Ein Jahr nach der Inbetriebnahme präsentierte das Luxushotel Stanglwirt sein BIO-Energie-Kraftwerk. Die Anlage, die Strom, Wärme und Pflanzenkohle aus regionalem Hackgut erzeugt, wurde im Beisein zahlreicher Gäste aus Wirtschaft, Politik und Umwelt gewürdigt. Der deutsche Moderator und Umweltbotschafter Joko Winterscheidt übernahm die Patenschaft für das innovative Vorzeigeprojekt, das den Nachhaltigkeitsgedanken des Hotels bekräftigt.
Eigenständige Energieversorgung im Fokus
Der Stanglwirt, der als „einziger Bio-Bauernhof mit integriertem Luxus-Hotel“ beschrieben wird, führt seine seit dem Ursprung im Jahr 1609 bestehende Haltung zu Naturverbundenheit und Umweltschutz mit dem neuen Kraftwerk fort.
Stanglwirt Balthasar Hauser erklärte den Schritt zur eigenen Energieversorgung: „Mit dem eigenen BIO-Energie-Kraftwerk setzen wir einen weiteren Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte im Sinne der Nachhaltigkeit. Als weltweit einzige Anlage dieser Art in einem Hotellerie-Betrieb zeigt die Stanglwirt BIO-Energie, wie Strom und Wärme umweltfreundlich erzeugt und in einer eigenen Kreislaufwirtschaft genutzt werden können.“
Junior-Chef Johannes Hauser, verantwortlich für Landwirtschaft und Energieversorgung, betonte die regionale und klimafreundliche Zielsetzung: „Wir wollten eine Lösung, die nicht nur unseren eigenen Energiebedarf deckt, sondern zugleich regionale Wertschöpfung und Klimaschutz fördert. Das funktioniert hier am Stanglwirt jeden Tag – im Einklang mit unserer Philosophie, nachhaltig zu wirtschaften und Verantwortung zu übernehmen."
Elisabeth Hauser, Junior-Chefin für Finanzen und Mitarbeiter, ergänzte: „Für uns ist es entscheidend, dass ökologische Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen.“
Einsatz innovativer Holzgas-Technologie
Herzstück des Holzkraftwerks ist eine innovative Holzvergaseranlage der Tiroler Firma SynCraft. Diese wandelt naturbelassenes, PEFC RED II zertifiziertes Hackgut und Schadholz in Holzgas um. Ein hocheffizienter Innio Jenbacher Gasmotor nutzt dieses Gas zur Erzeugung von Strom und Wärme. Die entstehende Wärme wird sowohl für den Hotelbetrieb als auch zur Brennstofftrocknung verwendet – eine Anwendung der Kraft-Wärme-Kopplung.
Mit einer elektrischen Leistung von bis zu 550 kW deckt die Anlage einen Großteil des Energiebedarfs des Stanglwirts ab. Marcel Huber, Geschäftsführer von SynCraft, hob hervor: „Die Anlage am Stanglwirt zeigt eindrucksvoll, wie innovative Holzgas-Technologie regionale Biomasse in saubere Energie verwandeln kann. Wir freuen uns, dass das Kraftwerk seit über einem Jahr stabil läuft – ein echtes Tiroler Erfolgsprojekt mit Signalwirkung über die Grenzen hinaus.“
Nebenprodukt Pflanzenkohle mit CO₂-Bindung
Als Nebenprodukt der Holzgasreinigung entsteht Pflanzenkohle. Dieses Material findet in der Landwirtschaft Anwendung als Bodendünger. Gleichzeitig wird seine Fähigkeit betont, den im Holz enthaltenen Kohlenstoff dauerhaft zu binden – was als klimapositiver Beitrag eingeordnet wird.
Hohe Investition in die Infrastruktur
In das Projekt wurden insgesamt rund 11 Millionen Euro investiert. Davon entfielen etwa 3,5 Millionen Euro auf die Technologie von SynCraft. Die Gesamtinvestition wird als Bekenntnis des Stanglwirts zu regionaler Wertschöpfung und langfristiger Nachhaltigkeit dargestellt.
Maria Hauser, zuständig für Unternehmenskommunikation, resümierte: „Wir sind stolz, dass unsere BIO-Energie nicht nur technisch überzeugt, sondern ein Stück gelebte Überzeugung ist. Sie steht für die Werte, die den Stanglwirt seit Jahrhunderten prägen – Naturverbundenheit, Innovation und Verantwortung.“













