„Wir freuen uns“ - Top 5 der Online-Hotelfloskeln aus der Hölle

| Hotellerie Hotellerie

Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Kommentare von Hotels auf Online-Bewertungen zu standardisiert sind. Dem Großteil der Hotels ist die Wichtigkeit von Bewertungen und das Schreiben von Kommentaren auf Online-Portalen wie TripAdvisor oder HolidayCheck bewusst. Dennoch nutzen Häuser immer wieder Worthülsen, die kaum noch ein Gast hören möchte. „Gerade bei negativen Bewertungen ist aber ein gut formulierter Kommentar wichtig und für potenzielle Gäste ein wesentlicher Grund, sich für oder gegen ein Haus zu entscheiden“, sagen Alexander Fritsch und Holger Sigmund von Tourismuspartner, die 1.000 Hotelierkommentare untersucht haben.

In einer qualitativen Untersuchung von 60 Hotels in Berlin, Wien und Zürich hat Tourismuspartner  Hotelierkommentare auf TripAdvisor unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind erstaunlich: Während die durchschnittliche Antwortquote der Stichproben-Hotels bei über 60 Prozent lag, war die Qualität der Texte eher bescheiden. „Offensichtlich stehen im Management eher die Kennzahlen im Vordergrund, als die Inhalte“, meinen die Bewertungsprofis dazu, „dabei bestätigen Studien, dass gerade beim Kommentieren von Online-Bewertungen gilt: Weniger ist mehr.“ So geht eine Untersuchung der renommierten Cornell University sogar davon aus, dass die Konzentration auf negative Bewertungen und eine Antwortquote von nur 40 Prozent für die meisten Hotels sinnvoll wäre.

Auch in der Tourismuspartner-Untersuchung wird deutlich: Die meisten Kommentare sind zu standardisiert und enthalten zu viele Wiederholungen. Außerdem sind sie überwiegend aus Sicht des Hotels und in der typischen „Hotelsprache“ formuliert.

Die Top 5 Floskeln in Hotelierkommentaren

Platz 5: „Es freut uns sehr, dass …“
Platz 4: „Vielen Dank für Ihre tolle Bewertung“
Platz 3: „Wir freuen uns auf Ihren nächsten Aufenthalt bei uns“
Platz 2: „Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben …“
Platz 1: „Wir freuen uns, Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen“

Interessantes Detail: In den Kommentaren werden rund doppelt so häufig Formulierungen aus Hotelsicht („uns“, „wir“) verwendet wie Formulierungen aus Gästesicht, nämlich mit „Sie“ und „Ihr“. Beliebteste Verben sind „danken“ und „freuen“.
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.

Die Hotellerie in Dubai führt ein neues, stadtweites Verfahren für den Check-in ein. Dabei können Gäste die Rezeption umgehen und alle Formalitäten vorab digital erledigen. Biometrische Daten werden hierzu nur erfasst. Das System soll Wiederholungsbesucher, etwa per Gesichtserkennung, zuordnen und die digitale Transformation des Emirats vorantreiben.

Steigende Betriebskosten, ein anhaltender Personalmangel und der wachsende Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen die Herausforderungen für die Hotellerie im kommenden Jahr. Das Team der GetAway Group hat zentrale Trends für das Vertriebsjahr 2026 vorgestellt.

Choice Hotels International forciert seine Wachstumsstrategie in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und kündigt den Markteintritt auf dem afrikanischen Kontinent an. Die ersten drei Hotels sollen Anfang 2026 in Kenia eröffnet werden.

Der deutsche Tourismus blickt auf einen starken Sommer 2025 zurück. Im Gegensatz zum wachsenden Camping- und Ferienwohnungssektor kämpfte die Hotellerie jedoch mit leichten Rückgängen, Preisdruck und hohen Betriebsrisiken, wie der aktuelle dwif-Fakten-Kompass aufzeigt.

Die Hostel-Kette a&o Hostels übernimmt Schulz Hotels aus Berlin. Die Akquisition ist Teil einer 500 Millionen Euro umfassenden Wachstumsstrategie, die durch Investoren unterstützt wird und das Managementteam der Berliner mit einschließt. Ziel ist die weitere Stärkung der Marktposition und die Beschleunigung der Expansion in Europa.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Marke Prize by Radisson mit der Eröffnung von zwei Standorten in Bergen in Norwegen eingeführt. Mit dieser Expansion erhöht die Gruppe ihre Präsenz in der UNESCO-Welterbe-Stadt auf insgesamt fünf Häuser.

Die diesjährige Sommersaison gehört zu den stärksten Saisons in der Geschichte des Deutschland-Tourismus. Camping und Ferienwohnungen legten zu, die Hotellerie lag hingegen knapp unter dem Vorjahreswert.