Neues Schloss Baden-Baden: Kein weiteres Luxushotel in der Kurstadt

| Hotellerie Hotellerie

Neue Möglichkeiten für das Neue Schloss Baden-Baden: Der Gemeinderat hat am Montagabend den Weg für eine Alternativnutzung zum geplanten Luxushotel geebnet. Eine Mehrheit sprach sich mit 35 Stimmen dafür aus, die Aufhebung des Bebauungsplans einzuleiten, wie ein Stadtsprecher berichtete. Es gab zudem fünf Nein-Stimmen.

Das historische Kleinod ist seit 2003 im Besitz der kuwaitischen Geschäftsfrau Fawzia Al-Hassawi. Sie will die ehemalige Residenz der badischen Markgrafen für 90 Millionen Euro zum Luxushotel umbauen und damit eines der wohl schönsten Schlösser im Südwesten vor dem Verfall retten. Viel passiert ist in 20 Jahren allerdings nicht. An der Realisierung der Hotelpläne hat man in der Kurstadt inzwischen erhebliche Zweifel.

Ohne Bebauungsplan kann die neue Schlossherrin ihre bisherigen Hotelpläne nicht verwirklichen. Gewonnen ist für das vom Verfall bedrohte stadtbildprägende Gebäude hoch über Baden-Baden damit zunächst nichts. In der Stadt hoffen einige, dass die Eigentümerin das Handtuch wirft und sich ein neuer Investor findet. Der ist jedoch nicht in Sicht.

Die badische Markgrafenfamilie hatte sich in den 1990er Jahren außerstande gesehen, die aus dem 14. Jahrhundert stammende Anlage weiter zu unterhalten. Land und Stadt winkten angesichts eigener Finanznöte ab. Daraufhin wurde nahezu das gesamte Inventar 1995 versteigert. Badische Kunstschätze wurden zum Entsetzen von Historikern über die ganze Welt verstreut. Einem der wohl schönsten Schlösser im Südwesten droht seitdem der Verfall.

Die neue Schlossherrin ließ unter anderem das Dach des Gebäudes neu decken, bekämpfte den Hausschwamm und erneuerte Schlossmauern. Weil ein Gartenhäuschen im Schlossbau einem von ihr geplanten zusätzlichen Neubau hinter dem Schloss im Weg stand, wurde es versetzt.

Ein schon 2001 aufgestellter, später von der Eigentümerin modifizierter Bebauungsplan sollte neben dem Erhalt des Schlosses eine Hotelnutzung ermöglichen. Die über 20-jährige Erfahrung mit dem Bebauungsplan spreche dafür, dass sich die Nutzung wirtschaftlich nicht verwirklichen lasse, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Und: «Die Eigentümerin sieht sich augenscheinlich nicht in der Lage, das Vorhaben umzusetzen, denn die erteilte Baugenehmigung ist erloschen.» Anlass für die Einleitung des Aufhebungsverfahrens war ein interfraktioneller Antrag der Freien Bürger für Baden-Baden (FBB), von Grünen und FDP. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.