Verhaltener Neustart in der Hotellerie in Baden-Württemberg

| Hotellerie Hotellerie

Baden-Württembergs Hotellerie darf seit dem 29. Mai wieder Urlaubsgäste beherbergen. Der Neustart übers Pfingstwochenende lief eher verhalten, wie eine Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes zeigt, an der sich übers Wochenende 778 Beherbergungsbetriebe aus Baden-Württemberg beteiligt haben.

Nur jeder fünfte Hotelbetrieb (21,2 Prozent) konnte demnach übers Pfingstwochenende mehr als die Hälfte des „Normalumsatzes“ (Vergleichswert Pfingsten 2019) erreichen. Bei zwei von drei Betrieben lagen die Umsätze bei weniger als 25 Prozent des Vorjahresniveaus.

Die Buchungssituation für die kommenden drei Monate zeigt ebenfalls, dass der Weg aus der Krise für die baden-württembergische Hotellerie noch weit ist: 83,1 Prozent der Befragten bezeichnen die Buchungslage im Juni als schlecht, lediglich 17 Prozent der Umfrageteilnehmer sprechen von einer befriedigenden oder guten Buchungslage. Für die Monate Juli und August zeichnet sich eine langsame Verbesserung ab: Der Anteil der Betriebe, die von einer schlechten Buchungslage sprechen, sinkt nur leicht und liegt für Juli bei 79,2 Prozent und für August bei 75,3 Prozent.

„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, wie schwer der Weg ist, der noch vor den Betrieben unserer Branche liegt“, betont DEHOGA-Landesvorsitzender Fritz Engelhardt. „Die Öffnung der Hotellerie für Urlauber ist zweifelsohne erfreulich und begrüßenswert, aber sie bedeutet für die meisten Betriebe nicht das Ende der Krise.“ Ein wichtiger Grund für die unbefriedigende Buchungssituation ist nach Engelhardts Worten die weiter bestehenden Einschränkungen für wichtige Bereiche der Hotellerie.

„Das betrifft nicht nur Einschränkungen im Restaurantbereich, sondern zum Beispiel auch im Bereich Bäder und Wellness. Die Einschränkungen, die es gibt, lassen viele Gäste mit ihren Buchungen zögern.“

Laut der DEHOGA-Umfrage sind die Umsätze der teilnehmenden Hotelbetriebe seit Beginn der Coronakrise im März um 83 Prozent eingebrochen. Aufs Jahr 2020 bezogen rechnen die Hoteliers mit einem Umsatzrückgang von durchschnittlich 59 Prozent. Engelhardt sieht daher trotz der jetzt erfolgten teilweisen Öffnungen und Lockerungen weiterhin massiven Unterstützungsbedarf für die Branche. „Wenn wir eine große Pleitewelle im Gastgewerbe noch abwenden wollen, müssen von Land und Bund zusätzliche Hilfen in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen kommen“, betont der Verbandsvorsitzende.

Dies gelte umso mehr, weil wichtige Teile der Branche – Diskotheken und Clubs, aber auch Catering- Unternehmen, die ihr Geld mit Großveranstaltungen verdienen – nach wie vor keine terminiert Öffnungsperspektive haben.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Naturresort & Spa Schindelbruch im Harz ist ein neuer 25 Meter langer Natursteinpool in Betrieb genommen worden. Zur offiziellen Einweihung schwamm der Olympiasieger Lukas Märtens die ersten Bahnen im ganzjährig beheizten Becken. Das Wellnesshotel in Alleinlage gilt als Vorreiter bei der kompensierten CO₂-Bilanz.

In Friedrichshafen am Bodensee könnte ein B&B-Hotel mit 96 Zimmern entstehen. Die Pläne für das Bauvorhaben wurden dem Gestaltungsbeirat der Stadt in einer öffentlichen Sitzung präsentiert. Das Projekt befinde sich derzeit in einer frühen Phase, vergleichbar mit einer Machbarkeitsstudie.

Nach dem Insolvenzverfahren der Lindner Hotels AG kehrt das Parkhotel Oberstaufen in die Hand der Gründerfamilie zurück. Der Enkel des Gründers übernimmt das Haus in Oberstaufen, das ab dem 1. Juli 2025 nicht mehr zur Lindner Hotel Group gehört, und richtet es neu aus. Ein erfahrener General Manager ist für die operative Führung des 87-Zimmer-Hotels verantwortlich.

Das Flushing Meadows Hotel beendet nach zwölf Jahren seinen Betrieb in München. Das Haus, das durch seine Dachterrasse, sein Design und unkonventionellen Gästezimmer bekannt wurde, bleibt noch bis zum 20. Dezember geöffnet. Danach ist endgültig Schluss.

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.