Sammelklage gegen Booking.com - Wie Hotels teilnehmen können

| Hotellerie Hotellerie

25 europäische Hotelverbände machen gegen Booking.com und gegen, ihrer Meinung nach, überhöhte Provisionen der Buchungsplattform mobil. Hoteliers werden eingeladen, sich risikofrei an einer Sammelklage gegen den Online-Giganten zu beteiligen. Tageskarte erklärt, was Hotels tun müssen, um sich eventuelle Ansprüche zu sichern. Hier mehr erfahren: www.mybookingclaim.com

Welche Hotels sind teilnahmeberechtigt?

Teilnahmeberechtigt sind alle Hotels mit Sitz in einem europäischen Land (auch außerhalb der EU), die zu irgendeinem Zeitpunkt zwischen 2004 und 2024 auf Booking.com gelistet waren. Es gibt keine weiteren Voraussetzungen für die Teilnahme.

Was müssen Hotels tun, um teilzunehmen?

Hotels müssen sich nur hier registrieren und werden dann durch den Einführungsprozess geführt. Im Wesentlichen müssen sie grundlegende Informationen über ihr(e) Hotel(s) angeben, eine Abtretungsvereinbarung (elektronisch) unterzeichnen und Ihre Booking.com-Rechnungen hochladen.

Unverbindliche Anmeldung und kostenlose Prüfung des Anspruchs

Hotels registrieren Sie sich unverbindlich und lassen Sie uns Ihren Anspruch kostenlos prüfen. Die Hotelverbände werden sich innerhalb weniger Tage mit den Hotels in Verbindung setzen.

Keine Investition, kein Kostenrisiko

Die teilnehmenden Hotels tragen weder Kosten noch Kostenrisiken. Diese werden vollständig von einem Prozessfinanzierer getragen, der nur im Erfolgsfall eine Gewinnbeteiligung erhält.

Wer bearbeitet den Fall?

Der eventuelle Anspruch des Hotels wird von einem Expertenteam bearbeitet, das von HOTREC ausgewählt wurden und bisher für Tausende von Kunden erfolgreich Entschädigungen erwirkt hat.

Welche weiteren Verpflichtungen haben Hotels, wenn sie teilnehmen?

Die Mitarbeit beschränkt sich im Prinzip auf die Bereitstellung der grundlegenden Informationen über das/die (e) Hotel(s) und das Hochladen der Booking.com-Rechnungen. Die Hotelverbände gehen davon aus, dass keine weiteren Eingaben erforderlich sind.

Müssen Hotels mit Repressalien von Booking.com rechnen?

„Nein“, sagen die Verbände. Es wäre illegal für Booking.com, ein Hotel - auf welche Weise auch immer - für die Teilnahme an dieser Initiative zu sanktionieren. In einer ähnlichen Sammelklage, die im Jahr 2020 von etwa 2000 Hotels eingereicht wurde, habe Booking.com die Klage der Hotels respektiert (auch wenn es natürlich nicht mit der Sache einverstanden war). Schließlich wird erwartet, dass sich mehrere tausend Hotels aus ganz Europa an dieser Initiative beteiligen werden. Es liege nicht im kommerziellen und strategischen Interesse von Booking.com, seine (laufenden) Geschäftsbeziehungen mit diesen Hotels zu riskieren, so die Verbände.

Wie hoch ist der zu erwartende Schaden?

Die konkrete Höhe des Schadensersatzes wird von Wettbewerbsökonomen berechnet werden müssen, in der Regel auf der Grundlage von vergleichenden Marktmodellen, die alle Marktgegebenheiten berücksichtigen. Ersten Schätzungen zufolge könnten die Provisionen von Booking.com aufgrund der Bestpreisklauseln um mindestens 30 % überhöht worden sein. Ihre Entschädigung könnte sich daher auf 30 % der gesamten Provisionen belaufen, die Ihr(e) Hotel(s) zwischen 2004 und 2024 an Booking.com gezahlt haben, zuzüglich Zinsen (abzüglich des Betrags, der auf den Geldgeber des Rechtsstreits entfällt).

Wie lange wird das Verfahren dauern?

Vergleichbare frühere Initiativen aus dem vergangenen Jahr wurden außergerichtlich und recht zügig beigelegt. Die Verbände wollen sich bemühen, im vorliegenden Fall ein ähnliches Ergebnis zu erzielen. Ob es möglich sein wird, den vorliegenden Fall zügig beizulegen, hänge jedoch weitgehend von Booking.com ab, so die Verbände,  und daher außerhalb des Einflussbereichs. Falls erforderlich, seien alle Maßnahmen ergriffen worden, um die Ansprüche durchzusetzen, auch im Rahmen eines kostspieligen und langwierigen Rechtsstreits vor Gericht. Wichtig sei für die Hotels, dass die Schadensersatzzinsen bereits zu ihren Gunsten liefen, so dass eine längere Verfahrensdauer auch zu höheren Zinsansprüchen führen würde. Im Falle eines gerichtlichen Verfahrens gehen die Verbände davon aus, dass dieser Fall in spätestens fünf Jahren abgeschlossen sein wird.

Hintergrund zu der Sammelklage gegen Booking.com

Mit seinem Urteil vom 19. September 2024 hat der Europäische Gerichtshof bestätigt, dass die von Booking.com verwendeten Paritätsklauseln gegen das europäische Wettbewerbsrecht verstoßen. Diese Paritätsklauseln haben demnach die Hotels im Wettbewerb benachteiligt. „Sie lähmten den Preiswettbewerb zwischen Booking.com und anderen Online-Buchungsplattformen und schränkten die direkten Vertriebskanäle der Hotels ein. Durch die Verwendung der wettbewerbswidrigen Paritätsklauseln fügte Booking.com seinen Hotelpartnern in ganz Europa massiven finanziellen Schaden zu“, schreiben die Hotelverbände.

Nach den allgemeinen Grundsätzen des europäischen Wettbewerbsrechts seien Hotels berechtigt, von Booking.com eine Entschädigung für die erlittenen finanziellen Verluste zu verlangen. Vorläufige Schätzungen deuten darauf hin, so die Verbände, dass die Hotels bis zu 30 Prozent oder mehr der seit 2004 an Booking.com gezahlten Gesamtprovisionen zuzüglich Zinsen zurückerhalten könnten.

Unter der Schirmherrschaft von HOTREC - dem Dachverband der Hotels in Europa - sind betroffene Hotels eingeladen, sich an einer Sammelklage gegen Booking.com zu beteiligen. Die Teilnahme ist frei von Kosten und Kostenrisiken. Die Sammelklage wird von den erfahrensten Rechts- und Wirtschaftsexperten geleitet, die seit mehr als einem Jahrzehnt die Interessen der Hotels in Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof sowie vor nationalen Gerichten und Wettbewerbsbehörden erfolgreich vertreten haben.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihre Expansion in Rheinland-Pfalz fort. Nach Koblenz, Worms und Bad Kreuznach wird das Best Western Hotel Pirmasens in der Bahnhofstraße 35 das nächste Haus der Gruppe. Die Übernahme des Hotels mit 45 Zimmern ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.