Wegen Mindestlohn: Berliner Hotelchef zieht Förderantrag zurück

| Hotellerie Hotellerie

Hotelier und Berliner DEHOGA Präsident Christian Andresen zieht seinen Antrag auf „Digitalprämie“ zurück und verzichtet freiwillig auf Fördergelder in Höhe von 17.000 Euro. Der Grund: Die landeseigene Investitionsbank Berlin (IBB) zahlt den Betrag nur aus, wenn der Antragssteller seinen Mitarbeitern den Landesmindestlohn von 12,50 Euro pro Stunde zahlt. Wie der Tagesspiegel nun berichtet, ist das für den Hotelier in der aktuellen Situation nicht möglich. Der Landesmindestlohn in Berlin liegt mit 12.50 Euro gut drei Euro über dem bundesweit gültigen gesetzlichen Mindestlohn.

Eigentlich wollte Christian Andresen, Mitgründer und Geschäftsführer der Mandala-Hotels am Potsdamer Platz und in der Friedrichstraße, mit den Fördergeldern ein kontaktloses Check-in-System aufbauen. Er hatte sogar schon einen positiven Förderbescheid bekommen, doch erst dann wurde ihm klar, dass die „Digitalprämie“ an den Berliner Mindestlohn gekoppelt sei. Und zwar „ungeachtet des Umstandes, ob sie in dem zur Förderung beantragten Projekt tätig sind oder nicht“, wie es bei der IBB heißt. Dieser Mindestlohn ist generell nicht verpflichtend, jedoch für die Unternehmen unumgänglich, die sich auf Ausschreibungen sowie Förderprogramme des Landes bewerben wollen.

Andresen könne die Absicht hinter dem Mindestlohngesetz politisch verstehen, hoffe aber, dass der Senat diese Regelung streicht oder aussetzt. „Der Berliner Landesmindestlohn dient dazu, dass alle Angestellten am Erfolg Berlins teilhaben. Aber die Unternehmen müssen auch fähig sein, das zu leisten. Wir können das zumindest bei einigen Mitarbeitern in der Küche und bei der Zimmerreinigung nicht“, sagte er dem Tagesspiegel. Auch Christian Gräff, der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU im Abgeordnetenhaus, kritisierte gegenüber der Zeitung, dass die Regelung in diesen Zeiten „vollkommen an der Realität vorbei“ gehe. Ramona Pop (Grüne), von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, ließ über ihren Sprecher ausrichten, dass man bereits „an einer tragfähigen Lösung“ arbeite. Scharfe Kritik kam hingegen vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). „Wer ein Luxushotel mit Niedriglöhnen betreibt, schließt sich von Förderprogrammen des Senats selbst aus“, zitiert der Tagesspiegel Christian Hoßbach, der DGB-Vorsitzende für Berlin und Brandenburg.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG) expandiert weiter. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte die Gruppe einen Umsatz von 264 Millionen Euro (+11,1 Prozent gegenüber 2023). Die Investitionspipeline umfasst ein Volumen von 400 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren in vier Ländern.

In einer neuen Podcast-Folge von "#hierwilllicharbeiten" sagt Alfons Weiß, Hoteldirektor des Bayerwaldhofs, wie er das Haus zu einem der attraktivsten Arbeitgeber der Branche und einer Heimat für 244 Mitarbeitende gemacht hat.

Marriott erweitert das eigene Markenportfolio und bringt mit „Series by Marriott“ eine neue Collection-Marke auf den Markt, die sich auf Mittelklasse- und gehobene Hotels mit regionaler Prägung konzentriert.

Stay KooooK, die Extended-Stay-Marke der SV Hotel Gruppe, bringt ihr Konzept erstmals nach Dortmund. In einem Bestandsgebäude in der Kampstraße entsteht auf vier Etagen ein neuer Ort für Wohnen auf Zeit.

Seit der Eröffnung im Jahr 1985 hat sich das Hotel am Riessersee zu einer festen Größe in der Region entwickelt - und blickt nun auf eine bewegte Geschichte zurück.

In der Schweiz hat der „Preisüberwacher“ verfügt, dass Booking.com seine Preise in dem Alpenland um fast ein Viertel senken muss. Während der Hotelverband in Deutschland die Entscheidung begrüßte, will Booking in Berufung gehen. In der Schweiz will man prüfen, ob eine rückwirkende Entschädigung von Booking gefordert werden kann.

Alp Resorts erweitert sein Angebot in den Kitzbüheler Alpen: Das Unternehmen hat das bisherige Apart Resort Westendorf übernommen und führt es künftig unter dem Namen Berg & Golf Resort Westendorf. Alp Resorts, ein Unternehmen der ALPS Residence Holidayservice GmbH, betreibt über 45 Ferienanlagen in Österreich.

Anlässlich des Welttags der Ozeane am 8. Juni zieht Novotel, ein Jahr nach Beginn der Kooperation mit dem World Wide Fund for Nature (WWF), eine positive Bilanz – und kündigt neue Maßnahmen zum Schutz der Meere an.

Nach einer Umgestaltung und Neupositionierung eröffnet die The Chocolate on the Pillow Group das Four Points Flex by Sheraton Koblenz – und damit das zweite Hotel der Marke in Deutschland.

Midstad entwickelt ein neues Nutzungskonzept für eine Immobilie in der Leipziger Innenstadt. Die ungenutzten oberen Etagen sollen dabei als Hotel erschlossen werden. Geplant sind rund 120 Zimmer.