Seit gestern berichten Medien aufgrund einer teilweise falschen DPA-Meldung, Schloss Diedersdorf sei verkauft worden. Dies betrifft jedoch das gleichnamige Anwesen im Landkreis Märkisch-Oderland nahe der polnischen Grenze, nicht das Schloss im Ortsteil von Großbeeren im Landkreis Teltow-Fläming.
Das Schloss Diedersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland hat ein Denkmal-Liebhaber, ein Mitglied der ursprünglichen Eigentümerfamilie, übernommen, teilten die beiden Gesellschafter der Brandenburgischen Schlösser GmbH (BSG) – die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und das Land Brandenburg – am Montag mit. Das Objekt werde demnach weiter gewerblich genutzt, Mietverträge übernommen.
Der neue Eigentümer konnte mit seinem denkmalpflegerischen Konzept, der nachgewiesenen Sicherstellung des Bauunterhalts sowie der Zusicherung der öffentlichen Zugänglichkeit der Parkanlage überzeugen, sagte Steffen Skudelny, Vorstand des BSG-Mehrheitsgesellschafters Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Brandenburg habe einen beeindruckenden Bestand historischer Schlösser und Gutshäuser, sagte Kulturministerin Manja Schüle (SPD). Die meisten hätten sich zu Schmuckstücken entwickelt.
Der preußische Kriegsrat von Kunow ließ das Herrenhaus Diedersdorf Mitte des 18. Jahrhunderts erbauen. Unter anderem ein kreuzgewölbter Kellerraum deutet jedoch auf einen Vorgängerbau hin. Das heutige Erscheinungsbild im Stil des Klassizismus wurde um 1800 geschaffen.
Die BSG hatte das Schloss bis 2012 grundlegend saniert. Mehr als ein Dutzend Schlösser und Herrenhäuser, fast ebenso viele Parkanlagen und viele denkmalgeschützte Nebengebäude, konnten seit 1993 gerettet werden. Seit 2019 wurden auch das Herrenhaus Dahlwitz (Landkreis Märkisch-Oderland) sowie die Schlösser Reichenow (Landkreis Märkisch-Oderland), Groß Rietz (Landkreis Oder-Spree) und Steinhöfel (Landkreis Oder-Spree) verkauft. (Mit Material der dpa)