Wohnen im Alter: Senior-Living-Betreiber lively startet

| Hotellerie Hotellerie

Der Senior-Living-Betreiber lively startet auf dem deutschen Markt für betreutes Wohnen. Das Konzept der beiden Gründer Christina Kainz (26) und Constantin Rehberg (34) bietet modernen Wohnraum mit angeschlossenen Gemeinschaftsflächen und Serviceleistungen, um Personen ab 65 Jahren ein fröhliches und abwechslungsreiches Leben im Alter zu ermöglichen. Die Eröffnung des ersten Standortes ist für das Jahr 2023 avisiert.
Die Wohnquartiere sollen mindestens 80 Apartments und etwa 4.000 Quadratmeter Nutzfläche umfassen. Zielmärkte sind Städte ab 15.000 Einwohnern und suburbane Regionen mit Fokus auf der Metropolregion Hamburg, Nordrhein-Westfalen und dem Rhein-Main-Gebiet.

 

Auch Hotelumnutzungen sind im Fokus der Expansionsstrategie, vor allem Hotelprojekte, die sich noch in der Planung befinden und die für neue Betreiberkonzepte offen sind. Die Eröffnung des ersten Standortes ist für das Jahr 2023 avisiert. lively kalkuliert mit zwei bis vier neuen Standorten pro Jahr im Zuge seiner Expansionsstrategie. Die dafür notwendige Finanzierung ist bereits gesichert.

Rehberg und Kainz waren zuvor beim Design-Hotel-Betreiber prizeotel, eine Marke der Radisson Hotel Group, tätig. Rehberg als Chief Digital Officer und Kainz als Head of Project Management bei der Design-Hotelmarke. Davor war der Digitalisierungsexperte bei der Hotel- und Hostelkette A&O als Head of E-Commerce & Online-Marketing tätig.

Christina Kainz, Co-Founderin und zuständig für die Bereiche Finanzen und Development bei lively, kommentiert: „Als Hospitality-Profis verbinden wir den Qualitätsstandard der modernen Hotellerie mit dem selbstbestimmten Wohnen im Alter und schaffen so eine neue Lebensqualität in einem holistischen Konzept. Unser Anspruch ist es, als Gastgeber eine lebensfrohe Atmosphäre für unsere Bewohnern zu schaffen, die sich von klassischen Pflegeimmobilien deutlich unterscheidet.
Dabei steht die Lebensqualität durch Förderung von Mobilität, Lebensfreude und Selbstbestimmung im Zentrum. Daher suchen wir bevorzugt Objekte in Quartiersentwicklungen oder Mixed-Use-Immobilien mit beispielsweise einer Kita, Supermarkt, Arzt oder Student Housing. Die heutige Senioren-Generation ist sehr aktiv und das möchten wir mit unserer Standortauswahl widerspiegeln.“

Constantin Rehberg, Co-Founder und zuständig für die Bereiche Marketing und Digital bei lively, ergänzt: „Unser zentrales Versprechen ist das selbstbestimmte Leben im Alter und daher unterstützen wir Menschen flexibel dort, wo Hilfe benötigt wird. Dadurch heben wir uns klar vom klassischen Pflegemarkt ab. Senioren ab 65 Jahren können bei uns auch ohne Pflegegrad einziehen. Die benötigten Pflegeleistungen bieten wir in Kooperation mit unseren regionalen Partnern an.
Eine zentrale Rolle in unserem Konzept nimmt die Digitalisierung ein. So setzen wir auf eine eigene Technologieplattform, um Menschen zu vernetzen und beispielsweise optional Telemedizin anbieten zu können. Auch Co-Working-Spaces wird es geben. Grundsätzlich stellen wir Infrastruktur und Know-How für digitale Services zur Verfügung, die je nach Bedarf von den Bewohnern und Pflegediensten genutzt werden können.“

Die Projekte von lively werden mit drei unterschiedlichen Wohnungstypen ausgestattet: 30 und 40 Quadratmeter zur Einzelnutzung und 55 Quadratmeter zur Einzel- oder Doppelnutzung. Alle Apartments sind wie die gesamte Immobilie barrierefrei und verfügen über eine Pantry-Küche sowie ein Badezimmer. Den Bewohner:innen stehen Communitybereiche offen, die zur Durchführung von Veranstaltungen, Kursen und Lernangeboten oder individuell genutzt werden können.
So gibt es einen Empfang mit Minishop, ein Wohnzimmer mit angrenzender Wohnküche, einen Ruheraum, einen Workshopraum, je nach Standort eine Gartenanlage mit Hochbeeten sowie einen Wäscheraum. Optional sind Pflegeleistungen bis Pflegegrad 5 durch externe Partner:innen sowie Serviceleistungen, wie beispielsweise Hilfe im Haushalt, Einkaufs- und Botendienste zubuchbar.

