Portal untersucht Buchungsdaten: So wird der Winter 2022/2023

| Hotellerie Hotellerie

Nicht nur die anhaltende Corona-Pandemie, auch der Krieg vor den Toren Europas sowie eine Rekordinflation drücken das Konsumklima und beeinflussen zugleich das Reiseverhalten. Was bedeutet das für hiesige Hotels? Das Onlinereiseportal kurz-mal-weg.de (KMW) gibt einen Einblick in seine Buchungsdaten und wagt eine Prognose für den kommenden Winter.

Das Münchner Ifo Institut rechnet für 2023 mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent sowie einer Inflation von durchschnittlich 9,3 Prozent. Weiterhin müssen viele private Haushalte mit einem weiteren Absinken des Realeinkommens rechnen, was letzten Endes dazu führt, dass die Menschen auch weniger Geld in ihrer Reisekasse haben.  

Stephan Kloss, Geschäftsführer von kurz-mal-weg.de, erklärt: „Auch wir beobachten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Sorge und erachten es als wahrscheinlich, dass sich das Reisebudget verkleinern wird. Die Menschen werden aber nicht bereit sein, ganz auf Entspannung zu verzichten, weshalb kurze Erholungsurlaube und Auszeiten mehr denn je im Fokus stehen. Auch das Verkehrschaos des Sommers bei Bahn und Airlines sowie Nachhaltigkeitsaspekte tragen dazu bei, dass nahegelegene Urlaubsziele bevorzugt werden.“

Des Weiteren hält der Trend zur Onlinebuchung an, wobei Kunden immer weniger bereit sind, Abstriche in der "User Experience" zu machen. Kloss hierzu: „Eine breite Auswahl, die Möglichkeit, schnell das passende Angebot zu finden sowie das unkomplizierte Durchbuchen der Reise sind inzwischen Must-haves.“

Mit dem Wechsel der Jahreszeiten gibt es auch Veränderungen in der Nachfrage und im Buchungsverhalten: Bei KMW stehen Themen wie „Wellness“, „Thermenbesuche“ und „Romantik im Winter“ derzeit besonders im Fokus. Hinzu kommt, dass in diesem Winter das Herabsetzen von Wasser- und Raumtemperaturen in öffentlichen Bädern oder die Schließung von Schwimmbädern sowie Thermen einen positiven Nachfrage-Effekt für die Hotels schaffen könnte, die hier ein Angebot haben.

Preissteigerungen sind kein Tabu

Die Entwicklung der Lohn- und Betriebskosten führt auf Hotelseite zu Preissteigerungen. Auf der anderen Seite stehen die sinkenden Reallöhne und die Frage, ob und in welchem Umfang Hotels Preissteigerungen weitergeben können, ohne die Nachfrage abzuschwächen. „Das ist eine spannende Frage, auf die wir zum aktuellen Zeitpunkt leider keine abschließende Antwort haben“, so Stephan Kloss.

„Wir glauben allerdings, dass der Verbraucher durchaus bereit ist, mehr zu zahlen, insofern die Qualität stimmt und die Preissteigerungen sich in einem moderaten Rahmen bewegen. Ein Beleg hierfür ist, dass unser Buchungswarenkorb pro Person und Nacht aufgrund von hotelseitigen Preisanpassungen auf mittlerweile 162 Euro gestiegen, die Nachfrage aber nicht zurückgegangen ist. Hoteliers finden in diesem Zusammenhang bei uns die idealen Möglichkeiten, ihr Produkt und die jeweiligen Vorteile in den Vordergrund zu rücken. Somit verkaufen sie über Mehrwerte und nicht über den Preis. Wir beraten hier gerne Hoteliers individuell zur richtigen Vermarktungs- und Preisstrategie.“ 

Nachfrage bleibt sehr kurzfristig

Anders als in den letzten beiden Jahren geht KMW davon aus, dass die Nachfrage extrem kurzfristig bleiben wird. „Die Menschen wollen sich angesichts diverser Krisen und der finanziellen Unsicherheit nicht langfristig festlegen“, so Kloss. Bei kurz-mal-weg.de ist der Anteil an Langzeitbuchungen auch weiter rückläufig. Waren es zu Beginn des Jahres noch 17,5 Prozent Kunden, die ihre Reise mehr als 90 Tage im Voraus buchten, ging der Anteil der Langfristbucher auf zehn Prozent im Juli und acht Prozent im September zurück. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.

Die auf Seniorenresidenzen spezialisierte „Schönes Leben Gruppe“ erweitert ihr Geschäftsfeld und wird künftig auch im Hotelgewerbe tätig. Am Niederrhein hat das Unternehmen den traditionsreichen Hotel Krefelder Hof übernommen. Ein neues Gebäude soll Hotel und Seniorenresidenz vereinen.

Die Dertour Group Hotel Division erweitert ihr Markenportfolio und nimmt zur Sommersaison 2026 insgesamt sieben neue Häuser in ihr Angebot auf. Die Expansion stärkt die Präsenz der Marken ananea, Sentido und Calimera, insbesondere in wichtigen Destinationen rund um das Mittelmeer.

Der Hotelverband Deutschland (IHA) hat einen neuen Podcast ins Leben gerufen, der sich an die deutsche und europäische Hotellerie richtet. Als Gastgeber fungieren die beiden IHA-Vorstandsmitglieder Otto Lindner und Marco Nussbaum.

Gäste in Essen können ab dem ersten Quartal 2026 im neuen Spark by Hilton Essen übernachten: Signo Hospitality Essen hat das bisherige Intercity Hotel in der Hachestraße übernommen. Das Haus wird in den kommenden Monaten renoviert und in die Budget-Marke von Hilton umgewandelt.

Steigenberger hat in diesem Jahr das 95-jährige Bestehen mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete die Wiedereröffnung des Steigenberger Icon Europäischer Hof Baden-Baden.

Der in London börsennotierte Luxusimmobilienentwickler Dar Global und die Trump Organization haben die Weltpremiere des Trump International Hotel Maldives sowie den Start des ersten tokenisierten Hotelentwicklungsprojekts der Welt bekannt gegeben. Die Eröffnung der Anlage auf den Malediven ist für Ende 2028 geplant.

Seit Jahren ruhen die Bauarbeiten an dem als Luxushotel „The Diaoyutai Mansion Frankfurt“ konzipierten Projekt in Frankfurt-Niederrad. Die Bauherrin, die Huarong Deutschland GmbH, sucht einen Investor. Währenddessen hat die Stadt Frankfurt den Kontakt zur Pächterin verloren.

Die Bereitstellung von Lademöglichkeiten für Elektroautos entwickelt sich in der österreichischen Hotellerie zum Standard. Eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Hotelvereinigung zeigt, dass die Branche auf die steigende Zahl von Gästen mit Elektrofahrzeugen reagiert.

Die jährliche Marriott Talentschmiede versammelte über 100 Top-Nachwuchstalente der Hotellerie in Berlin. Die Konferenz thematisierte die persönliche Markenbildung und bot Einblicke in globale Karrierewege.