Neuer Plan für Wildbad Kreuth: Luxushotel am Ex-Tagungsort der CSU

| Hotellerie Hotellerie

Wildbad Kreuth, ehemals Tagungsort der CSU bei ihren legendären Winterklausuren, soll ein Luxushotel werden. Geplant sei ein Haus mit Tagungsräumen, einem großen Wellnessbereich und «erstklassiger Gastronomie», mit dem Wildbad Kreuth an seine im 19. Jahrhundert begründete Tradition als Erholungsort anknüpfe, teilte die Eigentümerin, Herzogin Helene in Bayern, am Mittwoch mit. Sie habe am Dienstag bei der Gemeinde eine Bauvoranfrage zu der Sanierung und Erweiterung der Gebäudekomplexe eingereicht. Wenn die Pläne genehmigt würden, könnten die Arbeiten im nächsten Jahr beginnen und 2024 abgeschlossen sein.

Die Hanns-Seidel-Stiftung hatte den Pachtvertrag vor dreieinhalb Jahren auslaufen lassen, weil die Kosten erheblich steigen sollten. Seitdem stand der historische Gebäudekomplex leer. 2017 hatte die Eigentümerin aus dem Haus Wittelsbach angedeutet, ein Sanatorium einrichten zu wollen. Diese Pläne hatte sie aber nicht mehr weiter verfolgt und sich nun für ein Hotel entschieden.

«Unsere grobe Zeitplanung sieht vor, dass im Laufe des Jahres 2020 die Baumaßnahmen starten können und in einem Zeitraum von zwei bis vier Jahren abgeschlossen sein werden», ließ die Eigentümerin mitteilten. «Das historische, markante sowie weit über Bayern hinaus bekannte kulturlandschaftsprägende Erscheinungsbild und Kennzeichen von Wildbad Kreuth bleibt vollständig erhalten.»

Der Gemeinderat von Kreuth will am 10. Oktober über die Bauvoranfrage beraten. Danach ist das Landratsamt als Genehmigungsbehörde am Zuge. Dann erst folgt ein Bauantrag. «Die Gemeinde Kreuth ist natürlich bestrebt, dass bald wieder Leben in die historischen Gebäude von Wildbad Kreuth einzieht», sagte Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) auf Anfrage. «Die Nutzung als Hotel würde auch dem entsprechen, was wir uns vorstellen.»

Neben der nötigen Instandsetzung und Renovierung des «inzwischen sehr maroden Hauptgebäudes» geht es laut der Eigentümerin um Ergänzungen und Modernisierungen. Anstatt bisher 129 Gästezimmer soll es im Hauptgebäude in Zukunft etwa 65 «zeitgemäße» und damit auch größere Zimmer geben. Etwa 15 zusätzliche Gästezimmer sollen in einem neuen zweigeschossigen Gebäude entstehen. Ein bisher landwirtschaftlich genutztes Gebäude mit Schmiede und Werkstatt sei als Lounge für Gäste geplant, ein anderes soll Küche und Versorgungseinrichtungen beherbergen. Das Badehaus mit bislang einer Schwimmhalle und einer Sauna solle durch ein zweigeschossiges Badehaus mit Schwimmbädern und Flächen für Saunen, Massage, Wellness und Fitness ersetzt werden.

Das Tagungszentrum in Wildbad Kreuth war über Jahrzehnte im Januar Schauplatz der Winterklausuren zuerst der CSU-Bundestagsabgeordneten und dann der CSU-Landtagsfraktion. Dort wurde 1976 der Trennungsbeschluss verkündet, mit dem die CSU die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU im Bundestag aufkündigen wollte. 2007 wurde dort das Ende der Ministerpräsidenten-Karriere von Edmund Stoiber besiegelt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mit einer Einschätzung zur außen- und sicherheitspolitischen Lage wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in diesem Jahr die Münchner Sicherheitskonferenz im Bayerischen Hof eröffnen.

In der RIMC Hotels & Resorts Group hat es in den vergangenen Monaten einige Umstrukturierungen gegeben. Grund dafür war und ist – neben der aktuellen Marktlage am Hotelmarkt – ein Gesellschafterstreit. RIMC spricht von gravierender Manipulationen im Unternehmen.

Bob W, ein Betreiber mit über 4.000 Apartments in ganz Europa, hat Pachtverträge für drei Immobilien in München unterzeichnet. Mit der Umwandlung von zwei Hotels und einem Aparthotel, setzt das Unternehmen seine Wachstumsstrategie in der DACH-Region konsequent fort.

2025 feiert die Vereinigung Schlosshotels & Herrenhäuser ihr 60-jähriges Bestehen. Auf Expansionskurs befindet sie sich bereits jetzt und hat mit dem Ansitz Heufler, der Schlossmühle Glottertal und der Villa Soleil drei neue Mitglieder gewonnen.

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro in Hotelimmobilien investiert. Das entspricht einer Steigerung von knapp sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 900 Millionen Euro entfielen dabei auf die zweite Jahreshälfte.

Obwohl viele Unternehmen der Hotellerie steigende Kosten beklagen und ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld beklagen, wurde bei der Anzahl der Übernachtungen im vergangenen Jahr ein Höchstwert erreicht und Werte vor der Corona-Krise übertroffen.

Im sechsten Bezirk der Stadt Wien entsteht derzeit der fünfte Standort der Schani-Hotels. Das Hotel Schani Naschmarkt. Die Fertigstellung des Hotel Schani Naschmarkt ist für das zweite Quartal 2026 angedacht. Geplant ist ein neunstöckiges Boutique-Hotel, das etwa 90 Zimmer umfassen wird.

Der Wiesbadener Projektentwickler, Hotelbetreiber und Investmentmanager Fibona hat ein Grundstück in Lindau am Bodensee erworben. Auf dem Gelände des stillgelegten Limare-Schwimmbads entsteht, voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2025, in Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler Focus Real Estate aus München, ein neues Légère-Hotel.

Ein neuer SiteMinder-Bericht zeigt die sich ständig verändernden Vorlieben und Gewohnheiten von Reisenden auf der ganzen Welt. Eines der Ergebnisse: Es war noch nie so wichtig wie heute, den Komfort in den Vordergrund zu stellen.

Schwerin bekommt ein neues Highlight: Die ehemalige DDR-Staatsbank wird für rund 18 Millionen Euro zu einem luxuriösen Hotel umgebaut. Unter dem Namen „Le Trésor“ sollen Gäste ab Mitte 2025 das historische Ambiente genießen können.