Neuer Glanz für das Hotel Furkablick: Kunstmäzen übernimmt historisches Juwel am Furkapass
Das denkmalgeschützte Hotel Furkablick auf über 2400 Metern Höhe hat einen neuen Besitzer: Der Aargauer Immobilienunternehmer und Kunstförderer Christoph Schoop hat das traditionsreiche Haus aus der Belle Époque übernommen – und verfolgt damit ambitionierte Pläne. Gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Pelin Karamustafaoglu möchte er das historische Gebäude aus dem Jahr 1893 zu neuem Leben erwecken und ein Artist-in-Residence-Programm etablieren.
Das Furkablick thront eindrucksvoll an der Passstrasse über die Furka und zählt zu den wenigen erhaltenen Hotels aus der Hochblüte des alpinen Tourismus um die Jahrhundertwende. Nach Jahren des Leerstands wurde es ab 1986 durch den Galeristen Marc Hostettler mit Unterstützung des Stararchitekten Rem Koolhaas zum Schauplatz internationaler Kunst. In den letzten zwei Jahrzehnten lag das Schicksal des Hauses in den Händen von Alfred Richterich, der sich mit dem Projekt «Furk Art» für dessen kulturelle Nutzung stark gemacht hatte.
Nun will Schoop dieses Erbe fortführen – und deutlich ausbauen. Neben der umfassenden Sanierung des Gebäudes im Millionenbereich ist ein langfristiges Kunstprogramm geplant. Internationale Kunstschaffende sollen künftig im Hotel leben und arbeiten, inspiriert von der einzigartigen alpinen Umgebung. Zugleich wird das Restaurant wieder für Tagesgäste geöffnet. Im Winter sollen die Hotelzimmer zudem als Rückzugsorte für Skitourengänger dienen.
Der Erwerb des Furkablicks ist Teil eines grösseren Engagements von Schoop im Kanton Uri. Bereits zuvor erregte er Aufmerksamkeit mit Projekten wie einer Tiny-House-Manufaktur in Flüelen oder dem Erwerb des historischen Posthauses in Unterschächen. In Isleten allerdings unterlag er Andermatt-Investor Samih Sawiris im Wettbewerb um das Gelände einer ehemaligen Sprengstofffabrik – doch nun setzt er mit dem Furkablick ein deutliches Zeichen direkt «vor der Haustür» seines einstigen Rivalen.
Mit der Übernahme des Hotel Furkablick beginnt für das geschichtsträchtige Haus ein neues Kapitel – eines, das Kunst, Natur und Gastfreundschaft miteinander verbindet.