NRW-Kommunen setzen auf Hotels zur Unterbringung von Geflüchteten

| Hotellerie Hotellerie

Etwa 65.000 Asylsuchende sind im vergangenen Jahr neu nach Nordrhein-Westfalen gekommen. Um diesen Menschen eine sichere Unterkunft zu ermöglichen, setzen viele Kommunen zunehmend auf Hotels. Laut dem WDR nutzen mehr als zehn Prozent der 257 befragten Städte und Gemeinden in NRW diese Art der Unterbringung.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Ausgelastete städtische Unterkünfte und der Mangel an Wohnraum für dezentrale Unterbringung spielen dabei allerdings eine entscheidende Rolle. Allein in Köln hat man laut einem WDR-Bericht eine Vereinbarung mit 41 gewerblichen Beherbergungsbetrieben getroffen und über 2.200 Flüchtlinge in Hotels untergebracht. Die Kosten liegen zwischen 20 und 47 Euro pro Person und Nacht. Dies belastet die städtischen Finanzen erheblich, wie auch in Duisburg, wo die Stadt im letzten Jahr 6,1 Millionen Euro für Hotelunterkünfte ausgegeben haben soll. Zudem gelten Hotels als nicht geeignet für eine erfolgreiche Integration. Trotzdem setzen viele Kommunen auch weiterhin auf die Unterbringung in Hotels, um nicht auf Turnhallen ausweichen zu müssen.

Auch die NRW-Landesregierung geht zukünftig diesen Weg. Um bis Ende März eine Unterbringung für 34.000 Geflüchtete zu gewährleisten und die Kommunen so zu entlasten, mietet das Land Hotels in Dortmund, Remscheid, Ratingen und Wuppertal an. Integrationsministerin Josefine Paul betonte gegenüber WDR, dass es sich dabei nicht um Luxusunterkünfte handele. Stattdessen sollen die Zimmer mit Doppelstockbetten eingerichtet sein.

Die SPD sieht in der Unterbringung in Hotels allerdings ein falsches Signal. Lisa-Kristin Kapteinat, stellvertretende Fraktionsvorsitzende im NRW-Landtag, befürchtet negative Auswirkungen auf die Integration und das Gefühl einer vermeintlichen Besserstellung von Geflüchteten. Zudem könnten während Großveranstaltungen wie der Fußball-Europameisterschaft höhere Kosten auf die Kommunen zukommen, die keine langfristigen Verträge mit den Hotels abgeschlossen haben.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hannoveraner Familie Rüter übernimmt das seit 1698 bestehende Hotel Haase in Laatzen. Trotz des Eigentümerwechsels setzen die Beteiligten auf personelle Beständigkeit in der Führung.

Nach einer umfassenden Transformation öffnet das Berghotel Wald und Wiesn in Balderschwang seine Türen. Die ehemalige Skihütte setzt nach einer neunmonatigen Bauzeit auf ein ganzjähriges Konzept mit Wellness- und Tagungsschwerpunkt sowie eine moderne energetische Infrastruktur auf Basis von Geothermie.

Das Unternehmen Sicon Hospitality hat sein Portfolio an Serviced Apartments in Hamburg erweitert. Mit dem Betrieb „Hub Apartments St. Georg“ in der Stiftstraße verfügt die Gruppe nun über sechs Standorte in der Hansestadt. Mit den neuen 58 Einheiten bewirtschaftet das Unternehmen in Hamburg insgesamt 768 Apartments und Hotelzimmer.

Herfords größtes Hotel hat Insolvenz angemeldet. Hintergrund des Insolvenzantrags sind Liquiditätsschwierigkeiten, unter anderem wegen außerordentlichen, unerwartet hohen Energiekostennachzahlungen. Der Betrieb des Vier-Sterne-Hauses soll vorerst uneingeschränkt weiterlaufen.

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe verpachtet 15 ihrer Hotels an das Unternehmen Coffee Fellows. Die Kooperation markiert einen strategischen Schritt zur Weiterentwicklung des Übernachtungsangebots entlang der Autobahn und bringt für Coffee Fellows das erste Engagement in diesem Segment mit sich. Die Umstellung der Standorte beginnt im Dezember 2025.

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit.

Das traditionsreiche Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden beendet mit einer Silvesterparty zum Jahresende 2025 seine aktuelle Ära und schließt anschließend für eine umfassende Grundsanierung. Die Wiedereröffnung ist für das erste Quartal 2028 geplant.

Die Marriott-Marke Moxy Hotels ist mit der Eröffnung des Moxy Kathmandu erstmals in Nepal präsent. Das Haus in der nepalesischen Hauptstadt soll durch sein spielerisches und geselliges Konzept Reisende ansprechen, die eine Verbindung zur lokalen Kultur und Dynamik suchen.

Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe begeht im Jahr 2026 das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit mit Küchenchef Boris Rommel. Anlässlich des Jahrestags kündigte das Hotel eine Reihe von Veranstaltungen an.

Im laufenden Jahr sind weniger Touristen nach Berlin gekommen als noch ein Jahr zuvor - und dabei wird 2025 auch eine wichtige Marke verpasst. Der Visit-Berlin-Chef hat eine Vermutung, woran das liegt.