Stornierungen wegen AfD-Erfolg? DEHOGA-Chef in Mecklenburg-Vorpommern widerspricht

| Hotellerie Hotellerie

Berichte über eine angebliche Stornowelle in Mecklenburg-Vorpommern wegen des Wahlerfolgs der AfD sorgten in den letzten für Wirbel. Medien wie die Bild und die Ostsee-Zeitung hatten gemeldet, dass Urlauber ihre Buchungen aus Protest gegen das Wahlergebnis stornierten. Grundlage war eine angebliche Aussage von Lars Schwarz, dem Präsidenten des DEHOGA-Landesverbands. Der widerspricht nun.

Schwarz selbst weist diese Darstellung jedoch zurück. „Dass es Stornierungen aufgrund der Wahlergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern gibt, kann ich nicht bestätigen“, sagt er jetzt gegenüber dem Focus. „Ich war erstaunt, was mir da in den Mund gelegt wurde. Eigentlich hatte ich nur über die allgemeine politische Lage gesprochen und nicht dezidiert über die AfD.“

Die Berichte beruhen zudem auf einzelnen Urlaubern, die aus Protest auf ihre Reise verzichten wollen. Eine breite Stornowelle ist jedoch nicht belegt.

Die Ostsee-Zeitung hatte Schwarz vor zwei Wochen noch mit den Worten Zitiert: „Ich bekomme von den Mitgliedern jeden Tag Informationen, dass Gäste mit der Begründung 'AfD' stornieren“, Dies sei ein Thema, das ihn massiv umtreibe. Die Bild-Zeitung hatte daraus die Schlagzeile gemacht: „Ostsee-Hotels beklagen Storno-Welle wegen AfD".

In sozialen Netzwerken kursiert ein vielfach geteiltes Schreiben eines Urlaubers, der seine Reise mit drastischen Worten absagt: „Ich mag die Ostseelandschaft sehr und mir gefallen Ihre Floating Houses ausnehmend gut.“ Doch das Wahlergebnis lasse ihm nichts anderes übrig, „außer dem Brechreiz“. Er wolle seinen Freunden nicht zumuten, sich „zwei Kilometer Luftlinie von Peenemünde entfernt aufhalten zu müssen, wo 52,4 Prozent der Wähler sich dafür entschieden haben, AfD bzw. NPD zu wählen“. Die Konsequenz: „Behalten Sie also Ihr 'schwimmendes Ferienhaus, das unvergleichbare Wohlgefühlambiente, den lichtdurchfluteten Wohnbereich, die Luxus-Betten, die Sonnenterrasse, das 180-Grad-Panoramafenster, die Fitnesslandschaft und den Bootsliegeplatz'.“ Die Stornierung erfolge mit „demokratischen Grüßen“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihre Expansion in Rheinland-Pfalz fort. Nach Koblenz, Worms und Bad Kreuznach wird das Best Western Hotel Pirmasens in der Bahnhofstraße 35 das nächste Haus der Gruppe. Die Übernahme des Hotels mit 45 Zimmern ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.

Die Villa Keller in Saarburg, Rheinland-Pfalz, ist nach umfangreicher Sanierung und Neugestaltung als Boutique-Hotel wiedereröffnet worden. Das Haus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1801 zurückgehen, empfängt seit dem 1. November 2025 Gäste. Es gehört zur Erasmus Collection der Gastgeberfamilie Boesen.

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.

Die BWH Hotels Central Europe und die ipartment GmbH gehen eine neue Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Zielgruppen, Märkte und Marktanteile im Longstay-Segment in Deutschland und perspektivisch in Europa zu erschließen.