Der ehemalige Hauptbahnhof von Solingen, ein denkmalgeschütztes Gebäude, bei dem immer wieder über Leerstand geklagt wird, soll mit einem neuen Konzept revitalisiert werden. Ein Team aus Solinger Unternehmern hat als einziger Bieter ein Konzept vorgelegt, das bei einer Fachjury großen Anklang fand. Über die Aufnahme von Verhandlungen entscheidet der Stadtrat am 9. Oktober.
Kombiniertes Konzept aus Gastronomie, Events und Beherbergung
Das vorgeschlagene Konzept sieht eine Mischnutzung vor, die das Gebäude wieder zu einem Anziehungspunkt im Südpark machen soll. Die alte Schalterhalle soll zu einer Eventfläche umgestaltet werden, ergänzt durch ein festes Restaurant. Im Außenbereich sind eine Snack-Bar sowie flexible Flächen für Veranstaltungen wie eine Strandbar im Sommer oder eine Eislaufbahn mit Weihnachtsmarkt im Winter geplant. Die rückwärtige Seite des Gebäudes soll durch die Schaffung von Terrassen attraktiver gestaltet werden.
Ein zentraler Bestandteil der Pläne ist die Errichtung eines neuen, einfachen Beherbergungsbetriebs im Nebengebäude. Dieses könnte zudem um ein Geschoss aufgestockt werden. Ergänzt wird das touristische Angebot durch eine Radstation mit Fahrradverleih am Einstieg zur beliebten Korkenziehertrasse.
Hintergründe und Investorenteam
Das Investorenteam besteht aus Atila Parlar und Berkan Ugurlu aus der Immobilienbranche sowie dem Gastronomen Mehmet Ates, Betreiber des Solinger Restaurants Fasil. Ihr Konzept war das einzige, das im Rahmen des Investorenauswahlverfahrens eingereicht wurde, das die Stadt Solingen für die denkmalgeschützte Immobilie ausgerufen hatte.
Die Stadt legt bei der Vergabe nicht primär Wert auf den Kaufpreis, sondern auf das beste Konzept, das auch einen öffentlichen und kulturellen Nutzen sicherstellt. Das Gebäude, ein ehemaliges Vorzeigeprojekt der Regionale 2006, leidet seit Jahren unter hohen Leerstandskosten von rund 10.000 Euro monatlich und einem Sanierungsstau. Auch der aktuell einzige Mieter, ein Institut der Uni Wuppertal, soll laut Konzept weiterhin am Standort bleiben.
Sollte der Stadtrat den Verhandlungen zustimmen, könnte über den Verkauf selbst erst 2026 entschieden werden, nachdem die Details des Konzepts ausgearbeitet und vertragliche Regelungen, wie zum Beispiel Rückkaufoptionen für die Stadt, festgelegt wurden.