Gemäß BBSR-Studie aus dem März 2021 steigt der Anteil der 65-Jährigen und Älteren bis 2040 fast um ein Viertel. Durch diesen demographischen Wandel ergibt sich in Deutschland in den kommenden Jahren ein stark wachsender Bedarf an Wohnangeboten für Senioren. Bis 2040 fehlen deutschlandweit über 1,3 Mio. Wohnplätze im Betreuten Wohnen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Schweizer Hospitality-Investor Kokomo Capital hat das Seehotel Waltershof in Rottach-Egern erworben. Die direkt am Ufer des Tegernsees gelegene Immobilie soll im Zuge einer umfassenden Neuausrichtung modernisiert und erweitert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Wiedereröffnung für das Jahr 2027 geplant.

In einem richtungsweisenden Urteil hat das Landgericht Berlin II festgestellt, dass Booking.com gegenüber zahlreichen Hotels schadensersatzpflichtig ist. Grund für die Entscheidung ist die jahrelange Verwendung von unzulässigen Bestpreisklauseln. Das Gericht gab der Feststellungsklage von insgesamt 1.099 Klägern statt.

Das Landgericht Berlin hat deutschen Hotels in ihrem Kampf gegen die langjährige Verwendung von Bestpreisklauseln durch das in Amsterdam ansässige Online-Buchungsportal Recht gegeben, berichtet der Hotelverband Deutschland: Wie der Verband mitteilt, habe Booking.com gegen Kartellrecht verstoßen und müsse die Hoteliers für die entstandenen finanziellen Schäden kompensieren.

Wyndham Hotels & Resorts erweitert die eigene Präsenz im Mittelmeerraum und eröffnet mit dem Wyndham Corfu Acharavi das erste Haus der Marke auf der griechischen Insel Korfu.

Four Seasons expandiert nach Rio de Janeiro. Durch die Revitalisierung des bekannten Marina Palace im Viertel Leblon soll bis 2029 ein neues Luxushotel mit 120 Zimmern und Rooftop-Konzept direkt am Atlantik entstehen.

Das Seehotel Frankenhorst in Schwerin begeht im Dezember ein doppeltes Jubiläum. Das Vier-Sterne-Haus blickt auf eine 35-jährige Geschichte zurück und ist seit 30 Jahren als Partner der BWH Hotels Central Europe angeschlossen.

Das Althoff Seehotel Überfahrt hat mit der neuen Signature Suite den ersten Schritt einer umfassenden Modernisierung vollzogen. Die 220 Quadratmeter große Suite bildet den Auftakt für eine bauliche Transformation des Hauses, die bis zum Jahr 2026 fortgeführt wird.

Die Hannoveraner Familie Rüter übernimmt das seit 1698 bestehende Hotel Haase in Laatzen. Trotz des Eigentümerwechsels setzen die Beteiligten auf personelle Beständigkeit in der Führung.

Nach einer umfassenden Transformation öffnet das Berghotel Wald und Wiesn in Balderschwang seine Türen. Die ehemalige Skihütte setzt nach einer neunmonatigen Bauzeit auf ein ganzjähriges Konzept mit Wellness- und Tagungsschwerpunkt sowie eine moderne energetische Infrastruktur auf Basis von Geothermie.

Das Unternehmen Sicon Hospitality hat sein Portfolio an Serviced Apartments in Hamburg erweitert. Mit dem Betrieb „Hub Apartments St. Georg“ in der Stiftstraße verfügt die Gruppe nun über sechs Standorte in der Hansestadt. Mit den neuen 58 Einheiten bewirtschaftet das Unternehmen in Hamburg insgesamt 768 Apartments und Hotelzimmer.