Hotels als Konzertbühne

| Hotellerie Hotellerie

Dass ein Hotel zur Bühne werden kann, davon konnten sich am 18. Juni die rund 180 Gäste des ersten Courtyard Concerts 2020 im Living Hotel de Medici in Düsseldorf überzeugen. Hinter den Courtyard Concerts steht der Gedanke, lokalen, regionalen und nationalen Künstlern eine Bühne zu bereiten. Und das in Zeiten, in denen viele Musiker aber auch das Publikum, Fans und Zuschauer ohne Live-Auftritte auskommen müssen.

Vor diesem Hintergrund etablierte das De Medici, mit den Courtyard Concerts 2020 eine kulturelle Veranstaltungsreihe für verschiedene Genres. Im hoteleigenen Innenhof werden ab dem Auftaktkonzert Künstler aus den Bereichen Klassik, Pop, Jazz, Rock oder auch Comedy eine Bühne finden. Die rund 50 zum Innenhof gelegenen Zimmer und Suiten wurden und werden auch künftig zu Logen mit bestem Blick aufs Geschehen.
 

„Wir befinden uns in einer Zeit, in der die gesamte Hotellerie im Umbruch ist. Die Zeiten der hohen Belegungsraten unserer Branche werden so schnell nicht wiederkommen. Wir merken zwar, dass die Business- und Leisurekunden, auch dank unserer vollausgestatteten Serviced Apartments-Situation und unseres Hygienekonzepts uns treu geblieben sind und langsam wiederkommen, aber wir müssen als Hoteliers einfach um- bzw. weiterdenken,“ so CMO Tim Düysen über die Idee, Hotels und Kultur zusammenzuführen.

Und Living Hotels De Medici Direktor, Bertold Reul ergänzt: „In den vergangenen Wochen konnten die Künstler nicht zu ihrem Publikum und die Gäste nicht zu uns. Sprich, wir konnten nicht das sein, was wir im Kern sind: Gastgeber. Das hat uns gefehlt. Darum möchten wir mit unserer Courtyard-Reihe ein Stück dazu beitragen, dass wir wieder Gäste empfangen können, dass Gäste bei uns besondere Momente und Künstler wieder einen Ort der Begegnung mit ihrem Publikum haben können.“

Pentahotel Chemnitz: Karat spielt vor Hotelfenstern

Zur Konzertbühne wurde während der Corona-Krise noch weitere Hotels. So zum Beispiel das Pentahotel Chemnitz. Dort setzte die Rockband Karat ihre Jubiläumstour fort und solidarisierte sich zugleich mit Menschen, die hart von der Coronavirus-Krise betroffen sind. Am 13. Juni spielte die Band in Chemnitz vor Zuschauern, die aus den Zimmerfenstern des Hotels schauten. «Ich find's erstmal sehr spaßig», sagte Sänger Claudius Dreilich im Anschluss der Deutschen Presse-Agentur. Er sehe das ganz pragmatisch: Es sei schön, wieder einen Auftritt zu haben.

Das sei bestimmt auch nicht anders als vor Autos zu spielen, meinte er. «Wenn ein Spannungsbogen entsteht, ist alles richtig», sagte Dreilich. Die Band, die in diesem Jahr ihr 45-jähriges Bestehen feiert, war zuletzt am 20. Mai in Erfurt vor Zuschauern in Autos aufgetreten. Dies war zugleich das erste Konzert der Jubiläumstour, die eigentlich im März beginnen sollte. «Wir hätten gern die reguläre Tour gemacht.»

Der Auftritt vor Fans an Hotelfenstern ist laut Dreilich auch ein Zeichen der Solidarität mit den vielen kleinen Unternehmen der Veranstaltungsbranche und auch der Gastronomie, die unter der Corona-Krise schwer zu leiden haben. Er kenne sechs Unternehmen, die es nicht geschafft hätten.

