SwissSkills 2020: Sieger der Jugendmeisterschaften des Schweizer Gastgewerbes

| Hotellerie Hotellerie

Bei den SwissSkills Championships Hotellerie und Gastrononine demonstrierte der Schweizer Berufsnachwuchs sein . Die Besten sicherten sich den Titel SwissSkills Champion 2020. Im Bereich Hotellerie-Hauswirtschaft gewann Milena Schöni aus Afligen BE, in der Restauration holte sich Shania Colombo aus Münchwilen TG den Sieg und der neue Schweizermeister in der Küche heißt Rino Zumbrunn aus Bern BE. 

Die Corona-Pandemie machte die Durchführung des grössten Berufsbildungs-Events der Schweiz in Bern unmöglich. Das Ersatzformat für die zentralen SwissSkills 2020 in Bern baut auf SwissSkills Championships in 60 Berufen verteilt über die ganze Schweiz. SwissSkills Champions wurden von Freitag, 11. September bis Sonntag, 13. September auch in Weggis am Standort der Hotel- & Gastroformation Schweiz erkoren. Die gestellten Aufgaben verlangten von den 12 Finalistinnen und Finalisten alles ab. Auf vieles waren sie vorbereitet. Der Final überraschte sie aber auch mit neuen Herausforderungen und forderte spezielle Skills. 

Hotellerie-Hauswirtschaft mit vielen Überraschungen 

Die vier Finalistinnen der Hotellerie-Hauswirtschaft hatten bei fast jeder Aufgabe etwas zu lösen, das für sie unerwartet war. Statt etwa «nur» ein Gästezimmer herzurichten, hatten sie es auch einem Gast zu verkaufen und die Reinigungskosten zu berechnen. Was auch immer gefordert wurde, Milena Schöni zeigte die beste Leistung. Die 20-jährige Bernerin ist die erste Fachfrau Hauswirtschaft, die sich den Titel sicherte. «Ich habe sehr viel Zeit in die Vorbereitung investiert und musste im Final alles geben, um die zwei Hotel-fachfrauen zu schlagen.» Mit dem Sieg hatte sie nicht gerechnet. Milena Schöni zeigte gemäss Chefexpertin Martina Blättler-Burch «eine konstant hohe Leistung» und konnte auch «mit ungewöhnlichen Situationen bestens umgehen.» Insgesamt sei das Niveau mit jedem Tag gestiegen. «Die gute bis sehr gute Vorbereitung der Kandidatinnen sorgte für einen spannenden Wettbewerb.» 

Fisch in der Salzkruste forderte die Restauration

Auch der Final der Restauration war voller Überraschungen. Am Morgen stand als neue Zwischenaufgabe «Früchte filetieren» auf dem Programm, unter strenger Beobachtung der Expertinnen und Experten. Beim Mittagsservice mit geladenen Gästen erwartete die Finalistinnen und den Finalisten eine Mistery-Aufgabe: Es galt, vor Gästen einen Wolfsbarsch aus der Salzkruste zu lösen und zu filetieren. Die überzeugendste Leistung im Final lieferte Shania Colombo aus Münchwilen. Sie sicherte sich damit den Titel SwissSkills Champion Restauration und wird die Schweiz an den WorldSkills 2021 in Shanghai vertreten. Die 18-Jährige zum Final: «Es lief mir besser als im Halbfinal. Ich ging die Sache ruhig und ohne Druck an. Nun hoffe ich sehr, dass die WorldSkills im nächsten Jahr stattfinden.» Die diesjährigen SwissSkills Championships waren ein guter Gradmesser dafür. «Das Niveau war sehr hoch», sagte Chefexpertin Noemi Kessler. «Man merkte auch, dass gewisse Kandidatinnen und Kandidaten bereits Wettbewerbserfahrung haben und dass insbesondere die Finalistinnen und der Finalist sehr gut vorbereitet waren.» Was Kessler besonders beeindruckte, war die hohe Professionalität. «Als wir den Finalistinnen und dem Finalisten eröffneten, dass sie einen Wolfsbarsch in der Salzkruste lösen und filetieren müssen, reagierten sie äusserlich erstaunlich gelassen, nahmen die Herausforderung an und setzten die Aufgabe um.» 

Anspruchsvolles Finale in der Küche 

Der Finaltag brachte die Besten der Besten nochmals an ihre Grenzen – vor allem in der Küche. Erst am Samstagabend hatten die jungen Kochtalente die Finalaufgabe erfahren. Unter anderem sollte die kalte Vorspeise auf Basis eines selbstgebeizten Fisches, von Blumenkohl und Geflügelleber als Fingerfood-Kreation erstellt werden. Für das Hauptgericht mussten aus einer ganzen Lammschulter zwei Komponenten in verschiedenen Techniken hergestellt werden. Nach dem 4-Gang-Menu hatten sie zudem als Black Box Aufgabe innerhalb von 45 Minuten nochmals ein Menü zuzubereiten. Neben Beilagen garten sie den Wolfsbarsch in der Salzkruste, der anschließend in der Restauration zur Mistery-Aufgabe wurde. Rino Zumbrunn konnte mit dem Druck und den hohen Anforderungen am besten umgeben. «Anfangs war es sehr stressig», sagte der 21-jährige Berner nach der Siegerehrung. «Ich gab aber Vollgas und war am Schluss eine Stunde dem Zeitplan voraus. Der Wettbewerb machte mir grossen Spass.» Angetrieben habe ihn sein Siegeswille. Der Erfolg habe er vor allem auch seiner Erfahrung zu verdanken, die er in den letzten Jahren sammeln konnte. Er habe viel gesehen und erlebt. Damit war er gerüstet für einen hochstehenden Wettbewerb. «Wir haben sehr hohe fachliche Anforderungen an die Kandidatinnen und Kandidaten gestellt», erklärt der Chefexperte Küche Daniel Inauen. «Alle waren sehr gut vorbereitet und haben auch bereits Vorgaben aus dem WorldSkills-Reglement perfekt umgesetzt.» Dies wird dem Sieger Rino Zumbrunn zugutekommen, wenn er im nächsten Jahr an die WorldSkills nach Shanghai reist. 

