Reisende stornieren weiterhin kurzfristig

| Hotellerie Hotellerie

Ein Jahr nachdem einige Hotelketten öffentlichkeitswirksam schärfere Stornobedingungen eingeführt haben, zeigt sich in einer Analyse von HRS, dass sich bei Reisenden aus globalen Konzernen nahezu nichts verändert hat in Punkto Buchung oder Stornierung. Wie das Unternehmen berichtet, sei die relative Anzahl an Stornierungen sogar um 0,9 Prozent marginal gestiegen. Als Folge seien die damit zusammenhängenden Mehrkosten für Unternehmen nach wie vor beachtlich: Die verschärften Bedingungen führten laut HRS zu höheren Hotelkosten von durchschnittlich 3,8 Prozent.

Folglich würden Unternehmen in der aktuellen Verhandlungsrunde für 2019 besonders viel Wert auf flexible Buchungskonditionen legen. Für Geschäftsreisende sei Flexibilität schließlich eines der wichtigsten Kriterien, da sich im Business-Alltag Termine kurzfristig verschieben könnten. Im Rahmen eines strategischen Hoteleinkaufs versuchen Unternehmen, zusätzliche Kosten durch Stornierungen und weitere Gebühren zu minimieren.

Für diese Untersuchung hat HRS das Buchungsverhalten seiner größten Unternehmenskunden weltweit analysiert. Im August 2017 prognostizierte das Unternehmen Mehrkosten in Millionenhöhe, wenn Ketten künftig keine kostenfreien Stornierungen bis 48 Stunden vor Anreise mehr anbieten. In einer Umfrage von HRS unter rund 100 Travel Managern aus Konzernen gab vor einem Jahr ein Drittel an, entsprechende Sonderkonditionen aushandeln zu wollen, um zusätzliche Gebühren zu vermeiden.

Von einem weiteren Trend über steigende Gebühren in der Hotellerie berichtete auch die New York Times. Demnach sei die Zahl der Hotels, die in städtischen Gebieten eine sogenannte „Resort Fee“ (20 bis 40 US-Dollar pro Nacht) verlangen, von zwei Prozent auf acht Prozent gestiegen, was vor allem Unternehmen in Nordamerika treffen wird. Diese Gebühren sollen der Hotellerie 2018 zusätzliche Einnahmen von 110 Millionen US-Dollar generieren, wovon ein Großteil von Geschäftsreisenden stammt, die typischerweise Hotels in zentraler Stadtlage buchen. Insgesamt stelle die NYU-Studie ein drastisches Wachstum von Zusatzgebühren in US-amerikanischen Hotels fest – ob und wie sich dieser Trend auf andere Regionen in der Welt ausweiten wird, bleibt abzuwarten.

Unternehmen, die ihre Ratenverhandlungen auslagern, können diesem Trend laut HRS bereits im Vorfeld entgegenwirken und die finanziellen Auswirkungen dieser Gebühren minimieren. „In der aktuellen Sourcing Saison stellen wir fest, dass flexible Stornobedingungen und die Vermeidung zusätzlicher Gebühren Muss-Kriterien der Travel Manager und Einkäufer sind. Allein strengere Stornierungsbedingungen heben die Kosten der Hotelprogramme im Schnitt um bis zu vier Prozent an, was flexible Konditionen noch relevanter macht“, sagt Marco D’Ilario, Vice President Sourcing Solutions bei HRS. „Im vergangenen Jahr hat HRS in 95 Prozent der Vereinbarungen zwischen Hotels und Unternehmen kostenfreie Stornierungen am Anreisetag ausgehandelt. Erst recht, wenn wir Individualhotels oder regionale Ketten in den Ausschreibungsprozess mit einbringen, können Unternehmen Kosten reduzieren.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mit der Eröffnung des ersten Baumhaushotels an der Ostsee im Juli 2025 entsteht ein Ort, der luxuriösen Komfort mit einem naturnahen, nachhaltigen Konzept vereint. Hochwertige Baumhaus-Suiten und Lodges auf fünf Metern Höhe werden angeboten.

Im Rheingau ist ein neuer Anziehungspunkt für Mountainbiker entstanden: Das Wald.Weit-Hotel bietet nicht nur Erholung und Naturerlebnis, sondern auch einen hauseigenen Trailpark. Ab dem 16. März erwartet Biker ein vielseitiges Streckennetz auf 18 Hektar Waldland hoch über dem Weinort Kiedrich.

Das Holiday Inn Express Dresden Zentrum ist eröffnet. Das an der Prager Straße gelegene Hotel verfügt über 306 Zimmer, von denen einige einen Blick auf die berühmtesten Sehenswürdigkeiten Dresdens bieten. Das Hotel ist sowohl für Geschäfts- als auch für Urlaubsreisende konzipiert.

IHG Hotels & Resorts gibt die Unterzeichnung des Bristol Berlin, Vignette Collection bekannt. Das Hotel gehört zum Portfolio von Aroundtown, das mehr als 150 Hotels in Europa besitzt.

Das spanische Nationalgericht hat die von der Nationalen Kommission für Märkte und Wettbewerb verhängte Geldstrafe in Höhe von 413,2 Millionen Euro gegen Booking.com vorläufig ausgesetzt.

Europa hat sich als führender Markt für Online-Reisebuchungen etabliert. Laut einer Analyse von Phocuswright verzeichnet die Region ein starkes Wachstum in diesem Bereich, während Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit die Branche zunehmend prägen.

PGIM Real Estate hat das Adina Apartment Hotel Hamburg Speicherstadt für eine seiner pan-Europäischen Strategien erworben. Verkäufer ist ein Immobilienfonds aus dem Portfolio der Commerz Real.

1.700 Hotels haben vor dem Landgericht Berlin ein Verfahren gegen Booking.com angestrengt. Die Gastgeber fordern den Ersatz des Schadens, den sie aufgrund der Verletzung des EU-Wettbewerbsrechts durch die Verwendung sogenannter weiter und enger Bestpreisklauseln erlitten hätten. Jetzt nimmt die Sache Fahrt auf.

Die Villa des gefallenen Immobilien-Tycoons René Benko im Innsbrucker Stadtteil Igls könnte in ein Wellness-Hotel umgewandelt werden. Für das 5.500 Quadratmeter große Anwesen, das unter dem Spitznamen „White House“ bekannt ist, werde bereits ein passender Hotelbetreiber gesucht, berichtet das Manager Magazin.

Das Jufa Hotel Wangen in Wangen im Allgäu war im Februar 2023 von einem Brand betroffen geschlossen. Nach umfassender Renovierung und Modernisierung hat das Jufa die Herberge mit 55 Zimmern, einem erweitertem Wellness-Bbereich und hochwertigen Seminarräumen jetzt wiedereröffnet. 6,5 Millionen Euro wurden investiert.