Nach dem katastrophalen Hochwasser von Venedig klagen Hoteliers über einen noch nie da gewesenen Rückgang der Buchungen. Nicht mal nach den Terrorangriffen auf die Twin Towers in New York am 11. September 2001 sei der Einbruch so stark gewesen, erklärte der Präsident des venezianischen Hotelverbandes AVA, Vittorio Bonacini, am Freitag. Nach dem Terroranschlag war der Tourismus weltweit eingebrochen. Seit der Rekordflut in der italienischen Lagunenstadt im November seien 45 Prozent der Reservierungen storniert worden.
Am 12. November hatte ein Hochwasser fast das gesamte historische Zentrum geflutet und enorme Schäden angerichtet. Das Wasser war auf 187 Zentimeter über den normalen Meeresspiegel gestiegen.
AVA-Vizepräsidentin Stefania Stea erklärte, viele Stornierungen seien aus den USA gekommen, weil die Menschen glaubten, Venedig sei nicht sicher.
Dabei gibt es nach Angaben des Verbandes viele Missverständnisse. Die Zahl 187 Zentimeter bedeute nicht, dass das Wasser fast zwei Meter hoch in der Stadt steht. Schließlich steht Venedig rund ein Meter höher als der Referenzpunkt. «Ich habe Anrufe von Menschen bekommen, die gefragt haben: Mein Sohn ist acht und 125 Zentimeter groß, wird er untergehen?» Venedig sei aber sicher, die Restaurants seien leer. Jetzt sei die perfekte Zeit, die sonst überlaufene Stadt zu besichtigen.
Wieder Hochwasser in Venedig - Drei Unwettertote in Italien
Heftige Regenfälle und starke Stürme ziehen derzeit über Italien hinweg. Besonders betroffen ist die Touristenmetropole Venedig. Hier bedeckt das Hochwasser fast ein Drittel der Stadt.
Aktuell: Wieder Hochwasser in Venedig - Drei Unwettertote in Italien
Schwere Unwetter haben am Wochenende weite Teile Italiens heimgesucht - und in Venedig erneut das Hochwasser steigen lassen. In der Lagunenstadt im Nordosten des Landes wurde auch am Sonntag ein Wasserstand von 120 Zentimetern über dem normalen Meeresspiegel gemessen. Damit standen rund 30 Prozent der Stadt unter Wasser. Ab 140 Zentimetern gilt der Wasserstand als außergewöhnlich. Auch anderswo in Italien kam es zu Gewittern, starken Winden und Regen - und in deren Folge zu Erdrutschen. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.
Venedig leidet noch immer unter den Folgen des katastrophalen Hochwassers, das am 12. November fast das ganze historische Zentrum überflutet und enorme Schäden angerichtet hatte. Damals war das Wasser auf 187 Zentimeter über den normalen Meeresspiegel gestiegen. Besonders der Markusplatz und die Basilika waren betroffen. Der bei Touristen beliebte Platz muss neu gepflastert werden, wie die Tageszeitung «La Nuova Venezia» berichtete. Die Fluten hatten auch die Touristen ferngehalten. Der venezianischen Hotelverbandes klagte am Freitag über einen nie dagewesenen Rückgang der Buchungen und versicherte zugleich, dass die Stadt für Touristen sicher sei.
In der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten wurde ein Autofahrer getötet, als er mit seinem Wagen auf eine überflutete, für den Verkehr gesperrte Straße fuhr und in die Fluten geriet. In Firenzuola nahe Florenz starb ein Mann, der mit seinem Motorrad in einen Fluss gestürzt war. Seine Leiche wurde mehrere Kilometer vom Unfallort entfernt gefunden. In Neapel im Südwesten des Landes wurde ein Mann von einem umkippenden Baum getötet.
Vor der Südwestküste der Mittelmeerinsel Sardinien strandete in der Nacht zum Sonntag ein Schiff. Rettungsleute mussten der 12-köpfigen Crew nahe der kleinen Insel Sant'Antioco zu Hilfe kommen. An der Amalfiküste südlich von Neapel war es am Samstagabend im Dorf Cetara zu einem Erdrutsch gekommen. Ein Hotel, in dem eine Hochzeitsfeier mit 200 Gästen stattfand, wurde dabei von der Umwelt abgeschnitten. Feuerwehrleute mussten durch die Schlammmassen einen Zugang bahnen.
(dpa)