Wirtschaftskrimi um Seehotel am Kaiserstrand

| Hotellerie Hotellerie

Die juristische Auseinandersetzung zwischen der Betreibergesellschaft RIMC Seehotel am Kaiserstrand Hotel Betriebs GmbH und der Eigentumsgesellschaft DFV Seehotel Am Kaiserstrand Immo-bilienfonds GmbH & Co KG geht weiter.

Die Hotelgesellschaft RIMC führte bislang mit einer Tochtergesellschaft das Seehotel am Kaiserstrand am Bodensee. Jetzt wirft RIMC dem Eigentümer vor, dieser habe die Betriebsgesellschaft „feindlich übernommen“ und „unberechtigt in die Insolvenz“ geführt, um eine betreiberfreie Immobilie verkaufen zu können. RIMC hat nun seinerseits ein Kaufangebot unterbreitet.

Die RIMC stellt nochmals fest, dass die pauschalen Äußerungen – die Betreiberin hätte Mieten nicht bezahlt - falsch sind. Zwischen beiden Parteien habe es einvernehmliche Regelungen zu Mieten während der Corona Zeit gegeben, der die Betreiberin in Gänze nachgekommen ist.

Angeblich offene Mietrückstände vor Corona bestünden nicht, so RIMC. Die Betreibergesellschaft sei nicht insolvent und ein Insolvenzantrag wurde, nach der feindlichen Übernahme durch die Eigentumsgesellschaft, unrechtmäßig gestellt. Öffentlich genannte Verbindlichkeiten der Betreibergesellschaft bestünden in dieser Form und Höhe tatsächlich nicht.

Diese Aussagen werden vom Eigentümer zurückgewiesen. Schon vor der Coronavirus-Pandemie sei die Pacht nicht bezahlt worden, sagt Dieter Bitschnau, Sprecher des Fonds, im ORF Vorarlberg-Interview. Insgesamt seien zwei Millionen Euro Pacht offen.

Diese Forderungen hätte der Hotelbetreiber auch in Raten zurückzahlen können, habe das aber nicht getan, obwohl er hohe CoV-Förderungen bezogen habe, so Bitschnau. Da nichts bezahlt worden sei, sei die Insolvenzanmeldung gesetzmäßig gewesen.

RIMC sagt allerdings dass die Zahlen einerseits aus den Zahlenwerten von 2019 stammten, und anderseits nachrangige, gruppeninterne Forderungen betrafen. Die RIMC Muttergesellschaft hätte der Betreibergesellschaft diese Mittel zur Verfügung gestellt und die eigene Forderung bereits im Jahr 2020 zu Gunsten der Betreibergesellschaft gewandelt.

Im Zeitpunkt der feindlichen Übernahme sei die Betreiberin angemessen finanziell ausgestattet gewesen und es hätte sich auf den Konten der Betreibergesellschaft ausreichend Liquidität befunden, um auch über die schwächere Wintersaison in der Bodenseeregion die bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Gänze und fristgerecht abzudecken, beteuert RIMC.

Letztlich sei durch diese perfide Planung der feindlichen Übernahme klar, dass die Eigentümerin nur den Plan hatte, die Betreiberin vorzeitig, somit vor Mietvertragsende 2037 mit Option bis 2042, zu entfernen, um so einen Verkauf der Hotelimmobilie an einen Käufer zu realisieren, der eine betreiberfreie Immobilie wünschte, so RIMC.

Die RIMC stehe, ungeachtet der unberechtigten Insolvenz und der feindlichen Übernahme, weiterhin hinter dem Seehotel am Kaiserstrand und hat am 8.11.2021, zusammen mit einem Partner, ein Kaufpreisangebot zu dem von der Eigentümerin genannten Kaufpreis gelegt. Wir hoffen nun, dass wir den Zuschlag zum Kauf erhalten.

„Ungeachtet unseres Kaufwunsches werden wir weiter alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die unrechtmäßige Einziehung unserer Gesellschaftsanteile und damit verbunden der unberech-tigte Insolvenzantrag gegen eine unserer Tochtergesellschaften, aufgeklärt wird“, so RIMC in einer Mitteillung.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die jährliche Marriott Talentschmiede versammelte über 100 Top-Nachwuchstalente der Hotellerie in Berlin. Die Konferenz thematisierte die persönliche Markenbildung und bot Einblicke in globale Karrierewege.

Das künftige Waldorf Astoria London Admiralty Arch hat die Eröffnung seiner beiden Signature-Restaurants für das Jahr 2026 bekannt gegeben. Mit Coreus von Clare Smyth MBE und Café Boulud von Daniel Boulud positioniert sich das Hotel als neue Destination für Gourmets.

Marriott International hat die Marke von 100 Hotels in Saudi-Arabien erreicht, die sich entweder in Betrieb befinden oder in der Entwicklungspipeline stehen. Dies wurde anlässlich der Unterzeichnung für ein neues Courtyard by Marriott in Mekka bekanntgegeben.

Die europäische Hotelbranche verzeichnet einen historischen Höchststand in der Bau-Pipeline. Der aktuelle Bericht von Lodging Econometrics beleuchtet die Entwicklungen in den wichtigsten Segmenten und Regionen sowie die Prognosen für Neueröffnungen in den kommenden Jahren.

Die DekaBank beabsichtigt offenbar den Erwerb des Luxushotels Andaz Vienna Am Belvedere in Wien. Die Immobilie gehört zum Portfolio der insolventen Signa Development Selection, des früheren Immobilienimperiums von René Benko.

Das Gstaad Palace, ein Fünf-Sterne-Traditionshotel im Berner Oberland, gewährt erstmals einen umfassenden Blick hinter seine Kulissen. Eine neue SRF-Dokumentation beleuchtet den täglichen Betrieb, die Herausforderungen und die Mitarbeitenden des Hauses, das seit über einem Jahrhundert Gäste aus aller Welt empfängt.

Das Ostsee Baumhaushotel in Ostholstein hat die Bauarbeiten zur Erweiterung abgeschlossen und verdoppelt damit sein Angebot. Ab Mitte Dezember stehen den Gästen insgesamt 14 Baumhäuser zur Verfügung.

In einem Hotel in Saalbach-Hinterglemm ist am Samstagnachmittag ein Großbrand im Wellness-Bereich ausgebrochen. Rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Roten Kreuzes waren vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen und rund 60 Gäste und Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen. Erste Ermittlungen deuten auf eine technische Ursache hin.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihren Wachstumskurs fort und übernimmt das Caravelle Hotel in Bad Kreuznach. Durch die Akquisition des Hauses erweitert die Kette ihr Portfolio auf nunmehr 65 Hotels. Das Unternehmen plant eine umfassende Neuausrichtung und Sanierung des Objekts.

Die Wohnungsnot in Zermatt spitzt sich zu. Der lokale Hotelier Heinz Julen präsentiert mit dem 260 Meter hohen Wohnturm Lina Peak eine radikale Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Besucherströme des Tourismus-Hotspots neu zu lenken.