Hotelimmobilienmarkt Berlin: Anzeichen von Überhitzung?

| Hotellerie Hotellerie

Der Berliner Hotelimmobilienmakler QUIN sieht Anzeichen einer Überhitzung des Hotelimmobilienmarktes in den Innenstadtlagen. „Die Mietzinsen und Pachtvorstellungen stehen oftmals nicht mehr in realistischem Verhältnis zu den am Markt erzielbaren Nettoraten“, sagt Hotelier Lars Lindemann.

 „Alle großen und mittelständischen Hotelbetreiber möchten sich weiterhin Hotelimmobilien in Berlin sichern, egal ob zum Kauf oder zur Pacht. Allerdings erleben wir teilweise unverhältnismäßig hohe Preise die aufgerufen werden oder Hotelbetreiber die extrem hohe Pachten zahlen nur um sich den Standort zu sichern.“ kommentiert Stephan Brüning, Geschäftsführer von QUIN Investment.

 „In der jetzigen Marktphase lassen sich diese ambitionierten Deals vielleicht noch rechnen, sobald die positive Entwicklung der Hotelperformance der letzten Jahre jedoch mal abflacht oder zurückgeht wird es für einige schwierig die Hotels weiterhin wirtschaftlich zu betreiben. Man hört sogar Stimmen am Markt die berichten, dass dies einkalkuliert sei, Hauptsache man hat sich einen prestigeträchtigen Standort in Berlin gesichert. Diese Hotels werden dann eben durch die Größe der Hotelgruppe quer finanziert.“ gibt Jebo Samuels, ebenfalls Geschäftsführer von QUIN Investment zu bedenken.

Einige Investoren und Betreiber sind dort schon seit längerer Zeit vorsichtiger und sichern sich nur neue Standorte wenn diese zu angemessenen Rahmenbedingungen verfügbar sind, was natürlich auch weiterhin vorkommt.

Lars Lindemann, Inhaber und Geschäftsführer von den Lindemann Hotels ist aktuell mit vier Hotels im Betrieb und einem Hotel in Planung in der Hauptstadt vertreten und fährt mit dieser Strategie in den letzten Jahren gut und sieht die Preisentwicklung bei Kauf- und Pachtimmobilien in Berlin ebenfalls kritisch:

„Die aufgerufenen Mietzinsen und Pachtvorstellungen stehen oftmals nicht mehr in realistischem Verhältnis zu den am Markt erzielbaren Nettoraten. Insbesondere in Berlin lässt die rasante Zunahme der Bettenanzahl kaum Wachstum an der Rate zu, da sich viele Hotelprodukte immer noch primär über den Preis verkaufen. 

Zudem hemmen hohe Mieten die notwendige Kreativität in der Produktentwicklung und verhindern Investitionen in jeglichen Bereichen, was ebenfalls zu sinkenden Verkaufspreisen führt und mittelfristig die Wirtschaftskraft des Unternehmens reduziert.“

Die teilweise überhöhten Preise beziehen sich meist auf Hotelimmobilien im Innenstadtbereich. Betriebe in Berliner B- und C-Standorten könnten davon jedoch profitieren.

„Wie früher die Immobilien im Wohn- und Gewerbebereich wurden auch die Hotels außerhalb des Innenstadtringes in den letzten Jahren etwas vernachlässigt. Einige Investoren und Betreiber beschäftigen sich nun allmählich auch mit Hotelimmobilien außerhalb der Innenstadt.“ erklärt Samuels.

„In den Berliner C-Lagen kann es wahre Glücksgriffe geben. Im ersten Moment scheint das Risiko an einem solchen Standort durch den hohen Wettbewerb in der Innenstadt höher. Wenn das Hotel jedoch infrastrukturell gut angebunden ist, eine einmalige Lage hat oder sich mit anderen Alleinstellungsmerkmalen absetzt, kann der Hotelinvestor oder -Betreiber davon profitieren.“ ergänzt Stephan Brüning.

QUIN Investment sind Experten auf dem Gebiet Verkauf und Verpachtung von Hotelimmobilien und Hotelbetrieben in ganz Deutschland. Das Leistungsspektrum reicht von der Stadt- bis zur klassischen Ferienhotellerie. Unabhängig davon ob es sich um Bestandhotels oder Projektentwicklungen handelt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihre Expansion in Rheinland-Pfalz fort. Nach Koblenz, Worms und Bad Kreuznach wird das Best Western Hotel Pirmasens in der Bahnhofstraße 35 das nächste Haus der Gruppe. Die Übernahme des Hotels mit 45 Zimmern ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.