Prizeotel verdoppelt Azubi-Gehälter

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Paukenschlag bei Prizeotel: Die Design-Budget-Hotelmarke verdoppelt die Vergütungen der Auszubildenden im ersten und zweiten Lehrjahr ab dem 1. September 2018. Prizeotel-Chef Nussbaum schreibt in einem Post auf Facebook, dass das Unternehmen den Schritt gehe, damit alle Auszubildenden von ihrer Ausbildungsvergütung bei Prizeotel auch leben könnten. Denn von dem Geld, das die Azubis nach Tarif verdienten, könnten viele, gerade in den Großstädten, in denen die Immobilienpreise stiegen und stiegen, oft nicht einmal ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft bezahlen. Dies führe zu aberwitzigen Anreisezeiten zur Arbeitsstätte und zurück nach Hause, führt Nussbaum aus.

Konkret wird das Unternehmen daher die Vergütung im ersten und zweiten Lehrjahr verdoppeln und im dritten Lehrjahr bei 1.650 Euro brutto deckeln. Diese Schritte werden unabhängig von Tarifverträgen vorgenommen.

In den sozialen Netzwerken erntet Nussbaum, der auch festangestellte Mitarbeiter oftmals über Tarif bezahlt und meist noch Zusatzleistungen anbietet, Zuspruch für den Schritt. Der Prizeotel-Boss kalkuliert Missbilligung aus der Branche aber durchaus ein. „Kritiker werden jetzt sicherlich sagen, dass die Anhebung der Vergütung keine Lösung sei. Isoliert betrachtet mag das stimmen, aber wir sind weit über die Diskussion „genervte Ausbilder treffen auf schlecht gelaunte Azubis“ hinaus. Ich erlebe täglich motivierte Menschen, denen im Grunde nur ein Arbeitsumfeld geschaffen werden muss, dass sie nicht demotiviert. Dazu gehört aber eben auch eine angemessene Vergütung“, schreibt Nussbaum.

Mit der Hotellerie geht Nussbaum in seinem Post dagegen auch hart ins Gericht. Ständig jammere die Branche, dass es immer schwieriger werde, Fachkräfte zu begeistern. Wenn aber schätzungsweise 25 Prozent aller Ausbildungsverträge frühzeitig aufgelöst würden, woher sollten dann die zukünftigen Fachkräfte kommen, wenn die Branche nicht einmal die Auszubildenden für sich begeistern könne, fragt der Prizeotel-Chef provokant.

Seiner Meinung nach habe das ganze Dilemma, in dem die Branche stecke, auch mit der niedrigen Bezahlung und der dadurch signalisierten geringen Wertschätzung zu tun, bemängelt Nussbaum. Zu oft würden Auszubildende als „billige“ Arbeitskräfte angesehen und verrichteten am Ende dieselbe Arbeit, wie ihre festangestellten Kolleginnen und Kollegen. Es sei ja wohl durchaus keine Seltenheit, dass man Auszubildende alleine in einer Schicht am Empfang sehe, so der Hotelier.

Abschließend versichert Nussbaum, dass die Investitionen in die Ausbildung bei Prizeotel jetzt nicht kürzer kommen würden, nur weil die Vergütung der Azubis angehoben werden.

 

Über prizeotel:

prizeotel (2-Sterne-Superior) wurde 2006 von Hotelier Marco Nussbaum und Immobilienökonom Dr. Matthias Zimmermann gegründet. Für die Entwicklung seiner Hotels besteht eine exklusive Zusammenarbeit mit dem New Yorker Star-Designer Karim Rashid. Die Handschrift des Designers findet sich in den Hotels der Gruppe konsequent wieder – von der Gestaltung der Zimmer und Flure bis hin zur Lobbylounge. Das macht die Häuser zu sogenannten Signature Brand Hotels. Seit 2009 ist das prizeotel Bremen-City mit 127 Zimmern erfolgreich am Markt. Im Juni 2014 eröffnete das zweite Haus der Gruppe in Hamburg, das prizeotel Hamburg-City mit 393 Zimmern. Im September 2015 folgte das prizeotel Hannover-City mit 212 Zimmern. Das neuste Hotel der Gruppe, das prizeotel Hamburg-St. Pauli wurde jüngst in der Nähe der Reeperbahn mit 257 Zimmern eröffnet. Im Jahr 2019 folgt jeweils ein weiteres Hotel in München (160 Zimmer), in Bern (188 Zimmer) und in Erfurt (208 Zimmer); in 2020 ein Hotel in Münster (195 Zimmer); ein Hotel in Wien (294 Zimmer) und in 2021 ein Hotel in Düsseldorf (250 Zimmer). Mit bereits 10 Hotels, weiteren in der Pipeline und einer Kapazität von aktuell mehr als 1900 Zimmern, gehört prizeotel damit zu einer der aufstrebendsten Hotelmarken im Economy Segment. Im März 2016 erwarb daher die Radisson Hotel Group 49 Prozent an prizeotel, um die Marke mittelfristig zu einer der führenden Economy-Design-Hotelketten mit einer Präsenz in den Kernmärkten Deutschlands und ausgewählten internationalen Metropolen auszubauen. Jüngst wurde von prizeotel und der Radisson Hotel Group gemeinsam ein weiterer Schritt der Internationalität verkündet: In UK sollen bis 2022 zunächst 10 Standorte realisiert werden.

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