Verwirrung um Star Inn-Hotels – Süddeutsche schreibt über „Vermögensverschiebung“

| Hotellerie Hotellerie

Die Hotelkette Star Inn gab bereits im September bekannt, dass sie insgesamt drei Hotels in Deutschland aufgeben wird, darüber berichtet die Süddeutsche Zeitung. Betroffen sind zwei Häuser in München und eins in Dresden. Die Lectus Consulting AG aus der Schweiz soll die Hotels übernommen haben. Doch die Abwicklung wirft Fragen auf. Laut Süddeutscher Zeitung stehe der Verdacht im Raum, bei dem Anwälte von „Vermögensverschiebung“ sprechen würden.
 

Die Zeitung will herausgefunden haben, dass der Hotelkette offenbar ein Insolvenzverfahren drohen könnte, und stellt die Frage nach einer „Vermögensverschiebung“. Auffällig sei, dass man ausgerechnet drei der lukrativsten Häuser abgestoßen habe, und spricht in dem Zusammenhang vom „Aschenputtel-Prinzip“. Hinzu komme, dass die drei Unternehmen, die jetzt die Häuser in München und Dresden betreiben, vom Star-Inn-Steuerberater gegründet wurden. Als Bevollmächtigter der Lectus Consulting AG, so die Zeitung

Auch zwei der neuen Geschäftsführerinnen sollen laut SZ zuvor bei Star Inn als Assistenz der Geschäftsführung bzw. Hoteldirektorin tätig gewesen sein. Dem Leiter der Lectus AG wird ebenfalls eine enge Verbindung zu Star Inn nachgesagt. Er soll u.a. in der Star Inn Hotel Development AG eine hohe Position eingenommen haben und damit ein langjähriger Geschäftspartner von Kathrin Garai sein, der Geschäftsführerin und Mitgründerin der Hotelkette.

Ob es sich bei Star Inn tatsächlich um Insider-Geschäfte handelt, ist nicht geklärt, doch im Falle einer Insolvenz muss dieser Zusammenhang geklärt werden. Für Insolvenzanwalt Michael Bremen, der auf Hotels spezialisiert ist, spricht viel dafür, dass die Voraussetzungen für nahestehende Personen erfüllt seien und man müsse die Frage stellen, ob „die neue Firma für das, was sie von der alten Firma übernommen hat, eine gleichwertige Gegenleistung erbracht hat“.

Genauso gut könne aber auch alles korrekt abgelaufen sein, erklärt Stephan Madaus, Lehrstuhlinhaber des juristischen Bereichs an der Universität Halle der SZ. Was merkwürdig erscheine, müsse nicht zwingend illegal sein, so Madaus.

Die Hotelgruppe Starr Inn führte in Spitzenzeiten um die 20  Hotels in Deutschland, Österreich und Ungarn, mit mehr als als 400 Mitarbeitern und über 50 Millionen Euro Jahresumsatz. 2016 sorgte das Unternehmen mit dem branchenweit einzigartigen Co-Branding mit Choice Hotels, einer der weltweit größten Hotelketten, für Aufsehen. Diese Partnerschaft schaffte die Grundlage, die weiteren Expansionspläne von Star Inn Hotels mittel- und langfristig zu realisieren. Mit den beiden Co-Brands Star Inn Hotel, by Comfort und Star Inn Hotel Premium, by Quality baut das Unternehmen seither das Portfolio aus.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.

Motel One plant mit 128 Zimmern, einer Skybar und einem Tagescafé den ersten Standort in der Bodenseeregion. Das 26 Millionen Euro teure Projekt in Bregenz soll 2029 eröffnen.

Die größte Hotelkette Skandinaviens, Scandic Hotels, hat ihren Expansionskurs in Deutschland fortgesetzt und am 1. Dezember ihr achtes Haus bundesweit eröffnet. Das Scandic Stuttgart Europaviertel liegt zentral in der Stadt und wurde umfassend renoviert.

Die Handwritten Collection setzt ihren Wachstumskurs fort und eröffnet mit dem Blooma Hotel Liège Centre ein neues Haus in Lüttich in Belgien. Das Hotel verfügt über 149 Zimmer, deren Gestaltung sich an den berühmten botanischen Gärten Lüttichs und der Vergangenheit des Gebäudes als ehemaliges Kloster orientiert.

Hyatt setzt im Luxussegment auf eine neue Führungskraft und ambitionierte Expansionspläne. Ein Fokus liegt auf dem internationalen Debüt der Wellness-Marke Miraval im Roten Meer sowie auf Neueröffnungen der Marken Park Hyatt und The Unbound Collection.

Die Luxushotelgruppe Four Seasons kehrt nach 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt zurück. Das Unternehmen übernimmt in Partnerschaft mit dem europäischen Hotelentwickler Gruppo Statuto das Management des Hotel de Rome in Berlin-Mitte und wird es nach einer umfassenden Renovierung Ende 2027 als Four Seasons Hotel Berlin wiedereröffnen.

Das Fünf-Sterne-Resort Alpenhof Murnau am Staffelsee steht vor einem Eigentümerwechsel. Peter Inselkammer, Münchner Hotelier und Unternehmer, wird die Immobilie im neuen Jahr übernehmen. Der Betrieb des Resorts wird unter der bisherigen Leitung fortgeführt.

Die BWH Hotels Central Europe und die ipartment GmbH gehen eine neue Partnerschaft ein. Ziel ist es, neue Zielgruppen, Märkte und Marktanteile im Longstay-Segment in Deutschland und perspektivisch in Europa zu erschließen.

Die in Berlin ansässige Amano Group setzt ihren Expansionskurs fort. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt acht weitere Hotels zu eröffnen. Die derzeitige Zimmerkapazität soll durch die neuen Projekte um über 1.500 Zimmer erweitert werden.

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.