Oyo kauft Motel 6-Mutter für halbe Milliarde Dollar von Blackstone

| Hotellerie Hotellerie

Der indische Budget-Hotelriese Oyo übernimmt den Economy-Hotel-Franchisegeber G6 Hospitality von Blackstone Real Estate für 525 Millionen Dollar. Der Kauf wird in bar abgewickelt. G6 ist die Muttergesellschaft von Motel 6 und der Extended-Stay-Marke Studio 6. Blackstone kaufte das Unternehmen 2012 von Accor und gründete G6 Hospitality als Managementgesellschaft für Motel 6 und Studio 6. Seinerzeit legte Blackstone 1,9 Milliarden Euro auf den Tisch.

Mit der Übernahme, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, würde das Portfolio von Oyo in Nordamerika um etwa 1.500 Herbergen in den USA und Kanada erweitert. Oyo plant, die Markennamen Motel 6 und Studio 6 beizubehalten.

Abgesehen von der Übernahme von G6 plante Oyo, in diesem Jahr 250 Hotels in Nordamerika hinzuzufügen.

Die Führungskräfte von Oyo bezeichnen das Unternehmen, das weltweit mehr als 43.000 Standorte zählt, weiterhin als Startup. CEO Ritesh Agarwal gründete Oyo im Jahr 2012, das laut einem Beitrag von Agarwal auf dem Social-Media-Kanal X im Geschäftsjahr 2023-24 seinen ersten Gewinn in Höhe von 12 Millionen US-Dollar erzielte.

Das Unternehmen hat in 17 Finanzierungsrunden insgesamt 3,4 Milliarden Dollar eingeworben und zweimal einen Börsengang bei der indischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Board of India) beantragt - ebenso oft wurden die Unterlagen zurückgezogen. Das letzte Mal geschah dies im Mai, als das Unternehmen laut Reuters eine private Finanzierung erhielt, die sein finanzielles Bild so stark veränderte, dass es die Unterlagen für den Börsengang ändern musste. Oyo hat noch keinen neuen Antrag gestellt.

In der Zwischenzeit kündigte Oyo im Sommer eine Series G-Finanzierung in Höhe von 175 Millionen US-Dollar an, doch die Runde ließ die Bewertung des Unternehmens auf 2,5 Milliarden US-Dollar sinken, nachdem sie 2019 einen Höchststand von etwa 10 Milliarden US-Dollar erreicht hatte.

Julie Arrowsmith, Präsidentin und CEO von G6 Hospitality, sagte in einer Erklärung: „OYOs innovativer Ansatz in der Hotellerie wird es uns ermöglichen, unser Angebot zu verbessern und einen Mehrwert für unsere Gäste zu schaffen, während wir die kultige Marke Motel 6 beibehalten, der Reisende seit über sechs Jahrzehnten vertrauen.“

Rob Harper, Leiter von Blackstone Real Estate Asset Management Americas, nannte die Transaktion „ein großartiges Ergebnis für die Investoren“ und „den Höhepunkt eines ehrgeizigen Geschäftsplans, der das Kapital unserer Investoren mehr als verdreifacht und einen Gewinn von mehr als einer Milliarde US-Dollar während unserer Halteperiode erwirtschaftet hat.“ Er fügte hinzu, dass Blackstone der Meinung sei, dass G6 für die Zukunft „extrem gut positioniert“ sei.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.

Die BWH Hotels Central Europe und die ipartment GmbH gehen eine neue Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Zielgruppen, Märkte und Marktanteile im Longstay-Segment in Deutschland und perspektivisch in Europa zu erschließen.

Die in Berlin ansässige Amano Group setzt ihren Expansionskurs fort. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt acht weitere Hotels zu eröffnen. Die derzeitige Zimmerkapazität soll durch die neuen Projekte um über 1.500 Zimmer erweitert werden.

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.