Positive Bilanz des Ersatzformats in Weggis 

Für Jean-Claude Schmocker, Projektleiter SwissSkills/WorldSkills der Hotel & Gastro formation Schweiz, sind die Wettbewerbe durchwegs geglückt. «Wir haben einen exzellenten Nachwuchs, der eine gute Form zwischen Kampfgeist und Kollegialität gezeigt hat. Alle waren top vorbereitet und mit Leidenschaft dabei.» Das Ersatzformat in Weggis war kompakter und damit für alle Beteiligten härter, als wenn die Wettbewerbe in Bern stattgefunden hätten. «Für gleichwertige Wettbewerbe mussten wir vier Mal schneller agieren. Beispielsweise setzten wir in den drei Wettbewerben rund 4'800 verschiedene Produkte ein, was die Dimensionen verdeutlicht», erklärt Jean-Claude Schmocker. Am Erfolg der SwissSkills Championships 2020 hat das Miteinander grossen Anteil. «Die Anteilnahme der unterstützenden Eltern hat mich ebenso beeindruckt wie der Teamzusammenhalt aller Hilfspersonen», so Schmocker. «Wir erlebten eine absolut konfliktfreie Zeit.» Auch das Schutzkonzept wurde von allen Beteiligten und Gästen diskussionslos umgesetzt. 

Rangliste SwissSkills Championships 2020 

Hotellerie-Hauswirtschaft 
1. Milena Schöni, Aefligen BE 
2. Rahel Hug, Bichelsee TG 
3. Nicole Manser, Appenzell AI 
4. Seraina Girschwiler, Wolfhausen ZH 

Restauration 
1. Shania Colombo, Münchwilen TG 
2. Cyrill Dörig, Buttisholz LU 
3. Priscilla Maytner, Burgistein BE 
4. Tabea Rosenkranz, Unterkulm AG 

Küche 
1. Rino Zumbrunn, Bern BE 
2. Remo Messerli, Spiegel BE 
3. Daniel Koetschet, Ursy FR 
4. Milena Scolari, Verscio IT 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Hoteldirektoren aus Deutschland, Portugal, Spanien und Italien haben Mitte März die Gründung eines europäischen Netzwerkverbunds bekanntgegeben. Unter dem Namen „European Bound of Hospitality Leaders“ hat sich die neue Allianz zum Ziel gesetzt, die internationale Zusammenarbeit zu fördern.

Die Nachricht von der geplanten Übernahme des Hotel Arcade in Wuppertal durch die Dormero Gruppe hat für Unruhe gesorgt. Antonio Prebisalic, Geschäftsführer des Arcade Hotels, äußerte sich fassungslos über die Ankündigung und betonte, dass es sich um eine „Falschmeldung“ handle.

In Kressborn am Bodensee befindet sich das einzige Teddybärenhotel Deutschlands. Peter Marschall, der das Hotel seit über 25 Jahren leitet, beherbergt hier mehr als 1.500 Bären in 17 individuell gestalteten Themenzimmern.

An Ostern fällt immer der Startschuss für die Urlaubssaison auf Mallorca. Da das Fest diesmal schon Ende März ist, könnte eine Lücke entstehen, ehe die Partytouristen die Osterurlauber ablösen.

Gran Meliá hat das vom Architekten Carlos Ferrater entworfene und während der Olympischen Spiele 1992 eröffnete ehemalige Hotel Rey Juan Carlos I. in Barcelona vollständig renoviert neu eröffnet. Das Hotel verfügt unter anderem über eine spektakuläre dreistöckige Suite.

Die Einführung der Viertagewoche in der Schweizer Gastronomie und Hotellerie stößt auf unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen. Während einige Betriebe die Idee begrüßen und positive Resultate verzeichnen, ziehen andere negative Schlüsse aus ihren Testläufen.

Booking.com stellt sein Nachhaltigkeitsprogramm ein, nachdem die niederländische Behörde für Verbraucher und Märkte (ACM) es als irreführend bezeichnet hat. In Zukunft dürften Zertifizierungen durch Dritte zum Thema Nachhaltigkeit bei Booking eine größerer Rolle spielen.

Die RIMC International Hotels & Resorts GmbH gibt die Aufnahme eines neuen Hotelsegments in ihr Portfolio bekannt: das Boardinghouse Quartier 96 in Emden, Ostfriesland.

Accor baut das Portfolio im Premium, Midscale- und Economy-Segment europaweit mit einer Reihe von neuen Hotels und einer starken Opening-Pipeline für die erste Jahreshälfte 2024 weiter aus.

Die Numa Group hat soeben ihre Expansion in Berlin Mitte in Partnerschaft mit der JAAS Gruppe angekündigt. Der neue Standort wird Teil eines Gebäudeensembles in der Koloniestraße. Die Fertigstellung ist für das 2. Quartal 2026 geplant.