Steigenberger investiert in China

| Hotellerie Hotellerie

Die Deutsche Hospitality, Mutterkonzern von Marken wie Steigenberger und Intercity-Hotel, ist weiter auf Wachstumskurs. Allein in Asien werden nach Capital-Informationen in den nächsten Monaten acht neue Hotelkomplexe gebaut.

"Auch dort werden wir stark wachsen, sogar mit Luxuskonzepten, die sich in Europa nicht durchsetzen würden", sagte der neue Unternehmenschef Marcus Bernhardt im Interview. Zu drei neu geplanten Häusern der Marke Steigenberger in China kommen zwei Neubauten im mittleren Preissegment sowie drei weitere Luxushäuser in Indien.

Deutsche Hospitality ist in beiden Märkten, die eine zunehmend reisefreudige kaufkräftige Kundschaft verzeichnen, bisher nicht präsent. "Den Weg hat auch unser neuer asiatischer Investor geebnet", sagte Bernhardt, der Anfang November auf den Chefposten gerückt war (Tageskarte berichtete).

Der chinesische Huazhu-Konzern, mit fast 7000 Hotels weltweit die Nummer neun der Branche, hatte Ende 2019 das Frankfurter Unternehmen übernommen. Die Deutschen spielen mit gut 120 Häusern laut Bernhardt in Europa derzeit eher im hinteren Mittelfeld. Das will Huazhu-Gründer Ji Qi, dessen Konzern auf einen Börsenwert von 30 Milliarden Dollar kommt, rasch ändern.

"Bis 2025 wollen wir zu den Top-drei-Hotelgesellschaften in Europa aufsteigen", sagte Bernhardt. Er will dann auf rund 700 Häuser kommen, durch eigene Neueröffnungen, vor allem aber durch Übernahmen (Tageskarte berichtete).

Die Gelegenheit ist günstig, da viele Hotels die Corona-Krise nicht überstehen werden. Für die Expansion wird Deutsche Hospitality einen einstelligen Milliardenbetrag aufbringen müssen, vermuten Brancheninsider. Derzeit hat der Konzern den Großteil der Häuser geöffnet, kam 2020 aber nur auf eine durchschnittliche Auslastung von 30 Prozent. Finanzielle Rücklagen helfen, ebenso wie die Unterstützung des Eigentümers.

"Der will aber auch sehen, dass wir unser Geschäft reorganisieren", so Bernhardt. Daher ändert er die Struktur der Organisation: Statt nach Marken wird das Unternehmen künftig nach Segmenten von Economy bis Luxus geführt. "Dann ist es auch einfacher, einen Zukauf einzugliedern", so Bernhardt.


Zurück

Vielleicht auch interessant

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.

Der auf Hotelimmobilien spezialisierte Berater Christie & Co ist mit der Vermarktung des etablierten Romantik Hotel Bösehof in Bad Bederkesa beauftragt worden. Das Midscale-Hotel, gelegen im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremen, Hamburg und Cuxhaven, wird zum Verkauf angeboten.

Das Hochhaus Main Plaza am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt startet in eine neue Ära. Unternehmer Michael Schramm, Inhaber der Apartmentresidenz-Gruppe, hat das Gebäude von der Lindner Hotel Gruppe übernommen. Das als Frankfurter Wahrzeichen geltende Hochhaus soll mit einem zukunftsweisenden Hybridmodell neu ausgerichtet werden.

Tin Inn, das auf ein nachhaltiges Übernachtungskonzept auf Basis seriell gefertigter Container setzt, hat einen neuen Standort in Nettetal-Kaldenkirchen eröffnet. Die Eröffnung folgt kurz nach der Inbetriebnahme des Standorts in Meckenheim.

Am 1. Dezember 2025 eröffnet in Frankfurt-Sachsenhausen das The Florentin. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und erweiterten Gebäudeflügeln besteht, ist Teil der Althoff Collection.

Die Ertragslage in der österreichischen Ferienhotellerie bleibt angespannt. Dies ist das zentrale Ergebnis des „Fitness-Check 2025“, der als größtes Benchmarking im Alpenraum gilt. Wesentliche Ursache dafür sind die gestiegenen Betriebskosten.

Eine intensive Debatte innerhalb der Hotellerie beleuchtet die steigende Diskrepanz zwischen den verlangten Preisen und der tatsächlich gebotenen Qualität beim Frühstücksbuffet. Die Diskussion ausgelöst hatte Unternehmer und Hotelier Marco Nußbaum in einem LinkedIn-Post, der auf starke Resonanz traf.

Die deutsche Hotellandschaft verzeichnet eine Premiere: In Rheine fand die Grundsteinlegung für das erste Fairfield by Marriott in Deutschland statt. Das neue Haus, das von Signo Hospitality betrieben wird, soll voraussichtlich im Frühjahr 2027 eröffnet werden.