Motel One mit 80 Millionen Euro Verlust?

| Hotellerie Hotellerie

Motel One-Gründer Dieter Müller rechnet trotz der Lockerung im Tourismus mit einem hohen Verlust seiner Hotelkette in diesem Jahr. "Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr 80 Mio. Euro Verlust schreiben werden", sagte er dem Wirtschaftsmagazin 'Capital'. Derzeit liege die Auslastung seiner 74 Hotels bei im Schnitt ein Drittel - erst bei 45 bis 40 Prozent erreiche er den Breakeven. "Das Feuer brennt nicht mehr lichterloh", sagte er. "Wir verlieren aber weiter Liquidität. Unsere Planungen sehen vor, dass sich das bis Jahresende hinzieht."

Insgesamt zeigte sich Müller optimistischer gestimmt als noch im Lockdown. "Wie sehen in vielen Ländern Licht am Ende des Tunnels", sagte Müller. Die Auslastung in Deutschland, Österreich und der Schweiz steige, Stadthotels wie München oder Hamburg seien gut nachgefragt, in Städten wie Rostock oder Lübeck an der Ostsee sei man sogar ausgebucht. Noch immer aber seien die Hälfte der Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Müller hatte Motel One im Jahr 2000 gegründet und mit günstigen Preisen, guten Lagen und auffälligen Designkonzepten die Marke bekannt gemacht. 2019 war Motel One noch um 15 Prozent gewachsen, setzte 562 Millionen Euro um und machte 129 Millionen Euro Gewinn. Der Notfallbetrieb im Lockdown kostete Müller 20 Millionen Euro Liquidität im Monat, Staatshilfen nahm er Dank eines guten Eigenkapitalpolsters keine in Anspruch. Müller regte an, dass Unternehmen in den kommenden Jahren noch höhere Verlustvorträge geltend machen können sollen als geplant.

Die rasante Expansion der Gruppe - derzeit sind rund 20 Projekte in der Planung - solle aber weitergehen, sagte Müller. Baustellen könnten sich verzögern, weil sie unterbrochen wurden oder Investoren Termine verschoben hätten. "Es ist wichtig, in diesem Sturm zu stehen" sagte Müller. "Wir haben uns schnell angepasst."


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.

Der Hotelimmobilienmarkt sieht sich im Jahr 2026 einer Neujustierung gegenüber, bei der insbesondere das Segment der Serviced Apartments durch effiziente Betriebsmodelle und hohe Auslastung an Dynamik gewinnt. Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf die Bonität und Transparenz von Betreibern in Kombination mit stabilen Mikrolagen.

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.