter dem Beifall der Demonstranten einen Neustart für Hotellerie und Gastronomie zum 4. Mai. Die vom Staat angebotenen Kredite würden die Probleme bestenfalls in die Zukunft verschieben. «Wir verdienen unser Geld lieber selber, statt Bittsteller zu sein», sagte sie. Ähnlich äußerte sich Kati Strasen, Inhaberin des Hotels «Kleines Meer» in Waren: «Wir brauchen keine neuen Kredite. Wir brauchen Gäste.»
Zu der Protestaktion hatte die Waren/Müritz Hotelgemeinschaft e.V. aufgerufen. Die Demonstration war mit der Auflage von maximal 49 Teilnehmern genehmigt worden. Auf Transparenten machten sie auf ihre existenziellen Nöte aufmerksam. Dort hieß es unter anderem: «Keine Gäste, keine Gastgeber», «Kein Umsatz, keine Rücklagen, keine Zukunft» oder «Soforthilfe hießt sofort helfen».
Für den frühen Nachmittag war ein Spitzengespräch zwischen Tourismus- und Hotellerieverbänden sowie Landesregierung geplant. Dabei sollten Möglichkeiten für eine schrittweise Öffnung gastronomischer Einrichtungen erörtert werden. Die Verbände hatten dazu ein detailliertes Konzept vorgelegt.
(dpa)