Jugendherbergen wollen Ersatzschulen werden

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Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) bietet seine bundesweit rund 450 Häuser in der Corona-Krise als Ersatzschulen an. Denn um den Unterricht zu entzerren und so die Infektionsraten zu senken, denkt die Politik über die Halbierung von Klassen nach oder sucht alternative Gebäude.

Als mögliche Orte für solche temporären Nebenstandorte der Schulen könnten die Jugendherbergen dienen, teilte das DJH am Mittwoch in Detmold mit. Der Landesverband Bayern erklärte, dass allein im Freistaat 42 Häuser ebenfalls zur Nutzung für den schulischen Unterricht zur Verfügung stehen könnten.

«Als einer der größten gemeinnützigen Verbände in Deutschland und erfahrener Partner der Schulen im Bereich der Klassenfahrten, ist es für uns in der jetzigen Situation selbstverständlich, unsere Hilfe anzubieten», erklärte DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz.

Erst kürzlich hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier Schulunterricht in geschlossenen Gaststätten und Hotels vorgeschlagen, um die Abstandsregeln besser einhalten zu können. Er würde sich wünschen, «dass die physischen Möglichkeiten der Kommunen noch besser ausgeschöpft werden», sagte der CDU-Politiker der «Bild am Sonntag». «In Klassenräumen ist es oft schwer, den ausreichenden Abstand einzuhalten», begründete Altmaier seinen Vorstoß. «Ich würde es begrüßen, wenn der Unterricht deshalb auch zum Beispiel in Gemeindezentren, Kulturhäusern oder in den ungenutzten Räumen von Gaststätten und Hotels stattfinden würde.» (Tageskarte berichtete)

Die Besucherzahlen von Jugendherbergen und Hütten sind durch die Corona-Krise stark eingebrochen. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes verbuchten die Unterkünfte im Juni 2020 etwa 83 Prozent weniger Gäste im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Der bayerische Jugendherbergsverband hatte vor wenigen Wochen erklärt, dass wegen der Pandemie-Einbußen in Höhe von etwa 60 Prozent die Schließung einzelner Häuser drohe. Wegen des Ausbleibens von Schulklassen und Vereinen werden die Übernachtungszahlen in Bayern im gesamten Jahr um mehr als die Hälfte einbrechen. Der DJH-Landesverband kümmert sich nicht nur um die 42 eigenen Herbergen, zudem werden weitere 16 Häuser in Bayern von Partnern betrieben. (dpa)


 

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