Sascha Dalig ist Regional Director für Zentraleuropa bei den Wyndham-Hotels und hat sich bei LinkedIn Luft zur aktuellen, medialen Debatte um die Verlängerung von Arbeitszeiten verschafft. Dalig plädiert vielmehr für flexible Arbeitszeitmodelle und ein besseres Miteinander von Arbeitgebern und Beschäftigten.
Denn jede Woche werde derzeit das Thema Arbeitszeitverlängerung durch die Medien getrieben. Es gehe um 42 Stunden, 50 Stunden oder den späterer Renteneintritt. Doch der Hotelmanager glaubt, dass die Herren, die das in jeder Woche neu als Lösung vorschlagen würden, nicht wirklich überlegt hätten, was genau mit dieser Arbeitszeitverlängerung erreicht werden solle.
In der Hotellerie herrsche ein Mangel an Arbeitskräften, auch wenn die Zahlen sagen, dass die zurzeit arbeitslos gemeldeten Menschen diese offenen Stellen, rein nominell, besetzen könnten.
Gewinne denn die Hotellerie etwa neue Arbeitskräfte wenn man ihnen zurufe: „Hey kommt zu uns, wir bieten euch verlängerte Arbeitszeiten an!“, fragt Dalig, liefert die negative Antwort gleich mit und plädiert für neue Arbeitszeitmodelle.
„Ich finde eine vier Tage Woche mit 32 Stunden ganz prima“, sagt Dalig, könne er sich doch am fünften Tag der Woche einem anderen Projekt widmen, wie zum Beispiel einem Ehrenamt oder einfach nur ein langes Wochenende genießen.
Natürlich sei ich dafür, dass es auch nur eine Bezahlung für vier Tage gibt und nicht einen kompletten Lohnausgleich - über Gehalt im allgemeinen und gestiegene Lebenshaltungskosten müsse man an anderer Stelle diskutieren.
Wichtig sei vor allen Dingen, was die „jungen“ Leute, die zurzeit auf den Arbeitsmarkt kommenden Studierenden und jetzigen Schülerinnen und Schüler, von ihrem Arbeitgeber erwarten würden.
Sie hätten hohe Werte, wollten ein bisschen die Welt verbessern und dabei gleichzeitig den Lebensstandard analog ihren Eltern oder besser erreichen. Sie wollten Freiheit wahren, genauso wie ihre Freizeit und sich auch noch selbst verwirklichen.
Auch in der Hotellerie sei das alles möglich, wenn man nur ein paar Dinge neu denken würden, so Dalig: „Arbeitsverträge nur schriftlich - Nein! Das muss doch digital und weltoffen zur Arbeit egal von welchem Ort gehen“, sagt Dalig. „Leibeigenschaft - in Form von Deine Arbeitskraft gehört nur mir - Nein! Schaut, ob an Tag 4 oder 5 nicht das Interesse für einen Intrapreneuransatz vorhanden ist“, regt Dalig an. Und stumpfes Gehorchen und Dienen sollte nun wirklich wieder in der Mottenkiste verschwunden sein. Dalig glaubt, dass alle an gemeinsam mitwirken müssen, um die Dinge zu entwickeln und gemeinsam zu verändern.
Und wenn es tatsächlich so komme, wie einige Zukunftsforscher es sehen, und wir 150 Jahre alt würden, dann müssen man das Thema angehen. Er selbst können sich nicht vorstellen ab 70 bis 150 keine Aufgabe mehr zu haben, außer in der Sonne zu liegen