Hoteliers in Österreich fürchten halbleere Häuser

| Hotellerie Hotellerie

Zu Beginn der Winter-Hochsaison kämpft der österreichische Tourismus trotz einiger angekündigter Corona-Lockerungen mit Einschränkungen und geringen Buchungszahlen. Im Februar, wenn Schulen in Deutschland und anderen europäischen Ländern Winterferien machen, sind die Hotels des Alpenlandes normalerweise zu 80 Prozent ausgelastet. Doch derzeit liegen die Reservierungen für die diesjährige Hochsaison erst bei knapp 50 Prozent, wie Martin Stanits von der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) der Deutschen Presse-Agentur berichtete.

Einen Hoffnungsschimmer brachte am Samstag die Ankündigung der Regierung, dass laut Prognoserechnungen die Omikron-Welle in den kommen Tagen ihren Höhepunkt überschreiten wird. Wegen des erwarteten Rückgangs und wegen der relativ niedrigen Bettenbelegung in den Krankenhäusern will die konservativ-grüne Regierungskoalition in den kommenden Wochen schrittweise Beschränkungen aufheben (Tageskarte berichtete).

Vom 5. Februar an wird die Sperrstunde in der Gastronomie von 22 Uhr bis Mitternacht verlängert. Damit wird eine wichtige Forderung der Tourismusbranche erfüllt. Ab 19. Februar bekommen Ungeimpfte mit negativen Tests zudem wieder Zutritt zu Hotels und Lokalen. Für die Einreise nach Österreich hat die Regierung jedoch keine Lockerungen angekündigt. Damit ist für Erwachsene ein problemloser Winterurlaub vorerst weiterhin nur mit Impfung möglich.

Die Branche begrüßte die Schritte zwar, die Begeisterung hielt sich aber in Grenzen. «Es ist natürlich eine kleine Verbesserung. Es geht in die richtige Richtung», sagte Stanits. Doch die Lockerungen kämen spät.

Touristiker kritisierten, dass die Regierung auf der Verkürzung der Gültigkeit für Impfzertifikate beharre. Ab 1. Februar gilt die zweite Impfung nur mehr sechs Monate statt bisher neun Monate lang als Eintrittskarte für viele Bereiche des Alltags. «Wir wissen, dass vielen Gästen aus unseren Hauptherkunftsmärkten oft noch die Booster-Impfung fehlt», sagte Susanne Kraus-Winkler, die die Hotelbranche in der Wirtschaftskammer vertritt. Da drei Viertel aller Übernachtungen im Winter vor der Pandemie auf das Konto von ausländischen Gästen gingen, sei der Regierungskurs in dieser Frage «höchst problematisch».

Laut Branchenvertretern leidet die Nachfrage aber auch stark unter den hohen Ansteckungszahlen, die dazu geführt haben, dass Österreich von Deutschland Mitte Januar erneut als Hochrisikogebiet eingestuft wurde. Das hat zur Folge, dass ungeimpfte deutsche Kinder zwar im Alpenland Skifahren dürfen, aber bei der Rückkehr fünf Tage lang in Quarantäne müssen. Für den Tourismus im Alpenland ist Deutschland der wichtigste Kundenmarkt. Mehr als ein Drittel aller Übernachtungen im Winter werden von deutschen Gästen gebucht.

Nach dem fast gänzlichen Ausfall der Lockdown-Wintersaison 2020/21 lagen die Übernachtungen laut staatlicher Statistik im vergangenen November und Dezember fast um die Hälfte unter dem Vor-Corona-Wert. Nach Angaben des ÖHV bleiben mindestens vier Prozent der Hotels in diesem Winter zu.

Der Tourismusexperte Oliver Fritz vom Wirtschaftsforschungsinstitut in Wien wies darauf hin, dass viele Betriebe bald die staatlich gestützten Kredite zurückzahlen müssen, die ihnen zur Überbrückung der Corona-Flaute gewährt wurden. «Die Frage ist, ob das alle schaffen», sagte er der dpa. Außerdem werde der Wintertourismus in den kommenden Jahren mit dem Klimawandel und mit einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen haben. «Die großen Herausforderungen haben mit der Pandemie nichts zu tun», sagte Fritz. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Wettervorhersage für Pfingsten ist eher durchwachsen. Im Thüringer Wald sind die Unterkünfte dennoch gut gebucht. Eng wird es in Eisenach, Meiningen oder auch in kleineren Orten wie Tambach-Dietharz. Es gibt aber ein paar letzte Optionen.

Pressemitteilung

​​​​​​​In einer Welt, die durch schnelle Veränderungen und zunehmende Herausforderungen gekennzeichnet ist, ist es für Hoteliers essenziell, den optimalen Weg zwischen innovativen digitalen Lösungen und dem persönlichen Kontakt zu den Gästen zu finden.

Hilton hat die Eröffnung seines neuesten europäischen Hauses, des Legacy Hotel Cascais, Curio Collection by Hilton, bekanntgegeben. Das 59-Zimmer-Hotel verbindet auf modernes Design mit Glamour, eine Anspielung auf die berühmte Vergangenheit und das königliche Erbe der Gegend.

Seit 2015 engagiert sich Arcotel Hotels für den Bienenschutz. Möglich ist das, weil das Unternehmen für alle Gäste, die ab der 2. Nacht auf die Zimmereinigung verzichten, aktuell 3,50 Euro in einen Spendentopf einzahlt. Im vergangenen Jahr kamen so mehr als 160.000 Euro zusammen.

Apartment-Anbieter limehome​​​​​​​ eröffnet in Wien seinen bisher größten österreichischen Standort mit insgesamt 120 Einheiten. Im Laufe des Jahres sind weitere Projekte in Krems und Bad Hall geplant.

Die Numa Group übernimmt im Rahmen eines vom Immobilienkonzern Soravia abgeschlossenen Renovierungsprojekts 47 Apartmenteinheiten in München. Als Investor ist Soravia an der europaweiten Expansion von Numa beteiligt.

Am 14. Mai hat das Hotel de Russie, das Rocco Forte Hotel an der Via del Babuino in Rom, die neu gestaltete Stravinskij Bar eröffnen. Der vom Designer Paolo Moschino gestaltete Außenbereich wird von einer neuen Cocktailkarte begleitet.

Nach dem ZEL Mallorca stellt die von Meliá Hotels International und Rafael Nadal gegründete Lifestyle-Marke ihr zweites Hotel vor. Das ZEL Costa Brava wird im Juni eröffnet und soll zum Treffpunkt für alle werden, die "Fiesta und Siesta" gleichermaßen lieben.

Die baden-württembergischen Beherbergungsbetriebe meldeten für das erste Quartal 2024 gegenüber den Ergebnissen des ersten Quartals 2023 ein spürbares Plus an Gästen und Übernachtungen. Die Zahlen der einzelnen Reisegebiete Baden-Württembergs entwickelten im ersten Quartal 2024 weiterhin allesamt positiv.

Nach Angaben der PKF hospitality group sind im Bereich Serviced Living derzeit zwei Trends zu erkennen: Die Umwidmungen von Büros sowie aufgrund der demografischen Entwicklung mehr moderne Senior Living-Konzepte.