Landhotel Hirsch in Tübingen-Bebenhausen: Rettung für eine kulinarische Institution

| Hotellerie Hotellerie

Im November 2020 schloss das Landhotel Hirsch in Tübingen. Die Nachfolger des langjährigen DEHOGA-Präsidenten Ernst Fischer und seiner Frau gaben, nicht zuletzt Corona bedingt, auf. Jetzt ist Rettung für die kulinarische Institution im „Ländle“ in Sicht. Tina und Martin Weiss übernehmen den Betrieb.

Die beiden 36-Jährigen haben das Haus von der Familie von Ow-Wachendorf übernommen kennen sich mit dem Hirschen aus. Martin Weiß absolvierte startete seine Kochlehre 2001 im Restaurant Rosenau von Ernst Fischer und schloss die Ausbildung 2004 sie im Hirsch ab. Danach ging es für Weiss in das Steigenberger Hotels in Gstaad und in das Mirabeau in Zermatt. 2008 kam Weiß Küchenchef zurück in die Rosenau und 2011 das Hotel-Restaurant Römerhof in Gültstein.

Dort gibt es auch einen Michelin-Sterne, auf den in Landhotel Hirsch aber nicht abgezielt werde. „Der Hirsch soll einfach so sein, wie er über Jahrzehnte war“, sagt Martin Weiss – mit gehobener, regionaler Küche, mit urigem Ambiente, mit den Stammgästen, die vielfach zur Tübinger Prominenz gehören, so Weis gegenüber dem Schwäbischen Tagblatt.

Brigitte und Ernst Fischer hatten den Betrieb vor zwei Jahren an das Ehepaar von Ow-Wachendorf  abgegeben, das die Schließung zu Jahresende 2020 bekannt gab. Zuvor war das Hotel 117 Jahre lang im Familienbesitz. Brigitte Fischer ist die Enkelin von Johannes Feyerabend, der den Hirsch 1901 übernommen hatte. Seit 1976 war das Ehepaar Fischer dann Betreiber des Landhotels in Tübingen-Bebenhausen und eines florierenden Catering-Unternehmens.

Von 1976 bis 2012 betrieben die Fischers darüber hinaus das Restaurant Rosenau in Tübingen. Fischer war seit 1971 im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband aktiv, zuerst auf Kreis- und Länderebene, seit 1996 auf Bundesebene. Seit November 2001 stand er als Präsident an der Spitze des DEHOGA Bundesverbandes. 2016 legte er seine Ämter nieder und wurde Ehrenpräsident des Verbandes.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Numa Group treibt ihre Expansion in Großbritannien mit dem Start des ersten Numa-Hotels in Brighton voran. Nach der Übernahme von Native Places im vergangenen Jahr markiert diese Neueröffnung einen wichtigen Schritt im strategischen Wachstum der Gruppe auf der Insel.

Die Gemeinde Schladming steht unter Schock: Der bekannte Hotelier Christian Steiner ist im Alter von 50 Jahren bei einem tragischen Arbeitsunfall auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen ums Leben gekommen. Steiner war Chef des renommierten Vier-Sterne-Hotels Pichlmayrgut. Die genaue Ursache des Unfalls ist noch unklar.

Die SV Hotel AG wird Anfang September 2025 das Me and All Hotel Berlin East Side in der Nähe des Berliner Ostbahnhofs eröffnen. Das Hotel, das zur Marke Me and All Hotels gehört, welche seit 2024 Teil von Hyatt ist, befindet sich direkt an der Spree und soll sowohl Übernachtungsgästen als auch Einheimischen einen Treffpunkt bieten.

W Hotels, Teil des Marriott Bonvoy Portfolios, hat das W Florence eröffnet. Das Hotel ist im ehemaligen Grand Hotel Majestic untergebracht und soll modernes Design in ein historisches Umfeld der toskanischen Hauptstadt bringen.

Hyatt verkauft das gesamte Immobilienportfolio von Playa Hotels & Resorts für zwei Milliarden US-Dollar an Tortuga Resorts. Hyatt hatte den Betreiber von All-Inclusive-Resorts in Mexiko, der Dominikanischen Republik und Jamaika erst am 17. Juni erworben.

Die Dormero Hotelgruppe hat die Verträge ihrer beiden Vorstände, Michael-Hartmut Berger und Stephan Arnhold, vorzeitig verlängert. Die Gruppe meldete zudem den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte.

In Stuttgart hat ein neues Adagio Aparthotel eröffnet. Das Adagio Original Stuttgart NeckarPark führt das Konzept des „Smart House“ ein. Die insgesamt 121 Apartments, darunter Studios für zwei und Apartments für vier Personen, sind offen gestaltet und mit multifunktionalen Möbeln eingerichtet.

Die deutsche Hotellerie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Steigende Kosten, insbesondere durch den Mindestlohn, zwingen viele Betriebe zum Umdenken. Die Frage, ob persönlicher Service in Zukunft zu einem Luxusgut wird, wird in der Branche rege diskutiert.

Am 5. September soll das neue Luxushotel „Le Marrakech“ von Thermen-Tycoon Andreas Schauer direkt neben der Saarland-Therme​​​​​​​ in Rilchingen-Hanweiler seine Pforten öffnen. Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) wird voraussichtlich an der Eröffnung teilnehmen.

Adrian Messerli, Präsident Hotel Operations EMEA bei Four Seasons, hat in einem Interview die Expansionspläne der Luxushotelgruppe dargelegt. Auch Deutschland scheint wieder im Expansionsfahrplan von Four Seasons aufzutauchen.