Tausende Hotels in der Türkei geschlossen – Urlauber stehen vor verschlossenen Türen

| Hotellerie Hotellerie

Die Tourismussaison in der Türkei hat mit einem Paukenschlag begonnen: Landesweit wurden mehr als 4000 Hotels geschlossen, weil sie kein gültiges Tourismusbetriebszertifikat des Ministeriums für Kultur und Tourismus vorweisen konnten. Das berichtet die türkische Zeitung BirGün, auf die sich auch der Münchner Merkur in seiner Berichterstattung beruft.

Viele Urlauber waren davon völlig überrascht – sie standen mit ihrem Gepäck vor verschlossenen Türen, als sie ihre gebuchten Unterkünfte erreichen wollten. Laut dem türkischen Nachrichtenportal Sözcü wurden betroffene Hotels kurzfristig von den Buchungsplattformen entfernt. Für viele Betreiber bedeutet die Maßnahme nicht nur den Verlust der laufenden Saison, sondern auch erhebliche finanzielle Probleme.

Branche kritisiert Vorgehen des Ministeriums scharf

Aus der Tourismusbranche hagelte es scharfe Kritik am Ministerium. Serdar Karcılıoğlu, Präsident des Hotelmanager-Verbands in Bodrum, sprach gegenüber T24 von „ungeschickten Entscheidungen am Schreibtisch“. Seiner Einschätzung nach können nur rund 200 der geschlossenen Hotels auf eine baldige Wiedereröffnung hoffen. Der Großteil müsse entweder dauerhaft geschlossen bleiben oder in die Illegalität abgleiten.

Karcılıoğlu betonte laut Karar, dass viele Hotels zwar rechtzeitig einen Antrag auf Zertifizierung gestellt hätten, der Genehmigungsprozess im Ministerium jedoch ins Stocken geraten sei – nicht zuletzt aufgrund von Personalmangel. Die Folge: selbst regulär beantragte Zertifikate wurden bis zum Saisonstart nicht ausgestellt. „Diese Saison ist verloren“, so Karcılıoğlu nüchtern.

Brandkatastrophe als Auslöser verschärfter Kontrollen

Hintergrund der verschärften Maßnahmen ist laut BirGün eine Brandkatastrophe in Kartalkaya, bei der 78 Menschen ums Leben kamen (Tageskarte berichtete). In der Folge kündigte das Ministerium strengere Kontrollen an, bei denen festgestellt wurde, dass viele Hotels lediglich über kommunale Genehmigungen verfügten. Das für einen legalen Betrieb inzwischen verpflichtende Zertifikat des Kultur- und Tourismusministeriums fehlte in zahlreichen Fällen.

Für betroffene Hotelbetreiber besteht theoretisch die Möglichkeit zu klagen, doch gerade kleinere Betriebe verfügen laut BirGün weder über die finanziellen Mittel noch über die Zeit, um langwierige juristische Verfahren durchzustehen. Die internationale Investmentexpertin Abide Gülel Saral erklärte gegenüber Tele1, dass jedes geschlossene Hotel „Arbeitsplätze und Einnahmen“ koste und das Ziel, über den Tourismus die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren, durch die Maßnahmen „völlig zusammengebrochen“ sei.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Rosewood Munich erweitert sein gastronomisches Angebot um einen neuen Schanigarten in der Prannerstraße. Unter dem Namen „Montez“ lädt der Außenbereich täglich von 12:00 bis 22:00 Uhr zum Verweilen im Stadtzentrum ein.

Das Falkensteiner Family Resort Lido wird ab Juli 2025 sein Angebot erweitern. Dies umfasst die Einführung von drei neu gestalteten Suiten, die auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten sind, sowie das neue Fine-Dining-Konzept DODICI.

Ein ehemaliges Verwaltungsgebäude, jahrzehntelang im Dornröschenschlaf, hat sich im Erholungsort Bad Blankenburg in ein First-Class-Hotel verwandelt: das Hotel Morgenroth. Kulinarisches Aushängeschild des neuen Hotels ist die Brasserie „Müllers im Thüringer Wald“

Seit diesem Monat sind die Türen der Allgäuer Bergwald Chalets in Oberstaufen für Gäste geöffnet. Das 5-Sterne-Hideaway inmitten der ursprünglichen Natur des Allgäuer Bergwalds besteht aus 25 Apartments und fünf Chalets, einem Restaurant und einem Spa. Der Wald ist hier das Programm.

Ein weiteres luxuriöses Hotel könnte bald die Düsseldorfer Innenstadt bereichern: Der Entwickler Midstad plant, wie die Rheinische Post berichtet, das Gebäude nahe dem Carsch-Haus in ein Boutique-Hotel mit 136 Zimmern und öffentlich zugänglicher Dachterrasse samt Bar und Restaurant umzubauen.

Das Hotel de Russie in Rom​​​​​​​ begeht in diesem Monat sein 25-jähriges Bestehen. Dieser Meilenstein fällt mit dem Abschluss einer vierjährigen Renovierungsphase zusammen. Wesentlicher Teil der Erneuerung ist das neue De Russie Spa.

Das Wyndham Garden Potsdam am Schlosspark Sanssouci hat umfangreiche Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Ziel der Maßnahmen war es, den Komfort für die Gäste zu verbessern und das Hotel als Standort in Potsdam zu stärken.

Die Hotelgruppe Capella Hotels and Resorts plant ihre Rückkehr auf den europäischen Markt mit der Eröffnung des Capella Florence im Jahr 2027. Das Hotel wird in einem historischen Gebäudekomplex ehemaliger Klöster im Zentrum von Florenz entstehen.

Mandarin Oriental hat seinen jährlichen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, der die Fortschritte in den Bereichen Umwelt und Soziales aufzeigt. Der Bericht für 2024 unterstreicht das Bestreben, Geschäftswachstum mit verantwortungsvollen Praktiken in Einklang zu bringen.

Die ersten vollständig renovierten Gästezimmer im A-Rosa Ifen Hotel Kleinwalsertal sind ab sofort für die Gäste geöffnet. Insgesamt 18 Zimmereinheiten erstrahlen bereits im neuen Glanz – weitere folgen im Rahmen der etappenweisen Modernisierung.