Krankenkassen übernehmen keine Hotelkosten bei Quarantäne

| Hotellerie Hotellerie

Urlauber im EU-Ausland können nicht darauf setzen, dass ihre gesetzliche Krankenversicherung bei einem positiven Corona-Test die unplanmäßige Hotel-Quarantäne bezahlt.

Unterbringungskosten können nicht auf Basis der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) abrechnet werden, sagt Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes. Sie könnten auch nicht über den Weg der Kostenerstattung bei der zuständigen deutschen Krankenkasse geltend gemacht werden. Mit Blick auf Mallorca gilt: Ein Hotel, in dem die Quarantäne nach einem positiven Test vor Abreise in der Regel stattfindet, ist kein Leistungserbringer des spanischen öffentlichen Gesundheitssystems.

Das heißt: Reisende müssen die Kosten für die Übernachtungen selbst zahlen. Sofern der Reiseveranstalter oder das Hotel nicht anderweitig dafür aufkommen. Der Deutsche Reiseverband (DRV) erklärt: Bei einem positiven Test gelten die jeweiligen infektionsschutzrechtlichen Bestimmungen des Reiselandes. Und in der Regel tragen Reisende die dafür entstehenden Kosten selbst.

Hotels sind nicht ausreichend qualifiziert

Wichtig: Es gibt einen Unterschied zwischen Unterbringungskosten und Behandlungskosten während der Quarantäne. Sollten Versicherte während dieser behandlungsbedürftig werden, können sie laut GKV-Spitzenverband Leistungen auf Basis der EHIC erhalten. Sofern ein paar Bedingungen erfüllt sind. So müsse der behandelnde Arzt zum öffentlichen Gesundheitssystem gehören und die Behandlung medizinisch notwendig sein. Dies entscheide der Arzt vor Ort.

Allerdings sind die Unterbringungskosten selbst davon eben nicht erfasst und können daher nicht abgerechnet werden. Das wäre laut Verband nur der Fall, wenn das Hotel über die Ausstattung verfügt, die für einen stationären Aufenthalt notwendig ist. Und wenn das Hotel als Leistungserbringer des Gesundheitssystems qualifiziert ist.

Auch die Auslandsreisekrankenversicherung zahlt nicht

Wer Urlaub in einem EU-Land macht, kann sich über die EHIC die Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen nach einer unerwartet auftretenden Erkrankung zurückholen. Welche Leistungen darunter fallen, regelt das Recht des entsprechenden Reiselandes - und in manchen Fällen ist das deutlich weniger als in Deutschland. Urlauber bleiben dann auf Teilen ihrer Kosten sitzen.

Verbraucherschützer raten daher bei jeder Auslandsreise zu einer Auslandsreisekrankenversicherung, deren Leistungen über jene der gesetzlichen Krankenkasse hinausgehen. Die Versicherung greift jedoch nicht, wenn bereits eine Reisewarnung vorliegt. Und auch hier gilt wieder: Übernommen werden Behandlungskosten - die Kosten einer Quarantäne-Unterbringung im Hotel sind nicht versichert. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Villa Keller in Saarburg, Rheinland-Pfalz, ist nach umfangreicher Sanierung und Neugestaltung als Boutique-Hotel wiedereröffnet worden. Das Haus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1801 zurückgehen, empfängt seit dem 1. November 2025 Gäste. Es gehört zur Erasmus Collection der Gastgeberfamilie Boesen.

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.

Die BWH Hotels Central Europe und die ipartment GmbH gehen eine neue Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Zielgruppen, Märkte und Marktanteile im Longstay-Segment in Deutschland und perspektivisch in Europa zu erschließen.

Die in Berlin ansässige Amano Group setzt ihren Expansionskurs fort. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt acht weitere Hotels zu eröffnen. Die derzeitige Zimmerkapazität soll durch die neuen Projekte um über 1.500 Zimmer erweitert werden.