Übernachtungen in Österreich: Große Unterschiede zwischen In- und Ausland

| Hotellerie Hotellerie

Die heute von der Statistik Austria vorgelegten Übernachtungszahlen zeigen einen deutlichen Rückgang. Dass das Juli-Ergebnis mit einem Rückgang von 17,4 Prozent bei den Übernachtungen in Österreich nicht noch stärker ausgefallen ist, ist vor allem dem Zuwachs an inländischen Gästen von +15,2 Prozent zu verdanken. Das Minus von 28,7 Prozent bei den Übernachtungen und minus 40,9 Prozent bei den Ankünften ausländischer Gäste zeigt klar, welche Konsequenzen die Reisebeschränkungen aufgrund des Covid-19-Virus haben. 

Zudem zeigt das Juli-Ergebnis erstmals deutlich die Schere zwischen Stadt und Land seit dem Ende des Lockdowns. Einige Ferienregionen in Österreich haben bereits vor Veröffentlichung der diesjährigen Juli-Zahlen höhere Übernachtungszahlen als 2019 gemeldet. Umgekehrt befindet sich die Stadt- und Tagungshotellerie mit wenigen Ausnahmen noch immer in einer extrem schwierigen, nachfrageschwachen Situation. Dies zeigt sich bei den Rückgängen in Wien mit –73,3 Prozent und in der Stadt Salzburg mit -49,5 Prozent, die ebenfalls auch stark auf den ausländischen Gast angewiesen sind. Aber auch in Niederösterreich (-22,0 Prozent), Oberösterreich (-16,7 Prozent), Salzburg (-21,5 Prozent), Tirol (-14,3 Prozent) und Vorarlberg (-10,8 Prozent) wurden zweistellige Rückgänge registriert.  

Deutliche kürzere Sommersaison 2020 

„Hier relativieren sich erste Aussagen aus Feriendestinationen zu Übernachtungszuwächsen. Wir sind zwar froh, dass in einigen beliebten Feriendestinationen der Sommer so positiv begonnen hat, weil es zeigt, dass unsere Gäste darauf vertrauen, in heimischen Beherbergungsbetrieben einen weitgehend sicheren Urlaub auch in Pandemiezeiten erleben zu können. Man muss aber auch bedenken, dass dies der Ferienhotellerie lediglich hilft, die verlorenen Monate dieser viel kürzeren Sommervorsaison 2020 besser zu verkraften. Immerhin hatten wir durch die Corona-bedingt kurze Sommervorsaison um 70 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr“, erläutert Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). 

Während die Ferienhotellerie somit im Juli und auch August wohl zumindest kurzfristig aufatmen kann, wird letztendlich das Gesamtjahresergebnis ausschlaggebend sein. Bisher wurden in den Hauptsommermonaten Juli und August jeweils rund 25 bis 26 Prozent der jährlichen Übernachtungen in Österreich gemacht. Eine gültige Aussage zum Sommerergebnis 2020 wird daher auch erst mit den August-Zahlen möglich sein.  

Kraus-Winkler: „Angesichts dieser Einbrüche ist es umso wichtiger, dass wir für die am stärksten betroffenen Betriebe eine Verlängerung des Fixkostenzuschusses erreichen konnten und mit der Einbeziehung der AfA nun auch der geforderte Ausgleich für eigentümergeführte Betriebe im Vergleich zu den Betreiber geführten Pacht-/Mietbetrieben geschaffen wurde. Wir müssen uns jetzt, wo es unterschiedliche Geschwindigkeiten und unsichere Reisefreiheiten auf Grund unterschiedlicher Fallzahlenentwicklungen in Europa geben wird, weiter ganz intensiv mit den aktuellen Entwicklungen und Prognosen für die Hotellerie auseinandersetzen, um für jeden einzelnen Bereich die richtigen Maßnahmen zeitgerecht aufzeigen und umsetzen zu können“, unterstreicht Kraus-Winkler.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.