Investor stoppt Hotelpläne - Zukunft von Festspielhaus Füssen unklar

| Hotellerie Hotellerie

Im Streit um einen Hotelneubau am Festspielhaus in Füssen hat der Investor überraschend die Pläne auf Eis gelegt. Es sei keine Einigung mit den Gegnern des Projekts, darunter der Bund Naturschutz in Bayern, möglich gewesen, teilte Festspielhaus-Inhaber Manfred Rietzler am Mittwoch mit.

Das Fünf-Sterne-Hotel sollte eigentlich eine dauerhafte wirtschaftliche Basis für das Theater schaffen. «Es steht nun also zu befürchten, dass damit auch die Schließung des Festspielhauses droht», sagte Füssens Bürgermeister Paul Iacob (SPD) in einer ersten Reaktion.

Die Naturschützer hatten kritisiert, dass der Bau des Luxushotels in einem bestehenden Landschaftsschutzgebiet hätte entstehen sollen. Auch nach Änderung seiner Pläne hätten die Gegner «aus grundsätzlichen ideologischen Erwägungen» das Projekt abgelehnt, kritisierte Rietzler. Eigentlich sollten die Füssener Ende Oktober bei einem Bürgerentscheid über den Hotelbau abstimmen. Doch offenbar sah Rietzler nur geringe Chancen, nach dem Urnengang sein Projekt durchsetzen zu können.

Die Zukunft des chronisch defizitären Theaterbaus am Forggensee gegenüber Schloss Neuschwanstein, in Anspielung an Bayernkönig Ludwig II. genannt «Ludwigs Festspielhaus», ist damit erneut unklar. «Es läuft jetzt erst einmal weiter wie geplant», sagte Sprecherin Anne Roth. Für 2020 soll der Spielplan allerdings aus Spargründen ausgedünnt werden.

Der Investor sieht nun auch die Stadt Füssen in der Pflicht, eine Lösung für die Zukunft des Allgäuer Festspielhauses zu finden. «Fakt ist, dass es einer langfristigen Unterstützung von extern bedarf, um das Festspielhaus für Füssen und die Region erhalten und bespielen zu können», betonte Rietzler.

Er machte klar, dass er die Defizite des Festspielhauses nicht auf Dauer auffangen werde. «Ich habe mich von Anfang an bereit erklärt, die Verluste des Hauses für einige Jahre privat zu tragen, aber nicht langfristig», betonte er. Wie hoch die Verluste konkret sind, dazu macht der Investor keine Angaben. Die früheren Betreibergesellschaften des Musical-Theaters mussten bereits mehrfach Insolvenz anmelden.

Der Bürgermeister betonte, dass der Füssener Stadtrat, die Bürger und die Urlauber «fest hinter dem Festspielhaus» stünden. «Deshalb hoffe ich, dass wir eine Lösung finden werden, um den Bestand des Festspielhauses - dieser herausragenden Kultureinrichtung in Südbayern - zu sichern», meinte Rathauschef Iacob.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihre Expansion in Rheinland-Pfalz fort. Nach Koblenz, Worms und Bad Kreuznach wird das Best Western Hotel Pirmasens in der Bahnhofstraße 35 das nächste Haus der Gruppe. Die Übernahme des Hotels mit 45 Zimmern ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.

Die Villa Keller in Saarburg, Rheinland-Pfalz, ist nach umfangreicher Sanierung und Neugestaltung als Boutique-Hotel wiedereröffnet worden. Das Haus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1801 zurückgehen, empfängt seit dem 1. November 2025 Gäste. Es gehört zur Erasmus Collection der Gastgeberfamilie Boesen.

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.