Hotel Rebstock Würzburg: Konzertbesuch im Hotelzimmer

Mit dem „kulturellen Fenster zum Hof“ ermöglichte auch das Best Western Premier Hotel Rebstock seinen Gästen einen ungewöhnlichen und exklusiven Konzertbesuch. Aus der Sicherheit ihrer Hotelzimmer, lauschen die Gäste einer Pianistin im Hof, und genossen gleichzeitig das Menu aus dem Restaurant Kuno 1408.

Das erste Konzert fand in Zusammenarbeit mit dem Mozartfest Würzburg am 11. Juni mit der Pianistin Ragna Schirmer statt. „Nach den schlimmen letzten Wochen freue ich mich, dass wir die Wiedereröffnung gleich mit etwas so Speziellem feiern können“, erklärt Christoph Unckell vom Würzburger Hotel Rebstock.

Den Anfang des „Kulturellen Fensters zum Hof“ machte dabei die international bekannte Pianistin Ragna Schirmer, die bereits mit zwei Echos Klassik ausgezeichnet wurde und zweimal den internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig gewann.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Motel One Group hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordumsatz von 852 Millionen Euro abgeschlossen, was einen Anstieg von rund 33 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Damit war es das erfolgreichste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte.

RTL berichtete in seinem Investigativ -Format über die Reinigungsbranche. Das „Team Wallraff“ nahm auch das Jufa-Hotel in Hamburg unter die Lupe. Die Hotelgruppe zeigt sich jetzt bestürzt über das Ergebnis der Reportage.

Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, hat sich dafür ausgesprochen, die Umwandlung von Wohnungen in Ferienwohnungen etwa für die Online-Plattform Airbnb zu begrenzen. Barley sprach am Montag in Berlin von einer Unsitte, die begrenzt werden solle.

Stehende Ovationen im Europa-Park: Zwei besondere Arbeitgeber sind beim „Hotelier des Jahres 2024“ der ahgz Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung ausgezeichnet worden. Der Special Award ging an das inklusive Konzept Anne-Sophie in Künzelsau. Carmen und Reinhold Würth sowie Jutta und Christian Helferich nahmen den Preis entgegen. Hoteliers des Jahres wurden Natalie Fischer-Nagel & Frank Nagel vom Resort Weissenhaus.

Die beliebte Ferienunterkunft „Villa 54 Grad Nord“ schließt dauerhaft ihre Türen. Dies verkündeten die Betreiber nun auf Facebook sowie auf ihrer Website. Für viele Urlauber kommt die Nachricht überraschend – das Appartementhaus wurde erst in diesem Jahr grundlegend renoviert.

Hilton hat das Anglo American Hotel Florenz, Curio Collection by Hilton, eröffnet. Damit schließt sich das neue Haus den 36 Hotels der Hilton-Marken in Italien an. Auf die Gäste warten 118 Zimmer und Suiten.

Experten haben ein massives Sicherheitsproblem bei ibis aufgedeckt. Offenbar konnte über ein Check-in-Terminal auf die Buchungsdaten fremder Gäste zugegriffen werden, inklusive Zimmernummern und Zugangscodes. (Mit Accor Stellungnahme)

Auf dem Gelände des Resorts Tropical Island​​​​​​​ ist ein neuer Hotelkomplex eröffnet worden. Die Erweiterung mit direktem Zugang zur Tropenhalle mit Wasserlandschaft verfügt über 150 Zimmer und insgesamt 500 zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten.

Der Hotelier Marco Nussbaum beklagt, dass die Vielzahl von Informationen, sowie die Belanglosigkeit mancher Beiträge im Internet, es immer schwieriger machten, relevante Inhalte herauszufiltern. Zudem gebe es in der Hotellerie Protagonisten, die mehr Schein als Sein böten und wahre Leistungen durch Selbstinszenierung überdecken würden. Nussbaum wünscht sich mehr Bessermacher, statt Besserwisser.

Die Fußball-EM bringt diesen Sommer Fans aus ganz Europa nach Leipzig. Wer in Innenstadtnähe in einem Hotel übernachten will, muss sich beeilen. Auf den naheliegenden Campingplätzen hingegen soll es, nach Einschätzung einiger Betreiber, noch ausreichend Plätze für Fußball-Fans geben.