Rekordstrafe gegen Booking.com in Spanien vorerst ausgesetzt

| Hotellerie Hotellerie

Das spanische Nationalgericht hat die von der Nationalen Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) verhängte Geldstrafe in Höhe von 413,2 Millionen Euro gegen Booking.com vorläufig ausgesetzt.

Die CNMC hatte die Strafe im Juli 2024 verhängt, weil sie Booking.com vorwarf, wettbewerbswidrig zu handeln, indem das Unternehmen spanische Hotels daran hinderte, niedrigere Preise auf ihren eigenen Websites anzubieten (Tageskarte berichtete). Außerdem hatte die Kommission beanstandet, dass Booking.com mit Hilfe von Ranking- und Loyalitätsprogrammen Hotels bevorzugte, die ihre Buchungen überwiegend über die Plattform abwickelten, was den Wettbewerb durch andere Online-Reisebüros einschränkte, wie Cinco Días berichtete.

Am 30. Oktober 2024 hatte Booking.com Berufung gegen das Urteil eingelegt. Das Unternehmen argumentierte, dass die Strafe sowohl Hotels als auch Kunden schaden würde und dass die Feststellungen der CNMC fehlerhaft seien.

Aussetzung der Strafe durch das Nationalgericht

Das Nationalgericht stimmte dem Antrag von Booking.com zu, die Strafe bis zur endgültigen Entscheidung über die Berufung auszusetzen. Das bedeutet, dass Booking.com vorerst nicht verpflichtet ist, die Strafe zu zahlen oder seine Geschäftspraktiken in Spanien zu ändern.

Diese Entscheidung ist eine übliche Maßnahme, um zu verhindern, dass Unternehmen während laufender Verfahren unmittelbar finanziellen Schaden erleiden. Gleichzeitig wurde Booking.com jedoch aufgefordert, eine finanzielle Garantie in Höhe der vollen Strafe von 413,2 Millionen Euro zu hinterlegen, für den Fall, dass die Berufung erfolglos bleibt.

Die spanische Hotelbranche, vertreten durch Organisationen wie die Spanische Konföderation der Hotels und Touristischen Unterkünfte (Cehat) und die Spanische Vereinigung der Hotelmanager (AEDH), verfolgt den Fall genau. Beide Verbände haben rechtliche Schritte unternommen, um die Schäden zu beziffern, die durch die Marktmacht von Booking.com entstanden sind. Sie argumentieren, dass die Praktiken des Unternehmens den Wettbewerb im Preissegment der Hotels und die Einnahmen der spanischen Hotelbranche negativ beeinflusst haben, wie ebenfalls von Cinco Días berichtet wurde.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.

Die Hotellerie in Dubai führt ein neues, stadtweites Verfahren für den Check-in ein. Dabei können Gäste die Rezeption umgehen und alle Formalitäten vorab digital erledigen. Biometrische Daten werden hierzu nur erfasst. Das System soll Wiederholungsbesucher, etwa per Gesichtserkennung, zuordnen und die digitale Transformation des Emirats vorantreiben.

Steigende Betriebskosten, ein anhaltender Personalmangel und der wachsende Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen die Herausforderungen für die Hotellerie im kommenden Jahr. Das Team der GetAway Group hat zentrale Trends für das Vertriebsjahr 2026 vorgestellt.

Choice Hotels International forciert seine Wachstumsstrategie in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und kündigt den Markteintritt auf dem afrikanischen Kontinent an. Die ersten drei Hotels sollen Anfang 2026 in Kenia eröffnet werden.

Der deutsche Tourismus blickt auf einen starken Sommer 2025 zurück. Im Gegensatz zum wachsenden Camping- und Ferienwohnungssektor kämpfte die Hotellerie jedoch mit leichten Rückgängen, Preisdruck und hohen Betriebsrisiken, wie der aktuelle dwif-Fakten-Kompass aufzeigt.

Die Hostel-Kette a&o Hostels übernimmt Schulz Hotels aus Berlin. Die Akquisition ist Teil einer 500 Millionen Euro umfassenden Wachstumsstrategie, die durch Investoren unterstützt wird und das Managementteam der Berliner mit einschließt. Ziel ist die weitere Stärkung der Marktposition und die Beschleunigung der Expansion in Europa.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Marke Prize by Radisson mit der Eröffnung von zwei Standorten in Bergen in Norwegen eingeführt. Mit dieser Expansion erhöht die Gruppe ihre Präsenz in der UNESCO-Welterbe-Stadt auf insgesamt fünf Häuser.

Die diesjährige Sommersaison gehört zu den stärksten Saisons in der Geschichte des Deutschland-Tourismus. Camping und Ferienwohnungen legten zu, die Hotellerie lag hingegen knapp unter dem Vorjahreswert.