Das Urlaubsportal HolidayCheck hat die Firma Fivestar Marketing verklagt. Das Unternehmen soll gefälschte Hotel-Bewertungen verkauft haben. Um diese Frage geht es in einem Verfahren vor dem Münchner Landgericht, über das der Bayerische Rundfunk und die Süddeutsche Zeitung berichten.
„Zum einen ist der Vorwurf, dass die Bewerter quasi von der Beklagten gekauft werden und auch bezahlt werden, zum anderen ist der Vorwurf, dass diese Bewerter dann eine interne Handlungsanweisung bekommen, dass die Bewertungen immer positiv sein müssen", erklärt Anne-Kristin Fricke, Sprecherin des Landgerichts München I. Der dritte Vorwurf sei, dass die Bewerter niemals in den Unterkünften waren, die sie bewerteten.
Nach dem Aufdecken und der Abmahnung von Hotels, die nachweislich gefälschte Bewertungen einkauften, klagt HolidayCheck nun gegen die Organisatoren der Fake-Bewertungen, das Unternehmen Fivestar Marketing.
Am 5. Februar 2019 reichte HolidayCheck offiziell Klage am Landgericht München I ein. Dadurch gehe HolidayCheck nach eigener Aussage nun offensiv gegen den Betrug am Urlauber vor und setze sich für authentische Bewertungen ein. „Wir wollen das urlauberfreundlichste Unternehmen werden und dem entgegen stehen ganz klar die organisierte Täuschung des Urlaubers durch gefälschte Bewertungen im großen Stil. Hier fahren wir eine strikte Null-Toleranz-Politik“, erklärt Christoph Ludmann, CEO der HolidayCheck AG.
„Der Gang vor Gericht ist für uns die logische Konsequenz, um Unternehmen wie Fivestar Marketing das Handwerk zu legen“, so Christoph Ludmann. „Unser Bestreben ist es, langfristig derartige unlautere Geschäftsmodelle zu unterbinden, denn was diese Netzwerke anbieten, ist schlicht eine absichtliche Täuschung des Urlaubers. Wir rechnen damit, dass sich das Verfahren über mehrere Monate hinziehen wird. Dennoch sind wir fest entschlossen, diesen Weg zu gehen, um Urlauber künftig vor solchen Praktiken zu schützen.“ Mitte August will der Vorsitzende Richter möglicherweise das Urteil sprechen.